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Handball-WM 2023: Fragen & Antworten zur WM in Polen & Schweden

Geheimfavorit DHB-Team & eine Premiere: Fragen & Antworten zur Handball-WM

Alfred Gislason
Image: Alfred Gislason und das DHB-Team zählen bei der WM nicht zum engeren Favoritenkreis.  © Imago

Die 28. Handball-Weltmeisterschaft steigt ab dem 11. Januar in Polen und Schweden. Wer sind die Favoriten? Was spricht für Deutschland? Fragen und Antworten.

Was steht an?

Die 28. Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) findet als zweite Endrunde in der 85-jährigen WM-Geschichte mit 32 Teams statt. Der Weltverband IHF hatte zum vergangenen Turnier in Ägypten die Teilnehmerzahl aufgestockt.

Ebenfalls zum zweiten Mal gibt es zwei Co-Gastgeber (erstmals Deutschland und Dänemark 2019). Für Polen ist es eine Premiere, Schweden richtet zum fünften Mal eine Weltmeisterschaft aus. Größte bisherige Erfolge der Auswahl des Deutschen Handballbundes sind die WM-Titel 1938, 1978 und 2007. Silber gab es 1954 und 2003, der dritte Platz gelang 1958. Rekordweltmeister ist Frankreich mit sechs Titeln. Als Titelverteidiger geht Dänemark an den Start.

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Wer sind die Favoriten?

Weltmeister Dänemark und Olympiasieger Frankreich. Aber auch Europameister und Vizeweltmeister Schweden sowie die erfahrenen Spanier wollen im Kampf um die WM-Krone ein Wörtchen mitreden. Deutschland ist nach dem Umbruch im Anschluss an die Olympischen Spiele 2021 maximal ein Geheimfavorit.

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45 Minuten konnte das DHB-Team im Testspiel gegen Island überzeugen. Anschließend wechselte Bundestrainer Alfred Gislason munter durch, wodurch das Spiel am Ende mit 30:31 verloren ging. Trotzdem fällt das Fazit positiv aus.

Zumindest die Auslosung meinte es gut mit dem Team von Bundestrainer Alfred Gislason: In der Vorrundengruppe E ist Deutschland gegen Asienmeister Katar (13. Januar/18.00 Uhr/ZDF), Serbien (15. Januar/18.00 Uhr/ARD) und Algerien (17. Januar/18.00/ZDF) favorisiert. In der Hauptrunde, die das DHB-Team wie die Vorrunde in Kattowitz bestreitet, warten wohl Norwegen und Nordmazedonien als größte Hürden. In einem möglichen Viertelfinale in Danzig könnte Deutschland unter anderem auf Spanien oder Frankreich treffen. Der neue Weltmeister krönt sich nach insgesamt neun Spielen.

Was spricht für Deutschland?

Auf dem Papier nicht allzu viel. Die Mannschaft wurde mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr stark verjüngt, Spieler von Weltklasseformat sind einzig Kapitän Johannes Golla und (zeitweise) Torhüter Andreas Wolff. Bei der vergangenen Weltmeisterschaft stand mit Platz 12 das schlechteste Ergebnis der deutschen WM-Historie, bei der von Corona-Chaos begleiteten EM im Vorjahr wurde Deutschland nur Siebter.

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Deutschland hat sein Testspiel kurz vor Beginn der WM gegen Island unglücklich mit 30:31 verloren. Bundestrainer Alfred Gislason spricht im Interview nach der Partie mit Sky.

Mut macht der Blick zum letzten Turnier auf polnischem Boden: Auch bei der EM 2016 ging Deutschland unter Dagur Sigurdsson mit reichlich Personalsorgen und als klarer Außenseiter in das Turnier, am Ende stand der EM-Titel. Fünf Europameister von damals sind in diesem Jahr noch dabei. Der erste WM-Test gegen Island ging am Samstag trotz guter Leistung knapp verloren (30:31).

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Wer ist der Star im deutschen Team?

Für Bundestrainer Gislason lautete die Antwort auf diese Frage: die Mannschaft. Aushängeschilder wie Uwe Gensheimer oder Patrick Wiencek haben sich mittlerweile aus der Mannschaft verabschiedet. Nun stehen vor allem Golla und Wolff im Fokus. Die Fans dürfen aber auch auf Großtaten des formstarken Spielmachers Juri Knorr, der nach seinem coronabedingten Fehlen bei der EM im Vorjahr seine zweite WM spielt, oder des erfrischenden Youngsters Julian Köster hoffen.

International gilt das Hauptaugenmerk den dänischen Stars Mikkel Hansen, Mathias Gidsel oder Niklas Landin sowie dem 39-jährige Nikola Karabatic aus Frankreich. Auch auf die Bundesligaprofis Jim Gottfridsson (Flensburg/Schweden) und Sander Sagosen (Kiel/Norwegen) sollte geachtet werden.

Wie stark beeinflusst die Corona-Pandemie die WM?

Weniger als vor zwei Jahren, Einschränkungen existieren aber weiterhin. Die Handball-WM in Ägypten war das erste Teamsport-Ereignis, das nach dem Ausbruch der Pandemie in dieser Größenordnung ausgetragen wurde. Die Teams und alle näher Beteiligten befanden sich während des Turniers in einer Blase, regelmäßige Tests waren an der Tagesordnung.

In Polen und Schweden ist eine PCR-Testung vor Anreise notwendig, Deutschland absolviert diese am Dienstag. Alle Spieler müssen als vollständig geimpft oder genesen gelten. Zudem müssen sich die Teams vor der Hauptrunde sowie vor dem Viertelfinale einem weiteren Schnelltest unterziehen, außerdem ist eine mindestens fünftägige Isolationspflicht bei einem positiven Test vorgeschrieben. Das stößt einigen Teilnehmern übel auf. "Die Turnierregeln sind strenger als die bestehenden Gesetze der jeweiligen Länder", motzte Islands Nationaltorhüter Björgvin Pall Gustavsson in einem offenen Brief an die IHF. Diese blieb aber bei ihren strengen Regularien.

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Ist die WM im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen?

Ja. Dank eines vor vier Jahren abgeschlossenen Deals, der die Übertragung aller Welt- und Europameisterschaften bis 2025 beinhaltet, werden sämtliche deutschen Spiele von ARD und ZDF übertragen. Eurosport zeigt bis zu 15 Begegnungen ohne deutsche Beteiligung kostenfrei live. Zudem streamt die Online-Plattform Sportdeutschland.tv alle 112 Partien, dazu ist die Buchung eines Turniertickets nötig.

Was noch zu sagen wäre?

"Wir haben sehr viele gute Spieler, aber vielleicht noch nicht DEN Superstar. Wir haben aber viele Leute, die das Potenzial dazu haben." (Bundestrainer Alfred Gislason im SID-Interview über seine verjüngte Mannschaft)

SID