Hamburger SV - Holstein Kiel. 2. Bundesliga.
VolksparkstadionZuschauer57.000.
Traumtor leitet HSV-Niederlage ein
04.08.2018 | 23:49 Uhr
Der Hamburger SV hat eine historische Niederlage einstecken müssen. Im ersten Zweitliga-Spiel der Vereinsgeschichte verloren die Hanseaten zum Auftakt der Saison 2018/19 mit 0:3 gegen Holstein Kiel.
83 Tage nach dem bitteren Abstieg aus der Bundesliga wirkte die Mannschaft von Trainer Christian Titz vor den eigenen Fans nach einem guten Beginn wie gelähmt.
Jonas Meffert (56.) schockte den Aufstiegsfavoriten zunächst mit seinem sehr sehenswerten Führungstreffer. David Kinsombi (78.) und Mathias Honsak (90.+3) legten dann für den Relegationsteilnehmer der Vorsaison noch nach.
Kiels neuer Trainer Tim Walter hatte sein Team perfekt eingestellt, der HSV fand in der zweiten Hälfte keine Mittel mehr gegen die gut organisierte Defensive der Störche. Weil die Gastgeber in der Anfangsphase den nötigen Killerinstinkt vor dem Tor vermissen ließen und dann stark abbauten, ist der einst so große HSV damit mindestens bis Samstagnachmittag erst einmal Tabellenletzter der 2. Liga und gerät gleich zu Beginn gehörig unter Druck.
Dabei sorgten 57.000 Zuschauer im seit Wochen ausverkauften Volksparkstadion von Anfang an für eine erstklassige Stimmung, und Lewis Holtby und Co. enttäuschten die Hamburger Fans erst einmal nicht - allerdings vergaßen die Hamburger das Toreschießen.
Tatsuya Ito (3.), Neuzugang Jairo Samperio (5.), der den Vorzug vor Rückkehrer Pierre-Michel Lasogga erhielt, und Holtby (12.) hatten in der Startphase gleich gute Möglichkeiten. Obwohl Kapitän und Schlüsselspieler Aaron Hunt sowie die Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos und Gideon Jung verletzt fehlten, bestimmte der HSV anfangs das Geschehen.
Aber auch die Kieler, bei denen drei Neueinkäufe - unter anderem Südkoreas WM-Teilnehmer Jae Sung Lee - von Beginn an spielten, versteckten sich keineswegs und ärgerten den HSV immer wieder geschickt im Spielaufbau. Allerdings wirkten die Offensivaktionen dann noch zu selten so zielstrebig wie bei einem Schuss von Lee (22.).
In der Folge verflachte das Niveau etwas, wohl auch wegen der hohen Temperaturen von knapp 30 Grad. Erst Hamburgs neuer Offensivmann Khaled Narey weckte beide Teams mit seiner Großchance (35.) wieder auf. Mathias Honsak (37.) antwortete prompt auf der Gegenseite.
Kiel witterte mit zunehmender Spieldauer seine Chance, der HSV wurde nervös und nur durch Torwart Julian Pollersbeck in der Partie gehalten, als er ganz stark gegen Janni Serra parierte (47.). Knapp zehn Minuten später zielte Meffert dann besser und schlenzte den Ball aus 16 Metern wunderschön ins rechte obere Toreck. Kinsombi musste bei seinem Treffer nach einer schnellen Kombination nur noch einschieben. (sid)