Die revolutionäre Indoor-Liga TGL soll neues Interesse am Golfsport wecken. Nun greift Mitgründer Tiger Woods selbst zum Schläger.
Eigentlich ist Tiger Woods für seine Auftritte zwischen blühenden Magnolien in Augusta oder unzählige Glanzleistungen auf den sonnenreichsten Golfplätzen dieser Welt berühmt. Doch damit ist (vorerst) Schluss.
13.01.2025 | 14:03 Uhr
Denn künftig schlägt der Superstar auch zwischen Lavafeldern und felsigen Klippen ab, zumindest virtuell - vom saftigen Grün wechseln Woods und Co. in eine futuristische Hightech-Arena.
Möglich macht's die Tomorrow Golf League (TGL), bei der die Ikone gemeinsam mit Golfkollege Rory McIlroy neue Wege gehen will.
"Es ist kaum zu glauben, dass dieser Traum Realität geworden ist", sagte Woods dem TV-Sender ESPN, bevor er in der Nacht auf Mittwoch (Sky zeigt das Event als Aufzeichnung am Mittwoch ab 18 Uhr auf Sky Sport Golf) für "Jupiter Links GC" in seiner neuen Hightech-Liga erstmals selbst zum Schläger greift.
Mit der TGL könne man den Sport "in eine andere Stratosphäre bringen". Das Ziel: Mit innovativen Ideen soll Interesse in jungen und neuen Zielgruppen geweckt werden. Man wolle den Versuch wagen, "Golf ins 21. Jahrhundert zu bringen", erklärte McIlroy.
Statt an der frischen Luft steigt das Hightech-Spektakel im eigens dafür errichteten SoFi Center in Palm Beach Gardens, Florida. Der Spielbereich hat in etwa die Größe eines Fußballfeldes und ist hochfunktional: In einer Zone werden Schläge an einem Golf-Simulator ausgeführt.
Diese werden dann auf virtuelle (Fantasie-)Bahnen und die 25 Meter große Videowand übersetzt. Das Einlochen erfolgt daraufhin analog auf dem "Wunder-Boden", der durch unterirdische Roboter gesteuert und verändert werden kann.
"Ich hoffe, dass wir das Spiel beleben können, denn das hat es im Moment definitiv nötig", sagte Woods. Die langjährige Nummer eins der Welt und McIlroy begeisterten prominente Namen wie Xander Schauffele für das Projekt, bei dem sechs Teams mit je vier Spielern - insgesamt 13 Major-Sieger nehmen teil - um ein Preisgeld von neun Millionen US-Dollar spielen. Die 1500 Zuschauer vor Ort und das TV-Publikum sehen und hören die verkabelten Profis zur besten Sendezeit in den USA, knapp eine Million Menschen schalteten zur Premiere in der Vorwoche ein.
Bis Ende März läuft die erste Saison, die 20 Spieltage inklusive Play-offs umfasst und der PGA Tour keineswegs Konkurrenz machen soll. Der Kalender ist an die Tour angepasst, die TGL-Gründung erfolgte in Zusammenarbeit mit der US-Tour.
Denn die traditionellen Tour-Events, die in der Regel über vier Tage dauern, sind für ein junges (TV-)Publikum aufgrund der enormen Dauer kaum interessant. Dank des Einsatzes einer Shotclock hingegen dauern die TGL-Duelle nicht länger als zwei Stunden.
Die Indoor-Liga bricht bewusst mit Traditionen. "Es ist zwar nicht traditionelles Golf, aber es ist Golf. Und das ist die Hauptsache", sagte Woods, der seit einiger Zeit mit körperlichen Problemen zu kämpfen hat - und die strapaziösen langen Strecken auf dem Golfplatz in seiner eigenen Liga nun nur noch virtuell zurücklegen muss.
sid