SV Drochtersen/Assel - FC Schalke 04. DFB-Pokal 1. Runde.
Kehdinger StadionZuschauer8.000.
Königsblau feiert klaren Sieg gegen Regionalligisten
11.08.2019 | 15:27 Uhr
Der FC Schalke 04 ist in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Bundesligist setzte sich nach einer mühsamen ersten Halbzeit am Ende dennoch klar mit 5:0 (1:0) gegen Regionalligist Drochtersen/Assel durch.
Eine Woche vor dem Liga-Auftakt bei Borussia Mönchengladbach trafen Steven Skrzybski (44.), Guido Burgstaller (61./83.), Daniel Caligiuri (65.) per Foulelfmeter und Münir Levent Mercan (73.) für die Knappen.
Wagner, der verletzungsbedingt mit Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny nur einen Neuzugang in seine Startelf berufen konnte, sah in der ersten Halbzeit nur wenige Schalker Glanzlichter vor rund 8000 Zuschauern im Kehdinger Stadion des Regionalligisten.
Für Aufsehen sorgten allerdings die Königsblauen-Anhänger auf den provisorischen Tribünen - diese hielten als Reaktion auf die rassistischen Äußerungen von Aufsichtsratschef Tönnies vor der Partie Banner mit der Aufschrift "Wir zeigen Tönnies die Rote Karte" in die Höhe. Der Fleischfabrikant lässt nach den Entgleisungen derzeit sein Amt drei Monate ruhen, ein selbst auferlegtes Strafmaß. Ansonsten hielten sich die Fans aber größtenteils an den Wunsch von Wagner, sich ab Anpfiff auf die Mannschaft zu konzentrieren.
Und die tat sich sehr lange überraschend schwer gegen die zugegeben massive Defensive des Viertligisten. Drochtersen-Trainer Lars Uder ließ ganz hinten eine Fünfer- und davor eine Viererkette organisieren. Da fehlten Schalke erst einmal die kreativen Lösungen, um Burgstaller und Co. in Szene zu setzen. Die Gastgeber suchten ihr Glück über schnelle Konter nach Ballgewinnen.
Und so hatte dann auch Kapitän Sören Behrmann für Drochtersen die erste gute Möglichkeit der Partie (14.), Schalke antwortete mit einem Volleyschuss von Amine Harit an den Pfosten (20.) und einer weiteren guten Möglichkeit des Marokkaners aus der Distanz (22).
In der Folge brachte Schalke das Spiel mehr unter Kontrolle - allerdings ohne wirklich zu überzeugen. Drochtersen/Assel, der Viertligist aus der 12.000-Seelen-Gemeinde, verlangte Schalke wie schon im Vorjahr Rekordpokalsieger Bayern München als auch 2016 Borussia Mönchengladbach (jeweils 0:1) auch über das Gegentor hinaus viel ab. Die Heimfans jubelten sogar schon über den Ausgleich, doch der vermeintliche Treffer von Laurens Rogowski direkt nach Wiederanpfiff wurde wegen Abseits nicht gegeben.
Nach einer völlig verkorksten Vorsaison inklusive Abstiegsangst sah Wagner noch nicht den Startschuss für einen sportlichen Neuanfang in Gelsenkirchen. Auch wenn unter anderem die beiden Star-Einkäufe Ozan Kabak (Fußverletzung, Innenverteidiger) und Benito Raman (Kapselblessur, Linksaußen) fehlten, hatte sich der Nachfolger von Interimscoach Huub Stevens sicher mehr erhofft. Bei den Toren setzte sich die individuelle Klasse durch, spielerisch hat Schalke aber noch Luft nach oben.