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Kretzschmar: Ich traue Deutschland den Titel zu!

Die Handball-Kolumne

Stefan Kretzschmar analysiert in seiner Kolumne die spannendsten Themen aus der Welt des Handballs
Image: Stefan Kretzschmar analysiert in seiner Kolumne die spannendsten Themen aus der Welt des Handballs  © Sky

Sky Experte Stefan Kretzschmar beleuchtet in seiner Kolumne jede Woche die wichtigsten Themen aus der Welt des Handballs. Dieses Mal blickt der ehemalige Weltklasse-Linksaußen voraus auf die Heim-WM, die Deutschland am Donnerstag gegen Korea eröffnet.

Endlich ist es so weit - die Handball-Weltmeisterschaft 2019 steht in den Startlöchern. Ich freue mich tierisch auf diese WM! Ich glaube, dass das ein Turnier der Superlative wird. Deutschland ist eines der besten Gastgeberländer überhaupt für ein solches Event. In vielen anderen Ländern gibt es Probleme, dass die Hallen nicht ausverkauft sind. Hier in Deutschland wird selbst in München, wo Deutschland ja nicht spielt, die Halle sehr gut gefüllt sein. Die Handballfans werden in puncto Zuschauerzahlen für neue Rekorde sorgen. Die Euphorie ist riesig, das Medieninteresse wird groß sein. Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der jetzt als Verantwortlicher Japans anreist, meinte, dass es die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten wird. Das kann ich mir auch vorstellen. Die Atmosphäre im Land, ausgehend von der Vorrunde in Berlin - das wird klasse!

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Deutschland trifft bei der Handball-WM im Eröffnungsspiel in Berlin auf ein vereintes koreanisches Team.

Eröffnungsspiel gegen vereintes Korea

Die Euphorie wird ab der ersten Minute des Eröffnungsspiels gegen Korea da sein. Gegen ein vereintes Team aus Süd- und Nordkorea zu spielen, ist ein interessanter Faktor. Es haben sich auch Vertreter aus der Politik angekündigt. Das finde ich gut, dass auch da Flagge gezeigt wird, man sich zum Handball bekennt. Korea ist sicherlich der leichteste unserer Vorrundengegner. Dennoch ist es ein Eröffnungsspiel im eigenen Land, die deutschen Spieler werden maximal angespannt sein. Das bringt schon eine gewisse Brisanz.

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Stefan Kretzschmar analysiert in seiner Kolumne die spannendsten Themen aus der Welt des Handballs

Nervosität nicht unterschätzen

Der letzte Test gegen Argentinien hat mich aber positiv gestimmt, dass wir unseren Rhythmus gefunden haben. Zumindest in der Abwehr war das ein tadelloses Spiel. Es könnte ein deutlicher Sieg über Korea werden. Es darf aber auch nicht der Anspruch sein, von einer Enttäuschung zu sprechen, sollte es keinen Kantersieg geben. Wir wollen das Spiel gewinnen, wir wollen euphorisch auftreten, müssen den Aspekt Nervosität aber immer im Auge behalten. Das müssen wir den Jungs zugestehen.

WM 2019: Spielplan, Ergebnisse, Tabellen
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Frankreich ist der härteste Gegner

Frankreich ist in unserer Vorrundengruppe A sicherlich der Top-Favorit, aber im Handball ist Vieles möglich. Das Aufeinandertreffen mit dem Titelverteidiger wird unser viertes Spiel sein. Zwar ist Russland nicht zu unterschätzen, aber sollten wir bis dahin dreimal gewonnen haben, können wir mit breiter Brust in die Partie gehen. Unsere Abwehr scheint ja schon mal gut zu stehen. Platz eins oder zwei in der Gruppe sollte es also schon werden. Eins wäre ideal, weil wir dann ohne Minuspunkte in die Zwischenrunde gehen könnten.

Deutschland kann Weltmeister werden

Und dann ist Vieles möglich. Ich traue Deutschland den Titel zu! Wir haben ein starkes Team, und mit dem Land im Rücken können die Jungs über sich hinauswachsen. Ich bin da sehr optimistisch. Das Halbfinale betrachte ich als Minimalziel. Das heißt nicht, dass ein früheres Ausscheiden automatisch eine Riesen-Enttäuschung wäre, denn ich weiß nicht, wie das Turnier verläuft.

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Am Donnerstag startet die Handball-Heim-WM. Das Interesse an dem Turnier ist enorm. Vor dem Auftakt sind bereits 480 000 Tickets für die Endrundenspiele in Deutschland verkauft worden. Zum Auftakt trifft der Gastgeber auf Korea.

Prokop hat das beste Team zusammengestellt

Dass der Bundestrainer mit Patrick Groetzki nur einen Rechtsaußen, dafür aber drei Spieler für den rechten Rückraum nominiert hat, sehe ich nicht als Problem. Christian Prokop hat sich seine taktischen Gedanken gemacht. Außerdem kann das Trio, vor allem Fabian Wiede, auch auf Rückraum Mitte eingesetzt werden. Und einer könnte eventuell auch auf Außen spielen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit zwei Kreisläufern zu agieren. Jannik Kohlbacher hat auch schon als Rechtsaußen verteidigt…Das ist eine rein taktische Entscheidung, an der Christian Prokop lange überlegt hat und die ihm alles andere als leicht gefallen ist.

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Mir tut es für Tobias Reichmann leid, aber auch für alle anderen Spieler, die es nicht in den 16er-Kader geschafft haben. Aber so ist es nun mal. Wir verfügen über eine große Breite, am Ende muss sich der Bundestrainer für 16 Spieler entscheiden. Und Christian Prokop hat sich für die Spieler entschieden, die seiner Meinung nach am besten zusammen passen.

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