FC Sevilla - Juventus Turin. UEFA Europa League Halbfinale.
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3-2
Damit reist der FC Sevilla am 31. Mai nach Budapest und spielt im Finale gegen die AS Roma um den insgesamt siebten Europa-League-Titel. Juventus verpasst derweil das erste Europapokal-Endspiel seit 2017.
Was ein Schlagabtausch im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan! Über 120 Minuten hauten beide Mannschaften alles raus, lieferten sich ein packendes Halbfinal-Rückspiel, an dessen Ende die Andalusier die glücklichen, aber nicht unverdienten Gewinner sind. Sevilla wollte es mehr, investierte mehr als Juve, das vorwiegend defensiv bedacht war.
Paredes drückt nach einer Ecke aus dem Hinterhalt ab, trifft den Ball gar nicht schlecht - trotzdem einen halben Meter drüber.
Und dann geht der vorhin eingewechselte Suso nun auch wieder vom Feld - aus taktischen Gründen. Für den Offensivmann kommt Verteidiger Rekik.
Acuna versucht bei einem Einwurf ein paar Sekunden zu schinden und kriegt dafür Gelb - seine zweite im Spiel. Folglich Gelb-Rot. Ein Platzverweis der dämlicheren Sorte, da der Argentinier damit auch in einem möglichen Finale fehlen würde.
Die gesamte Juve-Bank springt bei einem Einsteigen von Lamela gegen Chiesa auf - aber Makkelie deutet ganz lässig an, man möge sich wieder setzen, es werde weitergespielt. Richtige Entscheidung.
Flanke von links, die durchrutscht und weiter hinten Chiesa die Chance bietet - aber der Italiener verzieht kläglich.
Fernando spielt den Ball in die Füße von Milik, der mit Tempo und zwei Nebenleuten aufs Sevilla-Tor zuläuft. Dann aber zu schlampig gespielt - Gudelj kann rechts gegen Chiesa zu einfach klären.
Chiesa von der rechten Seite flach an den Rand des Fünfers, wo der eingewechselte Milik nicht mehr rankommt.
Stand jetzt steht der FC Sevilla im Finale gegen die AS Roma. Lamelas Treffer nach der insgesamt 50. (!) Flanke im Spiel Sevillas würde den Unterschied machen. Juventus bleiben noch 15 Minuten.
Fernando zieht auf der rechten Seite clever einen Freistoß und nimmt so weitere Sekunden von der Uhr.
Paredes darf sich rechts an der Eckfahne erst einiges vom Sevilla-Anhang anhören und schlägt dann den Ball nach innen, wo Vlahovic zu sehr drängelt. Offensivfoul.
Tooooooooooooooooooooooor! SEVILLA - Juventus 2:1! Und jetzt macht Sevilla einen großen Schritt Richtung Finale - die Führung! Flanke Nummer 50, diesmal von der linken Seite von Gil, landet genau auf dem Schädel des einlaufenden Lamelas, der links einköpft.
Der andere Finalteilnehmer steht indes fest. Im anderen Halbfinale hat sich die AS Roma in einer Abwehrschlacht gegen Leverkusen durchgesetzt und steht im Endspiel.
Vlahovic kommt rechts am Sechzehner an den Ball, legt ihn sich auf links, kriegt dann aber nicht richtig Druck dahinter. Kein Problem für Bono.
Kurz ausgeführter Freistoß aus dem linken Halbfeld - was Juventus aber auch nicht aus der Reserve lockt.
Zwei Joker, zwei Tore - Vlahovic und Suso trafen jeweils kurz nach ihrer Einwechslung. Ansonsten ging es in Sevilla weiter wie in Durchgang eins - mit vielen Chancen auf beiden Seiten und einer Menge Intensität.
Fast das 2:1! En-Nesyri köpft nach einer Navas-Flanke wuchtig aufs linke obere Eck - Szczesny fliegt und lenkt den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte. Ganz ganz knapp.
Szczesny irrt bei einer neuerlichen Ecke zunächst durch den Strafraum, taucht unter dem Ball durch, wirft sich dann aber stark in Lamelas Schuss aus dem Hinterhalt.
Zum Thema, wer es mehr will: Aktuell ganz klar Sevilla. Die Andalusier drängen weiter intensiv nach vorne. Juve ist um Sicherheit bemüht.
Suso bringt den Ball aus rund 25 Metern gut über die Mauer - weil nicht platziert, aber ein geschenkter Ball für Szczesny.
Navas einmal mehr mit aufgerückt und mit der Flanke - Iling-Junior klärt per Kopf zur Ecke, die dann nichts einbringt.
Spannend wird jetzt zu sehen, wer hier eher ins Risiko geht und den möglichen Siegtreffer in der regulären Spielzeit erzielen will.
Tooooooooooooooooooooooor! SEVILLA - Juventus 1:1! Auch bei den Andalusiern sticht der Joker, wenn auch mit etwas Verzögerung! Sevilla erobert den Ball im Gegenpressing schnell zurück, dann reicht Lamela die Kugel weiter zu Suso, der diese dann aus knapp 20 Metern sehenswert in den linken Winkel schweißt.
Juve bietet sich eine gute Konterchance, zumal Gudelj an der Mittellinie wegrutscht. Über Vlahovic und Cuadrado kommen die Bianconeri dann aber zu langsam nach.
Sevilla sucht die direkte Antwort, findet sie aber nicht, weil bei einer Ecke von rechts viel Unordnung herrscht. Letztlich wuchtet Ocampos den Ball aus spitzer Position über den Kasten.
Toooooooooooooooooooooooooooor! Sevilla - JUVENTUS 0:1! Veni, Vidi, Vlahovic - der Stürmer kommt, sieht und trifft direkt! Über rechts kommt der Serbe an den Ball und kann dann relativ leicht an Bade vorbei und den Ball über Bono hinweg ins Tor lupfen.
Und jetzt wechselt auch Juve das erste Mal. Und der Wechsel kommt überraschend: Di Maria muss runter und wird durch Chiesa ersetzt.
Auf ihre eigene Art und Weise, aber beide Mannschaften spielen hier nach vorne, wollen das erste Tor erzielen. Wie im ersten Durchgang ist es ein Schlagabtausch.
Wieder fehlen nur Zentimeter! Bremer steigt bei einem Freistoß beim nachfolgenden Freistoß in der Mitte am höchsten und köpft nur knapp links vorbei. Bono wäre aber wohl da gewesen.
Rabiot! Die Nummer 25 von Juventus ist auf der linken Seite durch, könnte in der Mitte noch Kean mitnehmen, macht es dann aber selbst - haarscharf am rechten Pfosten vorbei.
Navas von der rechten Seite mit einem Lupfer rechts in den Sechzehner, wo Fernando eingelaufen ist - Bremer läuft seinen brasilianischen Landsmann aber stark ab.
Gil bricht auf der linken Seite durch, kriegt dann im Fallen aber nicht mehr richtig Wumms hinter die Kugel - so kein Problem für Juves Rückhalt.
Fernando köpft nach einer Ecke von der rechten Seite im hohen Bogen aufs linke Kreuzeck - der hätte wohl genau gepasst, Szczesny fischt den Ball aber runter.
Rabiot pflügt nach Ballgewinn durchs Mittelfeld. Sevilla kommt nicht schnell genug zurück, der Franzose schließt aus 18 Metern aber direkt auf Bono ab.
Acuna pfeffert schon wieder aus der Distanz - diesmal flach und einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei.
Keine Wechsel auf beiden Seiten - Mendilibar und Allegri vertrauen erst einmal weiter auf ihr bestehendes Personal.
Viel geboten im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan, nur noch keine Tore. Beide Mannschaften hatten ihre Phasen und Chancen - Sevilla vor allem über Flankenbälle, Juve nach Konteraktionen und Standards. Unmittelbar vor der Pause bekamen die Andalusier dann einen eigentlich glasklaren Elfmeter nicht zugesprochen.
Fast zwei Minuten später wird die Szene vom VAR doch noch gecheckt. Und es gibt keinen Elfmeter. Begründung: Das Foul soll außerhalb des Sechzehners gewesen sein. War es aber offensichtlich nicht. Klare Fehlentscheidung!
Knifflig: Torres geht links im Sechzehner nach einem Einsteigen von Cuadrado zu Boden. Makkelie winkt sofort ab, das Stadion ist außer sich vor Wut - und das zu Recht. Cuadrado hat den Spanier mit gestrecktem Bein klar erwischt.
Sevilla nochmal im Vorwärtsdrang, verstolpert den Ball aber meist schon auf den ersten Metern und muss immer wieder neu ansetzen.
Viele kleine Fouls und ein paar Diskussionen jetzt unmittelbar vor der Pause. Der Ball rollt selten.
Juventus jubelt wenige Sekunden über die Führung, nachdem Rabiot nach Ablage von Locatelli eingeschoben hatte - das allerdings aus vorangegangener Abseitsposition.
Auf einer Trage wird Fagioli abtransportiert. Gute Besserung an der Stelle. Paredes ersetzt den Mittelfeldmann.
Fagioli scheint es aber richtig erwischt zu haben. Die medizinische Abteilung der Juve signalisiert bereits eine Auswechslung.
Fagioli läuft in den Ellenbogen von Gudelj, der den Ball spielt und von einem vermeintlichen Foulspiel nichts wissen will.
Hier gehts hin und her! Kean setzt sich rechts gegen Bade durch, schießt aus spitzem Winkel an den Außenpfosten - auch, weil Bono mit der Fußspitze wohl noch knapp dran war.
Eine Flanke nach der anderen segelt in den Juve-Sechzehner. Die 14. Hereingabe kommt von Navas, nahe des Elfmeterpunktes köpft Rakitic übers Tor.
Acuna mit der Fackel aus der Distanz! Der Linksverteidiger fasst sich aus 30 Metern ein Herz - tückischer Schuss, der sich noch leicht nach außen wegdreht, den Szczensy aber mit schönem Übergreifen pariert.
Überragender Ball von Rabiot, der sich erst stark gegen Gudelj durchsetzt und dann Di Maria in den Lauf schickt. Der Argentinier lupft dann aus aussichtsreicher Position knapp über den rechten Knick - hätte er auch einfach schießen können.
Riesenchance für Sevilla! Navas flankt von rechts aus vollem Lauf an den ersten Pfosten, wo Ocampos tief fliegt und einen Flugkopfball aufs rechte untere Tor setzt - Szczesny ist blitzschnell unten und rettet gerade noch so vor der Torlinie. Da hatte Makkelie schon auf seine Uhr geschaut.
Sevilla zieht das Spiel immer wieder in die Breite, wo Acuna und Navas meist weit mit aufgerückt sind. Aber noch hält das Bollwerk von Juve.
Ecken und Juve - das passt. 18 Tore haben die Bianconeri in dieser Saison so schon erzielt. Auch der Nachspielzeit-Treffer im Hinspiel resultierte in Folge eines Eckstoßes.
Die erste gute Chance für Juve! Eine Fagioli-Ecke von der rechten Seite kommt in der Mitte beim sträflich freien Gatti herunter, der aufs linke Eck köpft - Bono verhindert den Einschlag mit einer schönen Flugeinlage.
Bade köpft einen Fagioli-Schuss aus 13 Metern übers eigene Tor - gar nicht so unwichtig, dass der Verteidiger da noch ran ist.
Kean mit den Augen Richtung Ball, aber offener Sohle gegen Gudelj, der die Stollen in den Bauch bekommt. Sieht böse aus und gibt die erste Gelbe Karte.
Rakitic bringt die Hereingabe - in der Mitte wühlen En-Nesyri und Fernando nach dem Ball. Letztlich wird Ocampos' Schuss geblockt.
Rabiot trifft Torres nahe der Eckfahne deutlich am Knöchel, kommt aber noch ohne Verwarnung davon. Freistoß Sevilla.
Sevilla schnürt die Alte Dame am Sechzehner ein. Aber weder Rakitics Schuss noch Navas Hereingabe finden ein Durchkommen.
Acuna machts elegant gegen Rabiot, lässt den Franzosen mit einer Finte alt aussehen, kriegt dann aber sofort den Rempler von Locatelli. Und sofort ist auch das Stadion da.
Cuadrado am eigenen Sechzehner mit einem kritischen Ballverlust. Bremer klärt gegen Rakitic aber, bevor es gefährlich werden kann.
Wunderbare Stimmung im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan - der komplette Sevilla-Anhang ganz in Rot. Sehr beeindruckende Kulisse.
Am Wochenende hatten beide in der Liga keine Probleme, schonten jeweils auch den ein oder anderen Spieler. Juve siegte zu Hause gegen Cremonese 2:0, Sevilla auswärts bei Valladolid 3:0.
Einmal mehr steht der FC Sevilla kurz vor dem Einzug ins Europa-League-Finale, dem Lieblingswettbewerb. Sechsmal in den vergangenen 16 Jahren gewannen die Andalusier den Pokal. Für Juve wäre es indes das erste europäische Finale seit 2017, damals unterlagen die Italiener Real Madrid.
Sevillas Trainer Mendilibar bezeichnete Juves spätes Glück später als "Schande" - dabei kann das Remis auch ein gutes Omen sein. Schon eine Runde zuvor gabs gegen Manchester United im Hinspiel auswärts ein 2:2.
Im Hinspiel vergangene Woche in Turin sah alles nach einem knappen 1:0-Auswärtssieg für Sevilla aus. Dann rettete Juves Gatti der Alten Dame in der siebten Minute der Nachspielzeit noch das Unentschieden und für heute eine bessere Ausgangslage.
Bei Juve schmerzen die Verletzungen von Bonucci und Pogba, die beide nicht mitwirken können. Anders als im Hinspiel spielt auf der linken Seite nicht Kostic, sondern etwas überraschend Iling-Junior. Und auch Kean für Vlahovic war so nicht zwingend zu erwarten.
Juventus beginnt mit: Szczesny - Gatti, Bremer, Danilo - Cuadrado, Fagioli, Locatelli, Rabiot, Iling-Junior - Kean, Di Maria.
Zahlreiche Stammkräfte sind im LaLiga-Spiel am Wochenende gegen Valladolid geschont worden. Heute geht Sevilla dann wieder mit der gleichen Elf ins Spiel wie vergangene Woche im Hinspiel.