Polen - Slowakei. UEFA EURO 2024™ Gruppe E.
Saint Petersburg StadiumZuschauer12.862.
Aus St. Petersburg soll es das gewesen sein. Um 21 Uhr steigt die andere Partie der Gruppe E zwischen Spanien und Schweden. Bei diesem Spiel wünsche ich Ihnen viel Spaß und von meiner Seite heißt es vielen Dank fürs Mitlesen, einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal!
Damit hat die Slowakei einen großen Schritt in Richtung einer erneuten Qualifikation fürs Achtelfinale gemacht. Polen wird sich dagegen fangen müssen und darf sich beim nächsten Spiel gegen Spanien (kommenden Samstag um 21 Uhr) keinen weiteren Fehltritt erlauben - gegen die favorisierten Spanier muss die Elf von Paulo Sousa mindestens einen Punkt, wenn nicht sogar einen Dreier holen. Für die Slowakei geht es am Freitag (15 Uhr) gegen Schweden weiter, die "Repre" wird an die heutige Leistung anknüpfen wollen, um sich vielleicht sogar schon vorzeitig offiziell für die nächste Runde zu qualifizieren.
Die Slowakei startet mit einem überraschenden, aber nicht unverdienten 2:1-Sieg gegen Polen ins Turnier. Zwar kamen die Polen nach einer schwachen ersten Hälfte gut aus der Kabine und erzielten weniger als 60 Sekunden nach Wiederanpfiff den Ausgleich. Der Platzverweis von Krychowiak nach einer guten Stunde nahm ihnen aber den Wind aus den Segeln und Skriniar konnte sein Team wieder in Front bringen. In Unterzahl war dann für Polen nichts mehr zu holen.
Lewandowski macht einen Ball mit Rücken zum Tor im Strafraum fest und legt zu Swiderski ab. Der nimmt ihn direkt, aber sein Schuss ist nicht platziert genug. Dubravka lässt ihn erst nach vorne abprallen und kann ihn dann festhalten.
Bednarek! Frankowski legt den Ball von rechts in den Rückraum und findet Bednarek, der direkt schießen will. Er streift den Ball mit rechts nur, bekommt aber eine zweite Chance und schießt diesmal mit links - knapp am Tor vorbei.
Das Spiel von Lewandowski in Zahlen: Vier mal hat er geschossen, kein einziger Ball ging aber aufs Tor, dreimal wurde er geblockt. Der Bayern-Stürmer hat auch keinen einzigen Schuss aufgelegt. Damit wäre auch schon erklärt, warum Polen sich heute offensiv so schwer tut.
Eine geklärte Ecke geht am Strafraumeingang zu Puchacz, der es mit einer schwierigen Volleyabnahme versucht. Der Ball rutscht ihm aber ein wenig über den Fuß und segelt weit am Tor vorbei.
Bereszynski will Frankowski die Linie runter schicken, aber Skriniar hat den Pass erahnt, fängt ihn ab und holt sich dann den Freistoß, nachdem er einen leichten Kontakt von Frankowski gespürt hat. Abgezockt vom Inter-Verteidiger.
Die Polen rennen nun an und haben fast keine Absicherung mehr. Ein riskantes Spiel, aber eine andere Wahl haben die Weiß-Roten einfach nicht.
Bednarek chippt einen Freistoß aus dem Mittelfeld auf Lewandowski, der ihn per Kopf vors Tor bringen will. Aber die Kugel geht zu nah an den Kasten und Dubravka fängt sie ohne Probleme.
Sousa nimmt nun einen Doppelwechsel vor: Torschütze Linetty geht runter, für ihn kommt mir Frankowski ein offensiverer Spieler.
Ganz bitter für Polen, die perfekt in den zweiten Durchgang gestartet waren und sicherlich gehofft hatten, das Spiel dann drehen zu können. Jetzt wird es für die Elf von Paulo Sousa äußerst schwierig werden.
Toooor! Polen - SLOWAKEI 1:2. Die Slowaken führen wieder! Eine slowakische Ecke wird am ersten Pfosten von Hamsik per Kopf verlängert und geht zum Elfmeterpunkt. Dort kann Skriniar den Ball annehmen, und obwohl vier Gegenspieler auf ihn zusprinten bleibt er eiskalt und versenkt den Ball im linken unteren Eck.
Wird sich Polen in Unterzahl nun mit dem einen Punkt zufriedengeben oder weiterhin auf Sieg spielen? Und wie sieht es mit der Slowakei aus? Ein Dreier kann bei dieser EM reichen, um die nächste Runde zu erreichen. Können die Slowaken sich also mit einem Mann mehr mit einem Remis zufriedenstellen? Es wird auf jeden Fall eine interessante Schlussphase werden.
Der Trainerstab der Polen diskutiert nun, was zu tun ist. Mit Krychowiak ist eine der zentralen Figuren im polnischen Mittelfeld vom Platz gestellt worden. Vorerst formiert sich Polen im 4-4-1 mit Zielinski und Jozwiak auf den Außenbahnen und Klich und Linetty in der Mittelfeldzentrale.
Die Gelb-Rote Karte ist hart, aber nachvollziehbar. Beide Fouls waren gelbwürdig, beim zweiten Foul hätte eine letzte mündliche Verwarnung es zwar vielleicht auch getan. Aber das kann man schon so entscheiden und wirklich zu beschweren braucht sich Krychowiak nicht.
Polen ist nur noch zu zehnt! Krychowiak, der im ersten Durchgang für ein taktisches Foul Gelb gesehen hatte, tritt Hromada mit den Stollen voraus auf den Fuß. Hategan zückt erneut Gelb und Krychowiak muss in die Kabine.
Jetzt muss Polen den Fuß ein wenig vom Gas nehmen und kurz durchschnaufen. Die Slowakei darf den Ball ein wenig halten.
Einen Freistoß aus halblinker Position will Lewandowski direkt ausführen. Er bleibt aber an Skriniar in der Mauer hängen.
Polen belagert den slowakischen Strafraum, die Slowaken können kaum noch Entlastungsangriffe fahren. Aber: Großchancen hat es seit dem Ausgleichstreffer keine gegeben, rund um den eigenen Sechzehner verteidigt die Slowakei das weiterhin gut.
Zielinski flankt nach einer kurz ausgeführten Ecke auf den Kopf von Glik, der Ball ist aber etwas zu hoch angesetzt und rutscht Glik über den Schädel.
Klich wird auf rechts geschickt und legt den Ball in die Mitte. Linetty steht frei und schließt direkt ab. Der Schuss ist nicht gut genug platziert, Dubravka hat das Leder.
Besser hätte der zweite Durchgang für Polen nicht beginnen können. Wie reagieren die Slowaken auf diesen Dämpfer?
Tooooor! POLEN - Slowakei 1:1. Der Ausgleich! Klich steckt für Rybus durch, der an die Grundlinie geht und für Linetty zurücklegt. Aus kurzer Distanz schiebt er den Ball in Richtung des langen Ecks - Dubravka macht sich lang, er kommt aber nicht an die Kugel, die langsam über die Linie rollt.
Bezeichnend für das polnische Spiel: Linetty will den Ball zu Bereszynski rauslegen, sein Zuspiel ist aber zu steil und rollt ins Toraus.
Rybus bricht an die Grundlinie durch und flankt halbhoch in den Sechzehner. Lewandowski kann den Ball runterpflücken, sein Abschluss unter Druck geht aber weit am Tor vorbei.
Die Slowaken machen das weiterhin gut, sie verteidigen diszipliniert, schaffen es immer wieder, den Ball länger zu halten und setzen auch wiederholt Nadelstiche. Die Führung ist nicht unverdient.
Hamsik kann ungestört durchs Mittelfeld marschieren und haut aus der zweiten Reihe flach drauf. Er trifft den Ball schlecht und verfehlt sein Ziel um mehrere Meter.
Zielinski lässt Kucka mit einer einer guten Bewegung stehen und schließt vom Sechzehnereingang mit links ab. Er setzt den Ball aber deutlich neben das Tor.
Krychowiak nutzt ein Missverständnis zwischen Hamsik und Hromada, um aus 20 Metern frei zum Schuss zu kommen. Der Ball steigt etwas zu sehr an und segelt einen guten Meter über den Querbalken hinweg.
Pekarik flankt mit Gefühl an den Elfmeterpunkt, Kucka schraubt sich hoch und köpft aufs Tor - zu zentral, Szczesny hat den Ball sicher.
Von den Polen kommt einfach viel zu wenig, eine zwingende Aktion hat es nach einer guten halben Stunde noch nicht gegeben.
Duda schickt Mak mit einem Hackentrick bis an die Grundlinie, die Flanke von Mak findet aber keinen Abnehmer - Glik steht richtig und klärt per Kopf.
Kucka hat 20 Meter vor dem Tor Platz und visiert mit einem Innenristschuss das Kreuzeck an. Nur knapp drüber, der Ball streift das obere Tornetz.
Jowiak passt von rechts flach in den Strafraum, Lewandowski verpasst den Ball, aber Rybus kommt aus dem Rückraums angerauscht. Den Schuss des Außenverteidigers kann Satka aber blocken.
Pekarik tut sich beim Luftduell mit Rybus weh, sein Schrei ist im ganzen Stadion zu hören. So schlimm wird es dann aber doch nicht gewesen sein, denn der Herthaner verneint die Frage, ob er die Hilfe der Teamärzte braucht und läuft dann auch munter weiter.
Jetzt sieht auch Krychowiak Gelb, weil er Hubocan nicht ziehen lassen will und ihn einfach festhält.
Hubocan begeht im Mittelfeld ein taktisches Foul an Krychowiak und sieht die erste Gelbe Karte des Spiels.
Tooooor! Polen - SLOWAKEI 0:1. Mak mit dem Solo: Auf links nimmt er Fahrt auf, tunnelt Bereszynski und marschiert in den Strafraum. Der Winkel ist äußerst spitz, dennoch entscheidet er sich für den Abschluss - und überwindet den überraschten Szczesny mit einem satten Schuss ins kurze Eck. Der Ball springt vom Pfosten auf den Tormann und von dort in die Maschen. Da sah Szczesny nicht gut aus und der Treffer wird auch als Eigentor gewertet.
Duda legt sich den Ball am Sechzehnereingang auf den rechten Fuß und zieht leicht aus der Drehung ab. Sein Schuss streift das Außennetz, Szczesny wäre aber da gewesen.
Die Polen haben sich den Ball in der Anfangsphase geschnappt und wollen erst mal Sicherheit in ihr Spiel bekommen. Die Slowakei ist zumindest vorerst damit zufrieden, tief zu stehen und die Kugel dem Gegner zu überlassen, um nach Möglichkeit schnelle Konter zu fahren.
Jozwiak wird auf rechts geschickt, seine Flanke fliegt an den zweiten Pfosten. Rybus wirft sich rein, Pekarik ist aber vor ihm mit dem Kopf zur Stelle.
Drei Spieler, die in deutschen Vereinen aktiv sind, stehen auf dem Feld. Neben Lewandowski findet man bei den Slowaken den Herthaner Pekarik und den Kölner Duda. Auf der Bank sitzt außerdem bei den Polen Kownacki von Fortuna Düsseldorf, die Slowakei könnte noch den Augsburger Benes bringen.
Zielinski kommt im Zentrum an Kucka vorbei und steckt für Lewandowski durch. Der versucht, sich mit einer Schussantäuschung Platz zu schaffen, aber Skriniar passt auf und unterbindet den Abschluss des Torjägers..
Hamsik bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld hoch an den zweiten Pfosten, Skriniar steht dort und köpft den Ball vors Tor. Dort lauert Duda, aber Krychowiak ist vor dem Slowaken am Ball.
Schon bei den ersten Aktionen ist zu sehen: Polen spielt zwar nominell mit einer Viererkette, bei eigenem Ballbesitz wird daraus aber sehr schnell eine Dreierkette. Bereszynski zieht von rechts nach innen, Rybus orientiert sich auf links weiter nach vorne und Zielinski bewegt sich von der linken Außenbahn ins Zentrum.
Es handelt sich um das erste Aufeinandertreffen zwischen Polen und der Slowakei bei einem Großereignis. Das letzte Duell endete im November 2013 mit einem 2:0-Sieg der Slowaken durch Tore von Kucka und Mak, wobei letzterer sein erstes Tor für die Nationalmannschaft erzielte.
Etwas überraschend ist aber, dass Jakob Hromada von Slavia Prag Kucka und Hamsik im Mittelfeld begleitet. Eigentlich konnte man davon ausgehen, dass Tarkovic auf den soliden Patrik Hrosovsky vom KRC Genk setzen würde oder Stanislav Lobotka, der beim SSC Neapel unter Vertrag steht, aufstellen würde. Hromada hat aber schon im letzten Freundschaftsspiel gegen Österreich (0:0) von Anfang an gespielt und dabei wohl seinen Trainer überzeugen können.
Bei den Slowaken stehen die Schlüsselpersonalien im Mittelfeldzentrum, wo die Altstars Hamsik und Kucka für die spielerische Gestaltung sorgen sollen. Hamsik ist nach kurzer Pause für dieses Turnier in die Nationalelf zurückgekehrt und auch aus China nach Schweden gewechselt - er spielt nun beim IFK Göteborg -, um vor der EM Spielpraxis zu sammeln.
Zentrale Figur bei den Polen ist natürlich Robert Lewandowski. Vor allem angesichts der Ausfälle von Milik und Piatek wird fast das gesamte Offensivspiel auf den Schultern des Bayern-Stürmers ruhen. Wie Lewandowski mit dieser Verantwortung umgeht, wird sicherlich einen großen Einfluss darauf haben, wie weit Polen bei dieser EM kommen kann.
Die beiden Teams verbindet auch, dass sie noch nicht allzu viele Spiele unter ihren aktuellen Trainern gemacht haben: Sousa ist seit Januar Polens Trainer, die Slowakei setzte Tarkovic im vergangenen Herbst ein.
Beide Nationen erreichten bei der letzten EM ihr jeweils bestes Ergebnis in diesem Wettbewerb: Die Polen schafften es bis ins Viertelfinale und verloren im Elfmeterschießen gegen den späteren Sieger Portugal, für die Slowaken war im Achtelfinale gegen Deutschland (0:3) Schluss.
Austragungsort dieses Duells zwischen zwei Nachbarstaaten ist St. Petersburg, circa 25 000 Zuschauer werden dort erwartet.
Wirklich gewichtige Ausfälle gibt es bei der Slowakei keine, einzig David Strelec, 20-jähriger Mittelstürmer von Slovan Bratislava, konnte aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel nicht anreisen.
Der slowakische Trainer Stefan Tarkovic formiert sein Team im 4-2-3-1: Dubravka - Pekarik, Satka, Skriniar, Hubocan - Kucka, Hromada - Haraslin, Hamsik, Mak - Duda.
Trainer Paulo Sousa hat vor allem in der Offensive zwei wichtige Ausfälle zu verkraften: Neben Arkadiusz Milik, der sich vor einer Woche eine Knieverletzung zuzog, muss der Portugiese auch auf den Herthaner Krzysztof Piatek (Knöchelbruch) verzichten.