Kann der HSV Selke, Reis & Co. halten?
Claus Costa ist im Aufstiegsrausch. Wie alle, die es mit dem HSV halten oder für den HSV arbeiten, ist auch der Sportdirektor an Tag 2 nach der Zielerreichung mit sieben Jahren Anlauf natürlich angefüllt mit Glücksgefühlen.
12.05.2025 | 21:34 Uhr
Euphorie ist erlaubt, die gewissenhafte Seriosität des Chef-Kader-Gestalters bleibt im Sky-Exklusiv-Interview allerdings unbeeinträchtigt – leider, könnte man sagen. Denn die brennendsten Vertrags-Fragen beantwortet Costa traditionsgemäß überwiegend mit dem Hinweis auf die üblichen Verschwiegenheitsvereinbarungen.
Sky wirft einen Blick auf die wichtigsten Personalien. Und - so viel gibt Costa bereitwillig preis: In all diesen Fällen hat der Verein größtes Interesse daran, die Zusammenarbeit fortzusetzen.
Beim Trainer ist die Sache klar. Der Hamburger Jung Merlin Polzin, der seinen Verein schon vor 20 Jahren aus Ultra-Block 22 C der Nordtribüne angefeuert hat, wird den Verein selbstverständlich in dessen 56. Bundesliga-Saison führen. "Ich kann alle beruhigen", sagt Costa, "Merlin hat einen gültigen Vertrag für die kommende Saison". Im laufenden Arbeitspapier sind Klauseln für alle Eventualitäten eingearbeitet - natürlich auch für den Aufstieg, den die unterschiedlichen Entscheidungsträger seit sieben Jahren zum Saison-Ziel erklärt haben und der unter der Führung von Stefan Kuntz nun gelungen ist.
Was wird aus Selke?
Bevor Kuntz und Costa sich um die notwendigen Verstärkungen von außen kümmern, wird die sportliche Leitung ein paar drängende Fragen zum aktuellen Kader-Bestand klären wollen und müssen. Der Verhandlungs-Dauerbrenner Davie Selke hat seinen herausragenden Stellenwert beim letztlich entscheidenden 6:1-Sieg gegen Ulm abermals nachdrücklich belegt. Laut Sky-Informationen ist die Zukunft des designierten Zweitliga-Torschützen-Königs frei verhandelbar. Einen gültigen HSV-Vertrag hat der 30-jährige Torjäger nach Ablauf dieser Saison nicht mehr.
Als anerkannter Anführer und Fan-Liebling hat Selke gute Chancen auf ein angemessenes Angebot, sich gleichzeitig aber auch einen florierenden Abnehmer-Markt erknipst - dass er ohne Ablösezahlung verpflichtet werden kann, macht ihn als Zugang andernorts natürlich noch attraktiver. Allerdings hat Selke stets glaubhaft erklärt, dass er unbedingt beim HSV bleiben und mit seiner Familie in Hamburg sesshaft werden möchte. Der Klub ist am Zug.
Reis hat nur noch Vertrag bis 2026
Ludovit Reis ist bis 2026 an den HSV gebunden. Der niederländische Mittelfeld-Chef ist in den letzten Wochen der laufenden Saison allerdings derart auffällig auf Top-Niveau unterwegs, dass sich die Interessenten-Gilde um ein Vielfaches vermehrt haben dürfte. Offiziell unbestätigt buhlt zum Beispiel der belgische Spitzen-Klub Brügge um die Reis-Dienste.
Der 24-jährige kann sich nun endlich seinen Traum von der 1. Liga erfüllen und sich in dem Zusammenhang auch verstärkt ins Blickfeld der niederländischen Nationalmannschaft spielen. Auf höchstem Niveau die nächste Karriere-Zündstufe zu starten, ist auf jeden Fall das Ziel - beim HSV oder anderswo. Die Liebe zu seinem aktuellen Klub ist über die Jahre immer intensiver geworden, aber auch Reis ist nicht immun gegen noch höherwertige Herausforderungen. Zudem könnten Kuntz und Costa bei einem Verkauf in diesem Sommer eine Millioneneinnahme einplanen.
Bleibt Königsdörffer?
Auch Ransford Königsdörffer hat eine beeindruckende Entwicklung vollzogen und nach Startschwierigkeiten und Abwanderungsgedanken seine bislang beste Profi-Saison absolviert. Dynamik und Abschlussstärke - seine Qualitäten sind gefragt, der Instinkt-Fußballer ist zudem taktisch und menschlich gereift. Klar, dass der HSV den 23-jährigen gern dabei haben würde, wenn es in Saison Nummer 1 nach sieben dunklen Jahren darum geht, den Klassenverbleib abzusichern. Wie bei Reis gilt aber auch im Fall des gebürtigen Berliners die altbekannte Formel: Verlängern oder verkaufen - Königsdörffers Vertrag läuft ebenfalls nach der kommenden Saison aus.
Wer Zweifel daran haben sollte, dass Kapitän Sebastian Schonlau den Weg ins Oberhaus mit antritt, kann seine Spekulations-Energie - Stand jetzt - in andere Bereiche lenken. Der 30-jährige ist zwar von „Mister Unverzichtbar" zum Edel-Reservisten umfunktioniert worden, genießt bei Mannschafts-Kollegen, Trainer-Team und allen Verantwortlichen aber dennoch höchstes Ansehen. Laut Costa gibt es beim HSV keinerlei Gedanken daran, ohne den degradierten Abwehrchef in die Bundesliga-Saison zu gehen.
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