Gerade erst hat Martin Schwalb das Trainer Amt bei den Rhein-Neckar Löwen übernommen, jetzt muss er erst einmal pausieren. Im exklusiven Sky Interview spricht der 56-Jährige über die Auswirkungen des Coronavirus auf den Handball.
Der Erreger Covid-19 sorgt derzeit weltweit für Aufsehen. Der Handball ist ebenfalls von den Auswirkungen des Virus betroffen: Die HBL pausiert bis zum 23. April, internationale Wettbewerbe wie die VELUX EHF Champions League, der EHF-Cup sowie die Länderspiele der Nationalmannschaften wurden abgesagt oder bis auf Weiteres verschoben.
Schwalb kann HBL-Pause nachvollziehen
Im Sky Interview erklärt Martin Schwalb den Umgang mit den Corona-Maßnahmen aus Löwen-Sicht. Die Bundesliga-Pause kann er nachvollziehen, doch rein aus Trainer-Sicht hätte er gerne weiter trainiert: "Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich gerne weiter gearbeitet, aber es ist mir natürlich klar, dass das in diesen unruhigen Zeiten nicht funktioniert".
Er betont, dass die Gesundheit in diesem Fall immer im Vordergrund stehe. Um den Trainingsausfall seines Teams zu kompensieren, werden seine Spieler mit einem individuellen Trainingsplan ausgestattet, der sie zumindest die kommenden Wochen auf Leistungssport-Niveau halten soll.
Klubs auf Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen angewiesen
Über die wirtschaftlichen Folgen eines Saisonabbruchs wollte der Löwen-Trainer sich nicht konkret äußern, aber er ist sich sicher: "Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass wir genug Fachkompetenz auch im Handball haben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen".
Dass die Vereine auf die Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen angewiesen seien, stellt er nicht in Frage, doch der 56-Jährige sieht die wirtschaftlichen Folgen nicht nur im sportlichen Bereich und fordert deshalb: "Die einzige Chance, die wir haben in unserer Gesellschaft, ist Solidarität zu zeigen."
Die Politik muss Wirtschaftsmaßnahmen ergreifen
Einen deutlichen Appell richtet Schwalb an die Politik und fordert Hilfestellungen, nicht nur im Sport. Solidarität und Zusammenhalt bilden dabei für ihn die Grundlage: "Wir leben in einem starken Land und das starke Land sollte auch zusammenhalten."
Optimistisch angesichts der jetzigen Situation stimmen ihn Aktionen wie die des Zweitligisten TV Hüttenberg, der Einkäufe für Einwohner aus Risikogruppen tätigt.