Handball-WM: Deutschland unterliegt Frankreich im WM-Viertelfinale

WM-Traum geplatzt! Frankreich für DHB-Team eine Nummer zu groß

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Andreas Wolff spricht über die Gründe für die Niederlage im Viertelfinale gegen Frankreich und was der Mannschaft noch zur Weltspitze fehlt. Der Torwart hebt aber auch das Potential vor, was in der Mannschaft stecken würde.

Eine leidenschaftliche Vorstellung, ein ganz starker Torwart - doch der Medaillentraum ist geplatzt: Deutschlands Handballer haben das WM-Halbfinale nach lange beherztem Kampf verpasst.

Alfred Gislason verschränkte die Arme, dann ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und verharrte mehrere Minuten in Stille. Der Handball-Bundestrainer musste das 28:35 (16:16) gegen Frankreich im WM-Viertelfinale erst mal sacken lassen. Lange durften der Isländer und seine Spieler vom Coup gegen den Olympiasieger träumen - umso lauter platzte der Traum von der ersten WM-Medaille seit dem Heimtriumph 2007 nach einem Einbruch in den letzten 15 Minuten.

"In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir müssen dieses Spiel erst mal verdauen", haderte Gislason am ZDF-Mikrofon, setzte aber hinzu: "Ich bin sehr stolz auf die Jungs, sie haben alles gegeben."

Ägypten wartet im Platzierungsspiel

Lange Zeit hielt Deutschland die Partie gegen den Rekordweltmeister offen, führte kurz nach der Pause noch mit 20:18. Doch am Ende konnte auch der famos haltende Andreas Wolff die Niederlage nicht verhindern, weil offensiv fast nichts mehr ging. Es bleibt dabei: Deutschland kann gegen Weltklasse-Teams bei großen Turnieren einfach nicht gewinnen.

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Rechtsaußen Patrick Groetzki trauert nach der Niederlage gegen Frankreich den vielen vergebenen Chancen hinterher, sieht aber auch viele positive Ansätze, die man aus dem Turnier ziehen kann.

"Das Ergebnis fällt etwas zu hoch aus, es war ein großer Kampf von uns. Aber wir nutzen die Chancen nicht so wie man es tun muss, um ein Halbfinale zu erreichen", sagte Kapitän Johannes Golla, mit sechs Toren bester deutscher Schütze: "Wir haben es 40 Minuten gut gemacht, dann brechen wir ein. Zur absoluten Weltspitze ist es noch ein weiter Weg."

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Das Turnier ist für das deutsche Team nach dem Viertelfinal-Aus noch nicht beendet. Am Donnerstagmorgen geht der Flieger nach Stockholm. Anstatt in der schwedischen Hauptstadt am Wochenende aber nach 16 Jahren wieder um den WM-Titel zu spielen, geht es nun in zwei sportlich unbedeutenden Partien um die Plätze fünf bis acht. Gegner am Freitag (15.30 Uhr) in der Tele2-Fußballarena ist zunächst Afrikameister Ägypten. "Wir wollen uns gut verabschieden. Ein fünfter Platz ist immer noch ein tolles Ziel", sagte Golla.

Guter Beginn der deutschen Mannschaft

Die Partie begann wegen der doppelten Verlängerung im vorherigen Spiel zwischen Norwegen und Spanien (34:35) mit 22-minütiger Verspätung. Dies, orakelte DHB-Sportvorstand Axel Kromer, sei "für uns vielleicht ein Vorteil. Die Franzosen kennen den Ablauf vor so einem Viertelfinale etwas besser. Jetzt ist es für alle neu."

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KreisläuferJannik Kohlbacher spricht nach der Niederlage gegen Frankreich über die Gründe für das verlorene Viertelfinale.

Tatsächlich zeigte sich die Gislason-Sieben nach der unfreiwilligen Verzögerung von Beginn an hellwach. Weil Golla und Co. vorne fast jeden ihrer Würfe versenkten und hinten Keeper Wolff glänzend startete, führte Deutschland schnell mit 5:3 (5.) und 8:5 (10.). Und als Christoph Steinert nach einer Viertelstunde auf 11:7 erhöhte, trommelte Frankreichs Trainer Guillaume Gille seine Stars um Nikola Karabatic und Dika Mem zu einer ersten Auszeit zusammen.

DHB-Auswahl acht Minuten ohne Treffer

Das deutsche Angriffsspiel kam fortan ins Stocken, die Franzosen zogen das Tempo nun merklich an. Und so dauerte es keine vier Minuten, bis Nedim Remili ausglich. In dieser Phase mit fünf Minuten ohne eigenen Treffer war es immer wieder Wolff, der das DHB-Team mit seinen Paraden mehrfach vor einem Rückstand bewahrte und damit im Spiel hielt. Teammanager Oliver Roggisch meinte zur Pause: "Mit so einem Andi Wolff im Team müssten wir eigentlich führen."

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Deutschlands Kapitän Johannes Golla spricht über das Viertelfinal-Aus gegen Frankreich.

Der zweite Durchgang startete allerdings mit der ersten französischen Führung. Die DHB-Auswahl antwortete zwar mit drei Treffern in Serie, verpasste es bei einem Tempogegenstoß durch Patrick Groetzki allerdings, auf 20:17 zu erhöhen. Bei den Franzosen wurde nun Remi Desbonnet, der etatmäßige Ersatzkeeper hinter dem zukünftigen Kieler Vincent Gerard, immer mehr zum Faktor. Acht Minuten ohne Treffer brachten das DHB-Team um seine Siegchance. Frankreichs Sieg war in der Schlussphase nicht mehr gefährdet.

SID