Rhein-Neckar Löwen triumphieren beim Supercup
Nach Siebenmeter-Krimi
27.08.2017 | 15:09 Uhr
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich in einem heißen Fight den ersten Titel der neuen Handball-Saison gesichert. Einen Tag vor dem Bundesliga-Start (ab 18:30 Uhr live auf Sky Sport 1 & HD) besiegte der amtierende deutsche Meister den Pokalsieger THW Kiel beim Supercup in Stuttgart mit 4:2 im Siebenmeterwerfen.
Nach 60 Minuten stand es 28:28 (14:11) - zum Glück der Löwen. Die Mannschaft von Nikolaj Bredahl Jacobsen rettete sich mit einem späten Ausgleich in der aller letzten Sekunde der regulären Spielzeit ins Siebenwerfen.
Beste Werfer beim Sieger waren neben Schmid auch Nationalspieler Hendrik Pekeler, Alexander Petersson und Jerry Tollbring, die alle vier Tore erzielten. "Das wird eine interessante Saison. Wir können mit dem Druck umgehen, vielleicht gibt das im Endeffekt für uns den Ausschlag", sagte Pekeler bei Sky.
Für den THW trafen Neuzugang Miha Zarabec (7) und Rückraumschütze Lukas Nilsson (6) am häufigsten. Im Shootout parierten Mannheims Torhüter Mikael Appelgren und Andreas Palicka jeweils einen Wurf der Kieler. "Eigentlich hätten wir es verdient zu gewinnen", bedauert Kiel Trainer Alfred Gislason. "Am Ende haben die Strafen dazu geführt, dass es nicht gereicht hat." Der Rekord-Champion, der zum 19. Mal beim Duell Meister gegen Pokalsieger dabei war, verpasste durch die Niederlage seinen zehnten Sieg beim Supercup.
THW mit glänzendem Beginn
Dabei ging es für den THW gut los: In der Anfangsphase lagen die Norddeutschen, die immer noch auf ihren verletzten Kapitän Domagoj Duvnjak verzichten müssen, nur einmal im Rückstand - beim 0:1. Danach hatte der DHB-Pokalsieger die Partie dank einer starken Abwehrleistung zunächst im Griff.
Die Löwen, die in dieser Saison den Abgang von Rückraum-Ass Kim Ekdahl du Rietz (Karriereende) zu verkraften haben, wirkten anfangs fahrig und leisteten sich eine Reihe von Fehlern. Beim 4:7 nach einer Viertelstunde reagierte Trainer Nikolaj Jacobsen und justierte in einer ersten Auszeit nach.
Das zeigte umgehend Wirkung, denn nur vier Minuten später glich der Meister zum 7:7 aus. In der 22. Minute verhalf THW-Keeper Niklas Landin, der vor der Partie als bester Torwart der Saison 2016/17 ausgezeichnet wurde, den Mannheimern mit einem kuriosen Eigentor zur 9:8-Führung. Diese bauten die Löwen, bei denen Regisseur Andy Schmid mit zunehmender Spielzeit immer mehr aufdrehte, bis zur Pause auf drei Treffer aus.
Dramatische Schlussphase
Kiel gab sich jedoch nicht auf und kam nach der Pause stark zurück. Nach 42 Minuten glich Nationalspieler Patrick Wiencek zum 19:19 aus - die temporeiche und kampfbetonte Partie war wieder offen. In der Folge konnte sich keine Mannschaft einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
In der dramatischen Schlussphase ging es ständig Hin und Her. Nationalspieler Steffen Weinhold brachte Kiel eine halbe Minute vor Ultimo nach vorn, doch Tollbring glich zwei Sekunden vor der Schlusssirene aus. So fiel die Entscheidung im Siebenmeterwerfen - mit dem besseren Ende für die Löwen.
Am Donnerstag startet dann auch endlich die Handball-Bundesliga in die neue Saison. Sky zeigt erstmalig alle 306 Spiele live, u.a. in der neuen Handball-Konferenz!