Eintracht Frankfurt - Inter Mailand. UEFA Europa League Achtelfinale.
Commerzbank-ArenaZuschauer48.000.
Europa League, Achtelfinal-Hinspiel
26.03.2019 | 15:18 Uhr
Eintracht Frankfurts Festspiele in der Europa League haben gegen Inter den ersten kleinen Stimmungsdämpfer erhalten. Schlussmann Kevin Trapp hält die Hessen aber weiter im Rennen.
Trotz couragierter Leistung kamen die Hessen im Achtelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand nur zu einem 0:0. Im Rückspiel in der kommenden Woche im legendären Giuseppe-Meazza-Stadion steht der Bundesligist vor einer schweren Aufgabe und darf nicht verlieren - ansonsten platzt der Traum vom ersten europäischen Viertelfinale seit 24 Jahren.
Nationaltorwart Kevin Trapp zeichnete sich mit einem gehaltenen Foulelfmeter gegen Marcelo Brozovic aus (22.). Hoffnung dürfte den Eintracht-Fans vor allem die überzeugende zweite Halbzeit gegen den 18-maligen italienischen Meister machen, in der sich die Mannschaft von Trainer Adi Hütter aber trotz einiger Chancen nicht belohnte.
Zu Beginn wirkten die Gastgeber dagegen fast überrumpelt. Die Italiener spielten offensiv mit drei Stürmern und machten sofort Druck. Schon nach drei Minuten sah man Hütter energisch gestikulierend an der Seitenlinie. Der Österreicher musste gegen den Champions-League-Sieger von 2010 auf Vize-Weltmeister Ante Rebic verzichten, im "magischen Dreieck" der Hessen spielten Sebastien Haller, Luka Jovic und Mijat Gacinovic.
Die bislang gefährlichste Offensive der laufenden Europa-League-Saison machte sich in der ersten Halbzeit das Leben aber selbst schwer. Die Eintracht, die als erstes deutsches Team mit sechs Siegen durch die Gruppenphase spaziert war, leistete sich ungewohnt viele Abspielfehler. Inter, das ohne den degradierten Stürmerstar Mauro Icardi nach Deutschland gereist war, agierte gefährlicher, vor allem über die linke Seite des früheren Bundesliga-Profis Ivan Perisic.
Nach Trapps Glanztat gegen Brozovic, die vom Großteil der 48.000 Zuschauer in der ausverkauften WM-Arena frenetisch gefeiert wurde, spielten die Frankfurter etwas zielstrebiger. Jovic vergab in der 30. Minute die bis dahin beste Chance der Hessen, deren Fans längst vom Finale in Baku am 29. Mai träumen. Hütter hatte vorsorglich gewarnt, dass dafür "viele Brocken" aus dem Weg geräumt werden müssten. Inter ist einer davon.
Die Nerazzurri stellten die Frankfurter Defensive um "Libero" Makoto Hasebe immer wieder vor Probleme. Matias Vecino vergab unbedrängt die nächste Chance zur Führung der Mailänder (40.). Der Bundesligist versuchte auf der anderen Seite immer wieder, mit viel Tempo zur Torauslinie zu stoßen. Die scharfen Flanken vor das Inter-Tor fanden aber zunächst keine Abnehmer.
"Es ist ein bisschen Angst im Spiel. Wir müssen mutiger spielen", sagte Sportdirektor Bruno Hübner in der Halbzeitpause bei Nitro, was die Mannschaft gehört zu haben schien. Die Eintracht erarbeitete sich mehrere gute Möglichkeiten - unter anderem durch Martin Hinteregger (70.) - und hatte Pech, dass Schiedsrichter William Collum ein hartes Einsteigen gegen Haller nicht mit einem Elfmeter ahndete (53.). Hütter beschwerte sich so lautstark, dass er von dem schottische Unparteiischen auf die Tribüne geschickt wurde (54.).