Wegen Erdogan: Effenberg fordert Rauswurf von Özil und Gündogan
"DFB hätte Gündogan und Özil rauswerfen müssen"
13.06.2018 | 19:43 Uhr
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Die Erdogan-Affäre um die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan erhitzt weiter die Gemüter der Fußballwelt. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg schießt nun gegen den DFB und fordert den Rauswurf der beiden England-Legionäre.
"Wenn man auf gewisse Werte setzt, so wie das der DFB immer wieder vermittelt, dann kann die Entscheidung eigentlich nur so ausfallen, dass man die beiden Spieler rauswirft", sagte "Effe" in seiner Kolumne für t-online.de.
Effenberg war bei der WM 1994 vom damaligen Bundestrainer Berti Vogts und dem damaligen DFB-Präsidenten Egidius Braun aufgrund der Stinkefinger-Affäre beim Vorrundenspiel in Dallas gegen Südkorea (3:2) vorzeitig nach Hause geschickt worden.
Stinkefinger und Suppenkasper
Vor allem die Vorgehensweise von Bundestrainer Joachim Löw & Co. kritisiert der 49-Jährige: "Man dreht es sich beim DFB allerdings so, wie man es gerade braucht. Bei mir oder bei Uli Stein haben sie anders reagiert. Ich sehe dementsprechend auch keine klare Linie."
Effenberg hatte 1994 den pfeifenden, deutschen Fans in Dallas den Mittelfinger gezeigt und war daraufhin sanktioniert worden. Bei der WM 1986 in Mexiko hatte Stein den damaligen Teamchef Franz Beckenbauer als "Suppenkasper" bezeichnet und wurde ebenfalls nach Hause geschickt.
"Der DFB war damals sehr konsequent und sehr schnell in der Entscheidung. Özil und Gündogan haben jetzt Glück gehabt, dass der DFB in diesem Fall inkonsequent und nicht schnell gehandelt hat", urteilte der einstige Bayern-Kapitän.
Die beiden deutschen Nationalspieler Özil und Gündogan hatten kurz vor der WM-Nominierung Mitte Mai den umstrittenen türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen. Während Erdogans dreitägigem Besuch in London überreichten Özil und Gündogan dabei Trikots ihrer Vereine FC Arsenal bzw. Manchester City. (Sky Sport/sid)
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Ex-DFB-Pressesprecher kritisiert Özil, Gündogan und Bierhoff