SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

Manchester City - Chelsea. UEFA Champions League Finale.

Estadio do DragaoZuschauer14.110.

Manchester City 0

    Chelsea 1

    • K Havertz (42. minute)

    Live-Kommentar

    Die Spieler feiern mit dem Pokal mit den großen Ohren in der Kurve der Blues-Fans, der Trainer mit seinen Töchtern. Und wir verabschieden uns. Die CL-Saison 2021 findet ein Ende mit einem überraschenden Sieger. Schon im August startet der nächste Umlauf, mit City wird wieder zu rechnen sein, daran ändert auch die Niederlage heute nichts. Vielen Dank für das Interesse, bis dahin und gute Nacht! 

    Azpilicueta bringt den Henkelpott zu seinem Team und stemmt ihn in die Höhe. Ein großer Sieg für Chelsea. Ein Jahr nach dem kostspieligen Umschwung sind die Blues schon jetzt ganz oben. Mit Tuchel kam die Wende. 

    Bei Chelsea ist es Tuchel, der sich als erster die Gratulation der UEFA-Riege abholt. Er ist nach Klopp und Flick der dritte deutsche Trainer in Folge, der die CL gewinnt, das schaffte in der CL-Historie keine andere Nation mit unterschiedlichen Trainern. Drei Mal Zidane für Frankreich zählt nicht. 

    Die enttäuschten City-Spieler holen sich ihre Medaillen ab, schön zu sehen, dass fast jeder sie auch um den Hals hängen lässt und nicht gleich wieder abzieht, was heutzutage ja fast Usus zu sein scheint. Es wird nicht das letzte Finale der Citizens gewesen sein. 

    Und Chelsea? Gewinnt zum zweiten Mal nach 2012 den Henkelpott. Schon damals waren die Blues der große Partycrasher, ruinierten den Bayern das Finale Dahoam. Jetzt vermasseln die Blues dem scheinbar übermächtigen City mal so richtig die am Ende überhaupt nicht mehr perfekte Saison. Erst der Sieg im FA-Cup-Halbfinale, jetzt im CL-Finale. Noch so ein Fluch. 

    Manchester City ist der achte Debütant in Folge, der das Endspiel um den Henkelpott verliert. Das ist mal ein wahrer Fluch. Und Guardiola verpasst es, mit dem dritten CL-Titel als Coach mit Ancelotti und Zidane gleichzuziehen. City hat dem großen Druck nicht standhalten können. Und verliert ausgerechnet im Finale das einzige von 13 CL-Spielen in dieser Saison. 

    Glückwunsch an den FC Chelsea, den Sieger der Champions League 2021. Der Sieg in einem dramatischen und enorm spannenden Finale ist verdient aufgrund einer überragenden ersten Halbzeit, in der Havertz das entscheidende Tor schoss. Die zweite Halbzeit war dann ganz viel Kampf, Chelsea musste enorm hart verteidigen, um das wütende, mit zunehmender Spieldauer aber auch verzweifelte City abzuwehren. Guardiola warf alles nach vorne, brachte hochqualifiziertes Personal von der Bank. Es sollte alles nichts helfen. Und Mahrez' letzter Schuss ging knapp daneben. Es ist eine schwere Niederlage für ManCity. 

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    Es ist die letzte Chance - das Spiel ist aus! 

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    Noch so eine Einwurf-Schleuder von Walker. Der Ball wird aus dem Sechzehner geköpft, vom Strafraumrand schießt Mahrez mit dem schwachen Fuß. Im Schneckentempo, aber hochplatziert und deswegen unerreichbar für Mendy, fliegt die Kugel Zentimeter über das Tor. 

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    Aber auch Ederson spielt den langen Ball ins Seitenaus. Die himmelblauen Gesichter werden leerer. 

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    Langer Einwurf von rechts von Walker, Stürmerfoul gegen Rüdiger, der von Stones und Dias in die Mangel genommen wird. Mendy mit dem Abschlag ins Aus, das ist ungünstig. Nächster Anlauf City. 

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    Tuchel rudert mit den Armen am Seitenrand, peitscht regelmäßig Team wie Fans an. Die Hälfte der Nachspielzeit hat Chelsea überstanden. City kommt und kommt nicht zum Abschluss. Es fehlt immer ein letztes Stückchen, ein letztes Etwas. Vielleicht auch das letzte Quäntchen Glück. Ach was, bestimmt auch das letzte Quäntchen Glück. 

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    SIEBEN Minuten Nachspielzeit. In Zahlen: uff. 

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    Ganz viel Trubel im Chelsea-Strafraum, Foden legt quer, fünf, sechs, sieben Mann sind in der Mitte, einige dunkelblau, viele, viele aber auch hellblau. Als vorletzter Mann grätscht Christensen den Ball weg. Dahinter, der letzte Mann, wäre Mahrez gewesen, der hätte einschieben können. 

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    Gelb für Jesus für eine ziemlich rustikale Grätsche gegen Havertz. Wenn es beim 1:0 bleibt, gut möglich, dass Havertz als Man of the Match ausgezeichnet wird. Den "Preis" könntest du zwar wie immer auch Kante geben, aber der schießt halt keine entscheidenden Tore. 

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    Wir sprachen von den elf Siegen Citys in dieser CL-Saison. Dazu gesellt sich ein einsames Unentschieden, damals in der Gruppenphase, lange ist das her. Gegner? Porto. In? Porto. Wer da noch von Zufall spricht. 

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    Walker mit dem langen Ball aus dem Mittelfeld, im Sechzehner unterspringt James, so kann Agüero den Ball dahinter annehmen. Agüero will nochmal in die Mitte flanken, flankt aber genau in die Krakenarme von Mendy, der bislang keinen ernsthaften Schuss parieren musste. 

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    Unglückliches Foul von Walker, der im Laufduell Chilwell auf den Fuß tritt. Das bringt Chelsea Zeit und eine gute Freistoßposition auf der linken Seite. Ersteres ist wertvoller als Letzteres. Der Freistoß endet nämlich in einem ungefährlichen Fernschuss von Jorginho. 

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    Jetzt also nur noch Havertz und Pulisic da vorne. Für die schnellen Vorstöße muss das reichen. Der Rest soll das 1:0 über die Zeit wackeln. Schlussphase, das wird jetzt richtig, richtig spannend. Nicht dass es bislang nicht schon spannend war. Aber die zweite Halbzeit ist nicht so gut wie es die erste war. 

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    Noch ein Abräumer und Zweikämpfer für Chelsea. Kovacic, der dreimalige CL-Sieger, mit seinen ersten Minuten in einem CL-Finale. Klingt paradox, manchmal ist das aber so. Der starke Mount macht Platz.

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    Letzter Auftritt also für Agüero. Der ist seit zehn Jahren im Verein. Wechselt vielleicht nach Barcelona. Guardiola weinte Tränen beim Reden über seinen Abschied. Der Rekordtorschütze versprach einst, 2014, er werde City erst verlassen, wenn die CL gewonnen wurde. Jetzt hat er eine Viertelstunde noch Zeit dafür. 

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    Müssen es Romantik und Kitsch richten? Agüero kommt ins Spiel für Sterling, die Kapitänsbinde wandert weiter zu Fernandinho. 

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    Wenn sich das mal nicht rächt. City wird besser, drückender. Auch wenn die klaren Abschlüsse nach wie vor fehlen. Nach Sterlings Rückpass von links kurz vor der Grundlinie sind die Himmelblauen aber erneut nah dran. Andererseits: Umschaltmomente wie die von Havertz eben wird es in der Schlussviertelstunde bestimmt noch ein paar von geben. 

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    Kaum mehr Offensiventfaltungen bei Chelsea. Das ist gerade abgetippt, da gewinnt Kante, klar, wer sonst, den Ball und schickt Havertz auf die Reise. Havertz fährt den Konter mit großen Schritten im Alleingang, Stones kann ihn nicht halten. Havertz muss aber verzögern, Pulisic kommt zur Unterstützung, wird perfekt bedient. Und schiebt vor Ederson knapp links am Tor vorbei. DICKE Chance. Die dickste. 

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    Aber schnell zurück ins Spiel, es passiert was. Foden mit einem großartigen Dribbling bis zur Strafraumkante. Drei Mann können ihn nicht bändigen. So ist rechts Platz für Mahrez. Dessen Querpass rutscht Azpilicueta gerade noch weg, bevor Gündogan einschieben kann. 

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    Wer hätte es gewusst? Pulisic ist der erste US-Amerikaner, der in einem Finalspiel der Champions League zum Einsatz kommt. Ich nicht. Der Datendienst schon. 

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    Werner hat zwar Chancen vergeben, das war unglücklich, aber er hat trotzdem ein gutes Spiel abgeliefert. Er war immer gefährlich, anspielbar und ein Unruheherd. Und hatte mit seinem Laufweg auch Anteil an der Führung. Das geht gerne mal unter. Pulisic kommt. Langsamer wird es nicht. 

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    Durch diese ganze Rüdiger-nimmt-de-Bruyne-aus-dem-Spiel-Nummer geht ein bisschen unter, dass die zweite Halbzeit davon abgesehen ereignislos vonstatten geht. Was für Chelsea eindeutig die bessere Nachricht ist als für City. Bislang noch keine Torchance im zweiten Durchgang. 

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    Jetzt nicht mehr. Fernandinho kommt für Silva. Auch bei Chelsea macht sich ein Wechsel bereit. Die Statik des Spiels wird sich theoretisch noch häufiger ändern heute, bei so viel Glanz auf den Bänken. 

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    Mit der Auswechlung von de Bruyne hat Guardiola die Möglichkeit gleich mitgenutzt, um das System anzupassen. Mit Jesus steht nun ein echter Stürmer auf dem Feld. Im defensiven Mittelfeld regiert nach wie vor Gündogan allein. 

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    Das ist ein ähnlich bitterer Verlust wie bei Chelsea die Auswechslung von Silva. De Bruyne war bei City der prägende Spieler dieser CL-Saison. Und das, obwohl er mit heute nur acht Spiele gemacht hat. Gefühlt in jedem K.o.-Runden-Spiel war er der beste Mann auf dem Feld. Das hilft jetzt nicht mehr.  

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    Tatsächlich, de Bruyne muss raus. Unter Tränen und auf komplett wackligen Beinen torkelt der Belgier vom Spielfeld. Und das Veilchen hat er auch noch unterm Auge. Das muss ein richtig heftiger Einschlag gegen den massiven Rüdiger gewesen sein. Wie angekündigt kommt Jesus. 

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    De Bruyne bleibt gar noch länger liegen. Das Spiel ruht jetzt schon gut drei Minuten. Kann de Bruyne sogar nicht weitermachen? Jesus steht bereit. 

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    Rüdiger kommt gegen de Bruyne zu spät, kann dessen Direktpass nicht unterbinden und stellt sich dann in Football-Manier in den Weg, stellt den Block und checkt de Bruyne um. Beide bleiben benommen liegen, Rüdiger sieht Gelb, nachdem er sich berappelt hat. 

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    Und jetzt mal eine Verschnaufpause, weil Gündogan mit seinem langen Bein nur jenes von Havertz trifft. Havertz macht ein richtig gutes Spiel, ist mit seiner Technik, seiner Ballsicherheit und auch mit seiner Größe ein wichtiger Faktor im Offensivspiel. Den folgenden Freistoß von der rechten Seite bringt Chilwell gemächlich in die Mitte, Stones kann klären. 

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    Kante räumt zwei Mal auf, gewinnt beide Male 40 Meter vor dem eigenen Tor den Ball. City sammelt weiter seine gewohnt hohen Spielanteile, kommt aber nicht in den Sechzehner. Chelsea steht gut, konzentriert und stabil. Der Auftritt bislang hat Selbstbewusstsein gebracht. 

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    Gute, druckvolle erste Minuten von City. Das erste Mal überhaupt ist Chelsea so etwas wie rund um den Sechzehner eingeschnürt. Eine Freistoßflanke ist aber ganz schwach getreten. Und eine Flanke aus dem Spiel heraus von der rechten Seite von Walker ist sichere Beute für Mendy. Zum Abschluss kommt City in den ersten fünf Minuten nicht. 

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    Chelsea hat in der laufenden CL-Saison nach Führung nie verloren (8 Siege, 1 Remis). City hat in der laufenden CL-Saison überhaupt nie verloren. Ein Sieg heute wäre der zwölfte der Spielzeit, das wäre geteilter Rekord mit Real Madrid. Aber bislang hat sich City seine schwächste CL-Leistung fürs Finale aufgehoben.

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    Es gibt keine Wechsel zur Halbzeit. Was aus City-Sicht etwas überrascht. Dann eben unverändert weiter. 

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    Halbzeit. 

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    Die Behandlung und Auswechslung von Silva hat ordentlich Zeit gekostet, drei Minuten werden deswegen nachgeholt. Also kommt Werner rechts im Strafraum nochmal zu einem Abschluss, sein schwieriger Drehschuss nach Kantes Flugball von der rechten Seite eiert aber am Tor vorbei. Werner schon mit drei Torschüssen und dem Luftloch ganz am Anfang. Das sind genauso viele Torschüsse wie City insgesamt hat. Und Luftloch hatte City gar keins. 

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    Glaubt man kaum bei der Klasse von Havertz, aber das war sein erstes CL-Tor. Nicht schlecht, sich das fürs Finale aufzuheben. 

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    Toooooor! Manchester City - FC CHELSEA 0:1. Aber Pustekuchen, Chelsea erzielt die überfällige Führung. Mendy mit dem Abschlag auf die linke Seite, Chilwell mit dem ersten Kontakt zu Mount, der dreht auf und spielt den perfekten Schnittstellenpass über locker 30 Meter zu Havertz ins Zentrum. Alles ohne Druck, alles frei. Havertz zieht mit etwas Glück an Ederson vorbei und schiebt ins leere Tor ein. 

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    Vorlage Mason Mount

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    Gegen das favorisierte Real Madrid war Chelsea im Halbfinale schon richtig gut, vor allem im Rückspiel. Heute, zumindest nach dem, was wir bislang gesehen haben, ist Chelsea sogar noch besser. City wirkt perplex. Und wird froh sein können, wenn es mit dem 0:0 in die Halbzeit geht und Guardiola umjustieren kann. 

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    Herber Verlust für Chelsea, der erfahrene und wichtige Silva kann nicht mehr weiterspielen. In einem harmlos wirkenden Zweikampf mit Foden hat er sich verletzt, kaum ersichtlich, wie und wo genau. Christensen rückt neu ins Abwehrzentrum.

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    Guter Ballgewinn von Kante, gefolgt vom energischen Vorstoß. Havertz begleitet ihn, wird rechts im Strafraum bedient. Havertz will aus seinen Gegenspielern Slalomstangen machen. Die haben aber Beine. Und eins davon, das von Zinchenko, spitzelt den Ball weg. Chelsea fehlt nach wie vor der Punch im letzten Drittel. 

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    Gelbe Karte gegen Gündogan, der im Kampf um einen auftickenden Ball mit seiner Sohle die Wade von Mount trifft. Das ist vor gut zwei Minuten passiert, es folgte die erwähnte Jorginho-Aktion. Erst jetzt ist das Spiel aber unterbrochen. Und Schiri Lahoz ließ den Vorteil laufen. 

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    Stark, wie Jorginho im Mittelfeld einen schwierigen Ball behauptet, sich um den Gegner dreht und James rechts im Mittelfeld findet. James hat Platz, kann sich nach vorne arbeiten. Das Nachrückverfahren seiner Spielkollegen ist diesmal ausnahmsweise aber nicht so druckvoll. Einzig Werner steht bereit, der muss gegen Stones und Gündogan das Tempo aber rausnehmen. 

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    Dampflok Walker schiebt sich mit viel Energie rechts durch, gibt in die Mitte. Auf Höhe des kurzen Pfostens verpasst Mahrez knapp. So viele Strafraumaktionen. 

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    Jetzt mal eine starke Aktion von City. Endlich, will man trotz aller Objektivität beinahe sagen. De Bruyne zieht links am Strafraumraund drei Gegenspieler auf sich, bekommt trotzdem den kurzen Pass zwischen die Verteidiger an den Mann. Der Mann heißt Foden, will mit dem Außenrist ins lange Eck abschließen. Und bleibt an einer exzellenten Grätsche von Rüdiger hängen. Exzellenten. Und immens wichtig, der hätte gepasst. 

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    Sprechen wir über Standards, den ersten interessanten gibt es nämlich jetzt, weil Kante im rechten Halbfeld gelegt wird. Werden sie zum Faktor heute? Erstmal nicht, weil James' Flanke zu hoch für Havertz' Schädel kommt. Das wird eine Kerze, kein Torschuss. Mit dem zweiten Ball kann Chelsea nichts anfangen. 

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    Die nächste Angriffswelle von Chelsea rollt, nachdem Havertz zwei tiefe Bälle erstklassig festmacht. Den ersten lässt er per Kopf klatschen, beim zweiten darf er sogar aufdrehen, mit Ball am Fuß ein paar Meter gehen und mit Übersicht links raus zu Chilwell geben. Dessen Hereingabe wird geblockt, Chelsea bleibt aber am Drücker, rückt auf, belagert Citys Spielhälfte. Erst durch ein Foul gegen Walker befreit sich City aus dieser Drucksituation. Chelsea ist das bessere Team bis jetzt. 

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    Und diese Aufregung, sie liegt in erster Linie an Chelsea, das nach 20 Minuten eigentlich mindestens mit einem Tor führen muss. Der Killerinstinkt fehlt aber noch. Und in zweiter Linie an City, das noch nicht ins Spiel gefunden hat. Das Pressing vorne greift nicht. Und hinten werden die Bälle verstolpert, was Chelsea reihenweise Aktionen durch gewonnene zweite Bälle ermöglicht. 

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    Das ist eine ganz schön aufregende Anfangsphase. Dabei hieß es im Vorlauf noch, wir sollten kein Spektakel erwarten. Aber an einem Tag, an dem Köln fünf Tore in einem Spiel schießt, was sind Prognosen da schon wert. 

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    Flanke von Chilwell vom linken Strafraumrand an den langen Pfosten, wo sich Kante gegen Sterling und Dias durchsetzt, knapp am Tor vorbeiköpft. Freunde, lässt City hier Dinger zu. 

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    Keine Zeigerumdrehung später dribbelt sich Werner per Einzelaktion links in den Sechzehner und zieht aus spitzem Winkel ab, trifft das Außennetz. ManCity hat den Ball, Chelsea die Torchancen. Und zwar en masse. 

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    Werner vergibt die zweite Mega-Chance. Chelsea im Umschaltspiel, dann aber fehlerhaft, doch Stones verspringt jetzt schon zum dritten Mal der Ball. So kann Mount links in den Strafraum eindringen und auf Werner zurückgeben, das Muster ist immer das gleiche. Diesmal trifft Werner sieben Meter vor dem Tor die Kugel - schiebt sie aber Ederson in die Arme. 

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    Im direkten Gegenzug, Chelsea steht noch offen nach dem Werner-Fehlschuss, hat Sterling die linke Seite für sich, schafft es im Alleingang bis ans Strafraumeck. Der Pass geht dann gen langer Pfosten, wo Mahrez einläuft. Chilwell rutscht rein und unterbindet das Zuspiel hochklassig. 

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    Dias mit einem Stockfehler bei einem hohen Ball, der ermöglicht Chelsea die Chance. Havertz und Mount kombinieren sich bis zur linken Grundlinie, dort bringt Havertz den Ball aus der Drehung an den Fünfer. Und findet Werner, der über den Ball schlägt. Au Backe, wenn er den trifft, hat Ederson eigentlich keine Chance. Dicke Chance vergeben. 

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    Ederson mit dem ersten Flugball in seiner berüchtigten Quarterback-Manier. Sterling rennt im Rücken von James weg. Der kann im letzten Moment aber noch retten, bevor Sterling vor Mendy frei abschließen könnte. Das war direkt mal haarig aus CFC-Sicht. 

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    Einer von diesen schnellen Spielern ist Werner, der von James erstmals rechts an die Grundlinie geschickt wird. Der Rückpass rechts in den Strafraum zu Havertz ist gut. Der ist aber von Zinchenko und Silva umstellt und vertändelt. Der unkontrollierte Querpass aus der Not heraus wird abgefälscht und landet in Edersons Armen. 

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    Hellblau gegen Dunkelblau. Die Hellblauen, das sind die mit dem Ball. Die Dunkelblauen, das sind die mit den hohen weiten Bällen und den schnellen Spielern, die mit allem, was sie haben, hinterhersprinten und Nadelstiche setzen wollen. 

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    Los gehts, Schiedsrichter Lahoz aus Spanien hat das Finale angepfiffen.  

    Als Eröffnungsshow präsentiert uns die UEFA Gitarre spielende Mülleimer mit Smileygesicht, die zu Popmusik vom Band tanzen. Schön. Gleich dann zum Glück Fußball. Übrigens in Porto, nicht in Istanbul. Istanbul wurde das Finale traurigerweise zum zweiten Mal in Folge entzogen aufgrund der Corona-Komplikationen. Dafür dürfen heute im Drachenstadion 16.500 Fans dabei sein, gut ein Drittel der Gesamtauslastung. 

    Dass Tuchel mit seinem neuen Team ManCity im Laufe dieses Halbjahres schon zwei Mal schlagen konnte, erhöht die Spannung allerdings deutlich. Erstaunlich, es waren Tuchels erste Siege gegen seinen Kumpel Guardiola, und dann direkt in Folge. Mit Mainz und Dortmund konnte er ihn nicht schlagen. Überhaupt, Guardiola und Tuchel. Diese zwei ins Spiel so vernarrten Fußball-Professoren. Großes Spektakel sollten wir vielleicht besser nicht erwarten. Aber große Klasse, das allemal. 

    Im Finale geht es gegen ein City, das fast die gesamte Saison mit geschlossener Einstimmigkeit als die beeindruckendste und stärkste Mannschaft Europas tituliert wurde. Spätestens vor dem Achtelfinale gegen Mönchengladbach wurde dieser Diktus immer und immer wieder gewählt. Damals waren die Himmelblauen mittendrin in einem 21 Siege währenden Lauf. City wirkt bereit für den ersten CL-Sieg und geht als Favorit ins Endspiel. 

    Erst recht nicht, nachdem sich die Macher der Blues schweren Herzens eingestehen mussten, dass das Projekt Chelsea für die als Trainer unerfahrene Vereinslegende Lampard noch zu früh kommt. Tuchel, in Paris frisch entlassen, kam, machte die Mannschaft vor allem defensiv stabil, mischte die Liga von hinten auf. Und zog gegen die starken Gegner Atletico, Porto und Real Madrid in sein zweites CL-Finale in Folge. Tuchel ist der erste Trainer, der in aufeinanderfolgenden Saisons mit verschiedenen Vereinen das Endspiel um den Henkelpott erreichen konnte. 

    Und damit rein ins dritte englische CL-Finale der CL-Geschichte. Nach ManUnited vs. Chelsea 2008 und Liverpool vs. Tottenham 2018 diesmal also ManCity vs. Chelsea. ManCity, das den ersten Triumph in der Königklasse so sehr ersehnt wie vielleicht höchstens noch PSG, das im Halbfinale am Nasenring durch die Manege geführt wurde. Und Chelsea, dessen junges, neues Team, sind wir ehrlich, in dieser Spielzeit schon keiner auf dem Zettel hatte. 

    Keine Überraschungen dagegen beim FC Chelsea. Mit Rüdiger, Havertz und Werner stehen alle drei DFB-Nationalspieler in der Startelf, da lohnt sich das Zuspätkommen zur EM-Vorbereitung wenigstens. Das letzte Saisonspiel war nicht gut, ging 1:2 gegen Aston Villa verloren, nur mit Glück und ohne eigenes Zutun retteten die Blues die CL-Qualifikation über die Liga. Trainer Tuchel verändert seine Elf auf zwei Positionen: Kante und Havertz ersetzen Kovacic und Pulisic. 

    Eine Woche liegt zwischen Saisonfinale der Premier League und Endspiel der Champions League. Gegen Everton leitete ManCity mit einem 5:0 seine Meisterparty ein. Trainer Guardiola wechselt im Vergleich dazu heute auf zwei Positionen: Gündogan und Silva spielen für Fernandinho und Jesus. Auffällig ist, dass Zinchenko auf der linken Außenbahn den Vorzug vor Cancelo erhält. Und statt Aufräumer Rodri noch mehr variable Offensivpower auf dem Feld steht. 

    Der FC Chelsea steht zum dritten Mal im Finale der Königsklasse, heute in folgender Formation: Mendy - Azpilicueta, James, Silva, Rüdiger, Chilwell - Kante, Jorginho - Mount, Havertz - Werner. 

    Bei Manchester City dürfen diese elf Spieler das erste Champions-League-Finale der Vereinsgeschichte von Anfang an bestreiten: Ederson - Walker, Stones, Dias, Zinchenko - de Bruyne, Gündogan, Silva - Mahrez, Sterling, Foden. 

    Herzlich willkommen beim Finale der UEFA Champions League 2020/21 zwischen Manchester City und dem FC Chelsea.