UEFA Champions League
RB Leipzig - Paris Saint-Germain. UEFA Champions League Halbfinale.
21:00, Uhr, Dienstag, 18.08.2020.
Estadio da Luz.
Wir beenden die Berichterstattung für heute, sagen Danke fürs Mitlesen - und hoffen, dass Sie morgen wieder mit dabei sind. Um 21 Uhr beginnt das Halbfinale zwischen Lyon und Bayern München, von dem wir natürlich schon mit vielen Minuten Vorlauf berichten werden. Bis dahin hoffentlich. Einen schönen Restabend noch und dann eine gute Nacht.
Leipzig verpasste in seiner zweiten Champions-League-Saison und bei der ersten Halbfinaltellnahme heute nicht nur den Einzug ins Endspiel, sondern verlor erstmals auch ein CL-Spiel mit drei Toren Differenz. Der Respekt vor den und die Qualität der Franzosen waren heute Abend zu groß, aber dennoch dürfen die Sachsen natürlich auf eine erfolgreiche Saison in der Königsklasse zurückblicken.
Die PSG steht erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im Endspiel der Champions League. Am kommenden Sonntag treffen die Franzosen in Lissabon auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Olympique Lyon und dem FC Bayern München, das morgen Abend ausgetragen wird. Das Ziel von Paris ist unabhängig vom Gegner klar: Der Henkelpott soll erstmals in die französische Hauptstadt wandern.
In der Vorschlussrunde hat Paris den Leipzigern sehr klar ihre Grenzen aufgezeigt: Gegen das Starensemble der Franzosen war der Bundesligist über die gesamten 90 MInuten gesehen deutlich unterlegen. Der frühe Treffer von Marquinhos (13.) kam Paris gelegen, danach pressten sie gegen zaghaft angreifende RBler mit Erfolg. War das 2:0 durch Di Maria (42.) schon vor der Pause die Vorentscheidung, war spätestens nach dem 3:0 durch Bernat (56.) klar, dass Paris sich den Finaleinzug nicht mehr würde nehmen lassen. Die mannschaftliche Geschlossenheit sowie die individuelle Klasse in der Offensive haben heute den Unterschied gemacht. Man of the Match ist Angel Di Maria, der nicht nur den zweiten Pariser Treffer selbst erzielt hat, sondern die beiden anderen Tore vorbereitete.
Jetzt ist das erste CL-Halbfinale in dieser Saison Geschichte. Paris St.-Germain erreicht durch ein 3:0 (2:0) gegen RB Leipzig das Finale der Königsklasse.
Paris im Ballbesitz, Leipzig greift nicht mehr an.
Stimmt nicht: Es gibt zwei Minuten extra. Am Ausgang der Partie, dafür muss man kein Hellseher sein, werden die aber nichts ändern.
Schiri Kuipers hat keinen Grund, nachspielen zu lassen. Dieses Spiel wird mit ziemlicher Sicherheit nach exakt 90 Minuten abgepfiffen.
Die letzten 90 Sekunden der Partie brechen an.
Und nach zwei Vorlagen und einem Treffer geht auch der Spieler des Spiels aus eben diesem: Für Angel Di María kommt Pablo Sarabia auf den Rasen.
Jetzt löst Tuchel seinen Topsturm auf: Für Kylian Mbappe kommt der Last-Minute-Schütze aus dem Viertelfinale gegen Bergamo, Eric Maxim Choupo-Moting.
Orbans Kopfball fliegt rechts am Tor vorbei.
Fünf Minuten Schaulaufen der Franzosen noch im Wettkampfmodus. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel lässt in keiner Phase der Partie locker oder nach.
Auch drin im Spiel bei den Franzosen ist nun Marco Verratti. Für ihn verlässt Ander Herrera das Feld.
Julian Draxler ist der erste Einwechselspieler bei Paris. Er kommt für Paredes ins Mittelfeld.
Bei den Leipzigern ist nun für Lukas Klostermann als letzter Einwechselspieler Willi Orban in der Partie.
Nach dem Freistoß muss Gulacsi eingreifen, als erst Di Maria aus spitzem Winkel von rechts zun Schuss kommt und dann kurz später auch noch Paredes aus der Distanz abzieht.
Für Meckern wird dann auch noch Yussuf Poulsen verwarnt.
Marcel Halstenberg stoppt Neymar nach einer Ecke per Foul auf dem rechten Flügel. Freistoß für Paris - und Gelb für den Leipziger Verteidiger.
Ein Schuss von Angelino wird von Rico abgewehrt. Der Pass zu dieser Chance kam von Mukiele.
Wann wechselt Tuchel zum ersten Mal? Und: Bringt er Draxler und/oder Choupo-Moting? Das sind zwei der spannendsten Fragen, die in diesem Spiel noch beantwortet werden können.
Mit der rechten Hand wehrt Gulacsi kurze Zeit später einen Linksschuss von Mbappe aus etwa zehn Metern ab. Den Abpraller bekommt Paredes, dessen Flachschuss der RB-Keeper dann auf der Linie sicher abfängt.
Ein Kopfball von Mbappe fliegt als Aufsetzer links am Tor vorbei.
In der zweiten Halbzeit hat Leipzig zumindest mehr Ballbesitzanteile als noch vor dem Seitenwechsel, aber das ist angesichts des Rückstands auch keine Überraschung. Und: Viel Kapital können die Sachsen daraus ja bisher auch nicht schlagen. Von vier Abschlüssen kam nur einer aufs Tor der Pariser.
Gut 20 Minuten sind noch zu spielen. Leipzig presst nun mit sehr viel Risiko gegen den Aufbau der Franzosen an deren Strafraum. Gelingt es den Parisern, diese Pressinglinie zu überspielen, droht das 0:4 bei Kontern über den gefährlichen Dreier-Angriff Di Maria, Mbappe und Neymar
Poulsen foult Herrera im Mittelfeld.
Sabitzer zielt wieder aus der Distanz am Tor vorbei.
Und wieder muss man in gewisser Weise den Hut ziehen vor den Leipzigern: Trotz des ernüchternden Rückstands greifen die RBler nach Kräften an. Hängen lassen in einem CL-Halbfinale kommt für sie offenbar nicht infrage.
Schon der vierte Wechsel bei RB: Für Kevin Kampl kommt Tyler Adams, der im Viertelfinale zwei Minuten vor dem Ende das entscheidende 2:1 gegen Atletico Madrid erzielte.
Mehr als die Verwarnung kommt für Konrad Laimer heute nicht mehr dazu ins Spielerzeugnis. Trainer Nagelsmann nimmt ihn nun runter und bringt den zu Beginn geschonten, weil angeschlagenen Marcel Halstenberg.
Konrad Laimer foult im gegnerischen Strafraum Kimpembe. Das hat eine Gelbe Karte für den "Sechser" der Leipziger zur Folge.
Ein Rechtsschuss von Sabitzer von außerhalb der Box landet in den Armen des heute noch kaum beschäftigten Pariser Schlussmanns Rico.
Paris setzt nach, spielt weiter hohes Pressing, um gegen die nun mit dem Rücken zur Wand stehenden Leipziger noch einen nachlegen zu können. Bei RB dürften nun die Beine extrem schwer werden. Ein 0:3 gegen St.-Germain aufholen - wie soll das funktionieren?
Toooor! RB Leipzig - PARIS ST.-GERMAIN 0:3. Nach dem von Gulacsi abgewehrten Schuss verlieren die Leipziger im Aufbau rechts den Ball, als Mukiele wegrutscht. Di Maria nimmt die Kugel, flankt ins Zentrum, wo Ex-Bayern-Spieler Juan Bernat frei vor Gulacsi per Kopf trifft aus etwa sechs Metern. Der Treffer wird vom VAR überprüft auf Abseits, aber das hebt Mukiele auf. Alles regulär, es steht 3:0 für Paris. Das ist die endgültige Entscheidung in dieser Partie.
Vorlage Ángel Fabián Di María Hernández
Nach einem Pass von Di Maria wehrt Gulacsi einen Schuss ab.
Nsch einem Foul von Mukiele gegen Neymar hinten rechts gibt es einen Freistoß in der Nähe der Eckfahne für Paris. Leipzig wehrt die halbhohe Hereingabe aber ab.
Gleich fünf Spieler von Paris haben bereits mehr als 40 Ballaktionen zu verzeichnen - bei RB ist das mit Angelino nur einer.
Emil Forsberg setzt den Ball aus knapp 30 Metern mit rechts und aufsteigender Flugbahn über das Tor. Aber es wird klar: Leipzig riskiert jetzt mehr, die Schützlinge von Trainer Nagelsmann wollen den schnellen Anschlusstreffer.
Schick kommt nach der Forsberg-Ecke zum Kopfball. Der wird abgefälscht, sodass es gleich eine weitere Ecke gibt. Die allerdings blocken die Franzosen bereits vor dem Fünfer ab.
Foul von Kimpembe an Schick im Mittelfeld. Nachdem Freistoß kombinieren Forsberg und Aneglino, es springt links eine Ecke dabei heraus.
Leipzig schiebt die Reihen weiter vor, um kompakter im Mittelfeld zu sein und mehr Anspielmöglichkeiten in Tornähe zu schaffen. Paris gerät bisher aber nicht zu sehr unter Druck.
Paris kann den zweiten Abschnitt ganz ruhig angehen, muss nur weiter so konzentriert gegen den Ball arbeiten wie bisher.
Angelino hat links an der Strafraumgrenze Platz mit dem Ball am Fuß, sein Zuspiel in die Mitte kommt dann aber ungenau und deshalb nicht an.
Die zweite Halbzeit läuft. Paris spielt unverändert weiter.
... und Patrik Schick ist als Stürmer nun für Dani Olmo auf dem Platz.
Zwei Wechsel bei Leipzig; Für Christopher Nkunku kommt Emil Forsberg ins Spiel ...
Aus dem Freistoß aus etwa 30 Metern entsteht keine Torchance für Leipzig. Dann ist Pause. Paris führt gegen RB mit 2:0.
Nach einem Foul an Olmo sieht Presnel Kimpembe in einem bislang fairen Spiel die erste Gelbe Karte.
Zwei Minuten werden nachgespielt.
Neymar mit der Chance zum 3:0, aber er schießt aus knapp zehn Metern mit rechts knapp vorbei.
Toooor! RB Leipzig - PARIS ST.-GERMAIN 0:2. Leipzig macht sich das Leben selbst schwer. Und insbesondere gilt das für Keeper Gulacsi. Ein schlechtes Zuspiel ins Zentrum vor seinem Strafraum hat einen Ballverlust für RB zur Folge. Dann schaltet Paris schnell, bringt durch Paredes den Balll nach rechts in den Strafraum. Dort legt Neymar uneigennützig und technisch klasse direkt weiter in die Mitte, wo Di Maria keine Mühe hat, aus acht Metern zum 2:0 zu treffen. Gulacsi ist nach seinem Fehler dann auch noch chancenlos.
Vorlage Neymar da Silva Santos Júnior
Keine fünf Minuten mehr bis zur Pause. Kehrer foult bei einem Vorstoß. Freistoß für Leipzig.
Paris spielt mit der Führung im Rücken sehr, sehr clever. Immer wieder variieren die Tuchel-Schützlinge das Tempo, mal geben sie Leipzig etwas mehr Zeit und Raum beim Aufbau, dann wieder pressen sie auf Kommando und sehr aggressiv.
Der bislang letzte Abschluss von Poulsen datiert aus der 25. Minute. Seitdem sind die RBler nicht mehr gefährlich in die Nähe des Pariser Sechzehners gekommen.
Neymar zieht links in den Strafraum, aber mit drei Verteidigern schafft es RB, einen Abschluss oder ein Abspiel ins Zentrum zu verhindern.
Leipzig kommt in dieser Phase der Partie kaum aus der eigenen Hälfte heraus, da der Druck von Paris gegen den Aufbau der Sachsen ziemlich hoch ist.
Torentfernung bei einem Freistoß von der rechten Seite: gut 30 Meter. Das hält Neymar aber nicht davon ab, mit rechts frech um die Mauer herumzuschlenzen. Gulacsi fliegt mit Verzögerung ins Eck - und er hat dann Glück, dass der Ball an den Außenpfosten klatscht.
Das 1:0 von Marquinhos sorgt übrrigens dafür, dass Paris zum 34. Mal in Folge in einem CL-Spiel getroffen hat. Der Rekord von Real Madrid ist damit eingestellt.
Nein! St.-Germain führt den Freistoß kurz aus, dann bleibt der Ball im Abwehrnetz der Leipziger hängen.
Dieses Foul ist näher dran am Strafraum: Kampl hält Neymar am Trikot fest. Schießt jemand bei Paris aus etwa 30 Metern direkt?
Laimer foult Paredes im Mittelfeld. Aber die Entfernung zum Tor ist viel zu weit (etwa 40 Meter), sodass keine Gefahr für ein zweites Gegentor nach einem weiteren Standard besteht.
Ein Drittel der Partie ist vorbei. Paris hat etwa doppelt so viele Pässe gespielt wie der Gegner (207:110). Die individuelle Klasse und die Dominanz der Franzosen ist nicht zu übersehen, aber Leipzig kämpft und ist auch deswegen weiter mitten im Spiel drin. 5:4 ist das Torschussverhältnis pro RB mittlerweile.
Auch Paris kommt nicht ohne Fouls aus: Kimpembe schubst Poulsen im Mittelfeld um.
Kehrer kommt rechts außen weit mit nach vorne, seine Flanke aus dem Halbfeld misslingt aber. Abstoß vom Tor von RB.
Eins muss man den Leipzigern lassen: So schwer die Aufgabe gegen Paris nach dem frühen 0:1 auch ist - sie nehmen den Kampf und die Herausforderung an. Nach Balleroberungen geht es schnell nach vorne. Die Franzosen dürfen hinten also nicht sorglos werden, wenn sie vorne auf ihre Chancen zum zweiten Treffer lauern.
Ein schneller Angriff der Deutschen bringt fast den Ausgleich: Aus dem Mittelfeld schicken die Leipziger im Aufbau Laimer rechts auf die Reise. Der setzt sich körperlich stark im Eins-gegen-Eins durch und nimmt dann im Strafraum den Kopf hoch. Er sieht den mitgelaufenen Poulsen, doch der setzt dann den Ball aus acht Metern flach knapp rechts am Tor vorbei.
Olmo foult jetzt selbst - im Mittelfeld stoppt er auf unfaire Art und Weise den Weg von Neymar,
Sabitzer zieht den Ball mit rechts aufs Tor, aber die Mauer der Franzosen fälscht die Kugel zur Ecke ab. Die bringt dem Bundesligisten dann nichts ein.
Freistoß für Leipzig nach einem Foul von Kimpembe an Olmo. Der Ball liegt knapp 20 Meter vor dem Tor - etwas links von der Spielfeldmitte versetzt.
20 Minuten sind vorbei. Die Führung für Paris ist verdient. Vier Abschlüsse hat das Team von Trainer Tuchel schon zu verzeichnen, es gewinnt bis hierhin gut 70 Prozent der Zweikämpfe und hat eine Passquote in der Nähe von 90 Prozent. Dazu kommen gut 60 Prozent Ballbesitz.
Nach einer Ecke für Leipzig muss Thiago Silva behandelt werden, der im Zweikampf mit Sabitzer dessen Ellenbogen ins Gesicht bekommt.
Wieder ein schneller Angriff von der Tuchel-Mannschaft: Nach dem Pass rechts in den Strafraum ist Mbappe frei durch, aber Gulacsi verkürzt am Fünfer den Winkel und wehrt mit dem Oberkörper zur Ecke ab. Die bleibt folgenlos.
Leipzigs Plan, lange die Null zu halten, ist damit also dahin. Nun läuft erst einmal alles nach Plan für den unter Druck stehenden Favoriten Paris. Die Franzosen können abwarten, was den Sachsen einfällt in der Offensive. Und sie freuen sich über mehr Räume in der Spitze.
Toooor! RB Leipzig - PARIS ST.-GERMAIN 0:1. Eine Standardsituation bringt den Favoriten nach vorne. Das dürfte RB mächtig ärgern. Angel Di Maria schlägt den Ball beim Freistoß vom linken Sechzehnereck ins Zentrum. Dort stimmt die Zuordnung nicht, sodass Marquinhos frei zum Kopfball kommt vor Gulacsi. Der Keeper hat keine Abwehrchance, der Ball fliegt ins rechte Eck.
Laimer foult nach dem nächsten Standard Neymar am linken Strafraumeck. Freistoß also für Paris.
Ecke für Paris von der linken Seite. Di Maria bringt den Ball ins Zentrum. Marquinhos kommt zum Kopfball, den Poulsen zur nächsten Ecke klärt.
Ein Schuss von Sabitzer aus der Distanz ist nicht platziert. So kann Rico im Tor der Franzosen wieder locker halten.
Gleich danach der nächste Aufreger: Als Gulacsi den Ball aus dem Fünfer schlagen will, schießt er den anlaufenden Neymar an. Von dessen Arm prallt die Kugel in die Mitte zu Mbappe. Der trifft ins leere Tor, doch Schiri Kuipers entscheidet mit seinem Team auf Handspiel. Korrekt. Der VAR bestätigt das.
Das war knapp: Mbappe schiebt den Ball bei einem schnellen Angriff der Franzosen flach nach links in den Strafraum in den Laufweg von Neymar. Der Brasilianer schließt ebenfalls flach ab in Richtung langes Eck. Doch der Stürmer zielt zu genau - nämlich an den Außenpfosten.
Es wird schnell deutlich, dass die Sachsen sich in diesem Spiel nicht verstecken wollen. Zwar ist die Grundausrichtung recht defensiv, aber im Umschaltspiel machen alle im Team von RB mit - und so wird dann auch entsprechende Power nach vorne gebracht.
Wenn RB im Mittelfeld den Ball gewinnt, geht es aber schnell nach vorne: Bei einem Angriff durch die Mitte kommt Nkunku an der Strafraumgrenze zum Abschluss, aber der Ball wird abgefälscht. So hat Schlussmann Rico keine Mühe, die Kugel im Fünfer zu fangen.
Pressing unterlässt der Bundesligist zunächst. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann erwartet die Pariser etwa an der Mittellinie.
Bei Ballbesitz und Aufbau der Franzosen ziehen sich die Leipziger im 4-5-1 zurück, um so das Zentrum zu verdichten und Laufwege zustellen zu können.
Das Spiel läuft.
Beide Mannschaften kommen auf den Rasen des Estadio da Luz in Lissabon. Die Kapitäne sind Poulsen bei den Leipzigern und Thiago Silva bei Paris.
Leipzig hat seine Offensivqualitäten in der vergangenen Bundesligasaison und natürlich auch im laufenden CL-Wettbewerb ein ums andere Mal unter Beweis gestellt. Heute werden die Nagelsmann-Schützlinge aber wohl zunächst darauf bedacht sein, hinten gegen die torgefährlichen Angreifer der Franzosen sicher zu stehen und wenig Chancen von St.-Germain zuzulassen. Je länger Leipzig ein Gegentor verhindern kann, desto größer dürfte die Narvosität beim Favoriten werden. Und wohl erst dann steigen die Chancen von RB.
Schiedsrichter ist gleich Björn Kuipers aus den Niederlanden. Als Videoassistent ist heute Abend dessen Landsmann Pol van Boekel im Einsatz.
Zehn Minuten sind es noch bis zum Anstoß. In Lissabon, wo ja das Finalturnier stattfindet, ist es wolkenlos. Zum Anstoß ist es noch knapp 25 Grad warm, beim regulären Spielende gegen 23 Uhr werden es dann noch gut 20 Grad sein.
Eine schöne Statistik: Die Startelf der Leipziger kommt auf insgesamt zehn Treffer in der Champions League. Der Sturm der Pariser hat alleine 74 (!) Erfolgserlebnisse auf dem Konto: Neymar schoss bisher 35 Tore in der Königsklasse, Di Maria 20 und Mbappe 19.
Für Paris ist es - anders als für Leipzig - nicht das erste Halbfinale in der Champions League. 1995 verloren die Franzosen die beiden Duelle gegen den AC Mailand, der dann im Endspiel gegen Amsterdam unterlag.
Bei Paris war im verrückten Viertelfinale gegen Bergamo Choupo-Moting in der Nachspielzeit (90.+3) der Matchwinner, als er den späten Ausgleich von Marquinhos (90.) noch mit dem Siegtreffer vergoldete. Heute sitzt Choupo-Moting zu Beginn wieder auf der Bank. Pasalic (26.) hatte Bergamo vermeintlich zum Sieg geschossen - am Ende standen die Italiener dann aber mit leeren Händen und hängenden Köpfen da.
Beide Mannschaften gewannen ihre Viertelfinals mit 2:1. Doch während der Sieg der Pariser gegeh Außenseiter Bergamo erwartet worden war, war Leipzigs Erfolg gegen Atletico so nicht zu erwarten gewesen. Schließlich hatten die Spanier im Achtelfinale Titelverteidiger Liverpool aus dem Wettbewerb geworfen und entsprechend selbstbewusst ins Spiel gegangen. Davon ließ sich RB aber nicht beeindrucken. Olmo (50.) und Adams (88.) trafen für Leipzig, Joao Felix (71.) war per Elfmeter zwischenzeitlich der Ausgleich gelungen.
Gegen die Startruppe von Paris St.-Germain ist der Bundesligist nur Außenseiter, doch diese Rolle dürfte den Nagelsmännern ganz gut gefallen. Alle rechnen mit dem Finaleinzug der Franzosen. Enttäuschen können die Leipziger also eigentlich gar nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall: Die Chance, die Fußballwelt zu überraschen und das Finale am kommenden Sonntag zu erreichen, ist da. Nur nutzen müssen sie sie schon selbst ...
Keine Frage, für RB Leipzig ist das Halbfinale in der Königsklasse das bisher größte Spiel in der Vereinsgeschichte. Vor sechs Jahren waren die Sachsen aus der Dritten in die Zweite Liga aufgestiegen - und nun haben sie die Chance, ins CL-Endspiel einzuziehen. Mehr muss man zur RB-Story wohl nicht schreiben.
Paris-Coach Thomas Tuchel wirft dagegen nach dem Viertelfinal-Erfolg gegen Bergamo (2:1) gewissermaßen die Rotationsmaschine an: Für den verletzten Torhüter Navas steht Sergio Rico zwischen den Pfosten, Paredes ist im Mittelfeld neu dabei für Gueye und Angel Di Maria (nach abgesessener Sperre) sowie der zuletzt angeschlagene Superstar Kylian Mbappe ersetzen im Sturm Icardi und Sarabia. Zusammen mit Neymasr bilden sie im 4-3-3 eine mehr als schlagkräftige Offensivformation. Thilo Kehrer (hinten rechts) ist zu Beginn der einzige deutsche Spieler im Team der Franzosen.
Das ist die erste Elf von Paris St.-Germain: Rico - Kehrer, Thiago Silva, Kimpembe, Bernat - Herrera, Marquinhos, Paredes - Di Maria, Mbappe, Neymar. Trainer: Tuchel.
Nach dem Viertelfinal-Erfolg gegen Atletico Madrid (2:1) vor fünf Tagen nimmt RB-Coach Julian Nagelsmann heute eine Änderung in seiner Startformation vor: Mukiele verteidigt überraschend hinten rechts anstelle von Halstenberg, der aber angeschlagen ist. Die Leipziger werden wie gewohnt in einem 4-2-3-1 auflaufen.
Die Aufstellung von RB Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Upamecano, Klostermann, Angelino - Laimer, Kampl - Sabitzer, Olmo, Nkunku - Poulsen. Trainer: Nagelsmann.
Herzlich willkommen in der Champions League zum Halbfinale zwischen RB Leipzig und Paris St.-Germain.