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EM-Qualifikation: Handballer mit souveränem Hinspiel in Polen

Deutsche Handballnationalmannschaft

Das Abwehr-Duo Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler vom THW Kiel.
Image: Das Abwehr-Duo Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler vom THW Kiel.  © Imago

Die deutschen Handballer haben in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 das Hinspiel gegen Polen vor 9000 Zuschauern in Gleiwitz mit 26:18 (13:10) gewonnen und können mit einem erneuten Sieg am Samstag in Halle/Westfalen bereits für die EM planen.

Die bis dato letzte Niederlage gegen Polen, bei der erfolgreichen WM 2007 in Köln Finalgegner von Weltmeister Deutschland, kassierte ein DHB-Team in der WM-Qualifikation 2014.

Die deutsche Mannschaft begann in Gleiwitz verhalten und wurde ihrer Rolle als Favorit zunächst nicht wie erwartet gerecht. In der Abwehr, das Prunkstück im deutschen Spiel, funktionierte die Übergabe nicht optimal. Zudem bekam der 2,11 große polnische Rückraumspieler Tomas Gebala zu viele Gelegenheiten, über den Mittelblock mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler hinweg Tore aus der zweiten Reihe zu erzielen.

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Ausbaufähige erste Halbzeit

Hervorragend lief das deutsche Tempospiel, davon profitierte in erster Linie die Flügelzange mit Gensheimer auf Links- und Patrick Groetzki auf Rechtsaußen. Dagegen war das Positionsspiel vor der polnischen Abwehr durchschaubar, aus dem Rückraum kam zu wenig, viele Bälle wurden verworfen. Das führte dazu, dass eine schnelle 6:2-Führung nach sechs torlosen Minuten immer mehr zusammenschmolz.

Prokop nahm die erste Auszeit und schwor seine Spieler wieder neu ein, er forderte vor allem volle Konzentration in allen Mannschaftsteilen. Danach funktionierte es deutlich besser, vor allem die Deckung mit einem vorgezogenen Hendrik Pekeler packte nun konsequenter zu, was unter anderem etliche Gegenstoß-Situationen ermöglichte. Zur Halbzeit führte Deutschland mit drei Toren, hatte sich dabei allerdings in den letzten drei Minuten noch zweimal von Polen überrumpeln lassen und dadurch eine mögliche Fünf-Tore-Führung verspielt.

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Starker Gensheimer im Angriffsspiel

In der zweiten Halbzeit setzte sich Deutschland gegen eine komplett neuformierte polnische Mannschaft immer weiter ab und hatte die Partie jederzeit im Griff. Vor allem Gensheimer und Groetzki trafen das gegnerische Tor nach passgenauen Zuspielen ein ums andere Mal, Gensheimer war zudem gewohnt sicher vom Siebenmeterpunkt.

Erfolgreichster deutscher Werfer war Kapitän Uwe Gensheimer mit 10/4 Treffern. In der ewigen Torjägerliste des Deutschen Handballbundes (DHB), die Frank-Michael Wahl mit 1412 Treffern aus 344 Länderspielen anführt, schob sich Gensheimer mit nun 819 Toren an dem ebenfalls früher auf Linksaußen spielenden Stefan Kretzschmar vorbei auf Platz vier.

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Gensheimer, der im Sommer von Paris St. Germain zu seinem Heimatverein Rhein-Neckar Löwen zurückkehrt, hatte sich bereits im Vorfeld der beiden Spiele gegen Polen zuversichtlich geäußert: "Ich sehe sehr, sehr gute Chancen, dass wir uns mit zwei Siegen frühzeitig für die EM qualifizieren."

Tore für Deutschland: Gensheimer (9), Groetzki (6), Wiede (3), Pekeler (2), Fäth (2), Weinhold (1), Musche (1), Kohlbacher (1), Drux (1)

Sport-Informations-Dienst (SID)

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