Beim Nord-London-Derby am Samstag zwischen dem Arsenal und Tottenham gab es für eine Spielerin Standing-Ovation: England-Nationalspielerin Beth Mead ist der Star der Stunde. Seit einer Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele gilt sie als Tor- und Erfolgsgarantin auf dem Platz.
Angefangen hat die Erfolgsgeschichte von Beth Mead schon zu Beginn der letzten Saison. Allerdings ging der Startschuss für ihren neuen Karriereschub aus einer herben Enttäuschung hervor. Englands Interimstrainerin Hege Riise sah von einer Nominierung von Beth Mead für die Olympischen Sommerspiele 2021 ab. Die Entscheidung kam nicht nur für Mead selbst sehr überraschend, sondern sorgte auch bei vielen Fans für Unmut.
Eidevall stellt sich als Glücksfall für Mead heraus
Im gleichen Sommer kam Jonas Eidevall als neuer Trainer zum FC Arsenal. Durch das Verpassen der Olympischen Spiele hatte Mead die Möglichkeit, die gesamte Saisonvorbereitung mit dem neuen Trainer zu absolvieren. Und der Schwede hauchte der technischversierten Flügelspielerin neues Selbstbewusstsein ein. Gleich im ersten Spiel der Saison 2021/22 gegen den FC Chelsea traf Mead zweimal. Und der Erfolg riss nicht ab, insgesamt kam sie in der vergangenen Saison in der Liga auf elf Tore und acht Assists.
Zwar reichte es für das Team am Ende ganz knapp nicht für den Meistertitel, aber Mead zeichnete sich trotzdem als Schlüsselspielerin für Arsenal aus und wurde im Verein auch zur Spielerin der Saison ausgezeichnet. Nimmt man alle Zahlen aus Spielen für Verein und Nationalmannschaft der Saison 2021/22 zusammen, kommt Mead in 59 Spielen auf eindrucksvolle 70 Torbeteiligungen.
Mead setzt neue Maßstäbe bei EM
Denn der Saison folgte die noch erfolgreichere EM für die Engländerin, bei der sie zum einen zur besten Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde und zum andern die beste Torschützin des Turniers mit sechs Treffern und fünf Assists wurde. Spätestens seitdem ist sie auf der internationalen Bühne ein Name und in England kennt sie jedes Mädchen. Die 27-Jährige gilt mit ihrer sympathischen und bodenständigen Art als absoluter Publikumsliebling und ist für viele junge Kickerinnen das große Vorbild.
Für die 1,63 Meter große Kickerin folgte auf ihre beeindruckende Saison die Nominierung zu Europas Fußballerin des Jahres. Bei der Wahl musste sie sich schlussendlich jedoch Alexia Putellas vom FC Barcelona geschlagen geben, landete aber auf Platz zwei vor der deutschen Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg.
Vielversprechender Auftakt in neue Spielzeit
Auch in den ersten beiden Spielen der Saison zeigt sich Mead wieder in Höchstform und ist mit drei Toren und einem Assist in zwei Spielen für Arsenal die Schlüsselspielerin. Verdientermaßen erhoben sich die 47.000 Zuschauer im Emirates Stadium heute bei ihrer Auswechslung. Und selbst die Fans des Erzrivalen Tottenham applaudierten der Nationalheldin.
Die Flügelspielerin musste bei ihrer Auswechslung den Platz auf der Gegenseite der Bank verlassen und durfte dadurch noch eine extra Runde durchs Stadion drehen, bei der der Applaus für sie nicht abriss. Die Zuschauer sprachen nachher von einem Gänsehautmoment im Emirates.
Mead als Schlüssel zum Erfolg
Mead ist nicht nur ein Shootingstar, sondern zeigt auch auf dem Platz ihre Wichtigkeit für das Kollektiv von Arsenal. Sie sticht aus dem Starensemble heraus, bleibt sie fit, könnte sie, um den Titel dieses Jahr endlich wieder zu Arsenal zu holen, der entscheidende Faktor im Team sein.
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