FC Kopenhagen - Borussia Dortmund. UEFA Champions League Gruppe G.
Telia ParkenZuschauer31.900.
Emre Can schimpft: BVB enttäuscht bei Remis in Kopenhagen
02.11.2022 | 23:43 Uhr
Borussia Dortmund hat seinen Marathonmännern eine Pause gegönnt und mit einer B-Elf die schwächste Leistung der Champions-League-Saison abgeliefert.
Ohne geschonte Stars wie Jude Bellingham erreichte der BVB im sportlich bedeutungslosen Gruppenfinale beim FC Kopenhagen ein 1:1 (1:1), das er sich erst in der zweiten Halbzeit verdiente. Der Achtelfinaleinzug als Gruppenzweiter hatte schon vor dem Anpfiff festgestanden.
"Es war kein gutes Spiel von uns heute. Uns hat extrem die Intensität gefehlt, gegen den Ball, mit dem Ball", kritisierte Mittelfeldspieler Emre Can bei DAZN. "Wir sind rumgejoggt, wir sind rumgegangen, aber wir haben nie die Intensität gehabt. Nationalspieler Nico Schlotterbeck sagte. «Uns hat ein bisschen die Sauberkeit im Passspiel gefehlt heute. Wir hatten viele Ballverluste."
Vor 31 900 Zuschauern im Parken-Stadion traf Hakon Haraldsson (41.) zum verdienten Remis des Tabellenletzten. Auch die zwischenzeitliche Führung durch Thorgan Hazard (23.) gab dem BVB keine Sicherheit. "Wir waren nicht griffig, nicht aggressiv genug im Pressing", sagte Trainer Edin Terzic.
Torhüter Gregor Kobel verhinderte mit einigen Paraden weitere Gegentore, dann bekam auch er eine Halbzeit Erholung. Der Punkt brachte dem BVB noch einmal 930.000 Euro Prämie ein. Im Siegesfall wären es 2,8 Millionen gewesen.
Im Drei-Tages-Rhythmus vor der Weltmeisterschaft war die Zeit der Rotation gekommen: Stars wie Bellingham, Youssoufa Moukoko oder Julian Brandt bekamen jene Pause, die sie sich im Hamsterrad ständiger englischer Wochen hart erkämpft hatten. Trainer Edin Terzic ließ das nicht als Ausrede gelten: "Egal, wer auf welcher Position spielt: Wenn wir alle bei einhundert Prozent sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir das Spiel gewinnen." Doch von einhundert Prozent Leistung waren seine Spieler weit entfernt.
Die Stimmung der Kopenhagen-Fans war bestens, obwohl der dänische Meister in fünf Gruppenspielen kein Tor erzielt hatte und als Tabellenletzter feststand. Im Auswärtsblock wurde ebenfalls durchgesungen: Dabei war die organisierte BVB-Fanszene dem Spiel aus Protest gegen Restriktionen bei der Kartenvergabe ferngeblieben. Am Rande des Hinspiels hatte es Ausschreitungen gegeben.
Die vielen Umstellungen beim BVB machten sich schnell bemerkbar, die Abwehr bekam große Probleme. Mats Hummels wurde an der Außenlinie mehrmals eingedreht, die folgende Flanke hätte Roony Bardghji in den Torwinkel geköpft - wenn Kobel nicht spektakulär gerettet hätte (9.). Erst danach fanden die Dortmunder einigermaßen ins Spiel: Gio Reyna und Karim Adeyemi versuchten mehrfach erfolglos, Donyell Malen einzusetzen. Hazard traf dann.
Besser blieben die Gastgeber. Reynas Fehlpass schenkte Kopenhagen das erste Tor der Champions-League-Saison. Wenig später faltete Hummels seine Mitspieler zusammen, es lief überhaupt nicht für die Dortmunder B-Mannschaft, die noch weiter rotierte. Niklas Süle ersetzte zur Pause Hummels, Alexander Meyer kam für Kobel.
Der BVB spielte fortan schwungvoller, doch Malen nahm dem einschussbereiten Anthony Modeste, der ansonsten in der Luft hing, übereifrig den Ball vom Fuß - es wäre wohl der erneute Führungstreffer gewesen (53.). Danach kamen Brandt und Moukoko noch für eine halbe Stunde, die erste Aktion der beiden führte zu einem Moukoko-Pfostenschuss (64.).
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