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SC Magdeburg: Für Geschäftsführer Schmedt ist Gehaltsverzicht von Profis selbstverständlich

SCM-Chef Schmedt: Gehaltsverzicht von Profis keine Heldentat

Marc-Henrik Schmedt ist Geschäftsführer beim Bundesligist SC Magdeburg.
Image: Marc-Henrik Schmedt ist Geschäftsführer beim Bundesligist SC Magdeburg.  © Imago

Die Corona-Krise geht auch am Bundesligisten SC Magdeburg nicht spurlos vorbei. Dennoch hielt sich der Verein mit Äußerungen zu einem möglichen Saisonabbruch und Gehaltskürzungen zurück. Bis SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt der Kragen platzte.

"Ich bin sehr überrascht, wie mit diesem Thema kommunikativ zum Teil umgegangen wird. Wir haben das schon vor zwei Wochen beschlossen", sagt Schmedt in einem Gespräch mit der Volksstimme.

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Gehaltsverzicht keine Heldentat

Der Geschäftsführer vom SC Magdeburg sieht eine Gehalts-Reduzierung bei Spielern und Verantwortlichen als Selbstverständlichkeit an. "Dies bedarf keiner heroischen Pressemitteilung. Denn Heldengeschichten werden aktuell nicht in Geschäftsführer-Büros mit Spielerberatern geschrieben, sondern in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und an Supermarkt-Kassen." Schmedt hat diese Maßnahmen inklusive Kurzarbeit schon vor zwei Wochen mit allen Verantwortlichen beschlossen - ohne große, mediale Ankündigung.

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Spielabbruch ist juristisch ein Risiko

Außerdem warnt er vor voreiligen Entscheidungen bezüglich eines sofortigen Saisonabbruchs. "Es wird derzeit völlig nachvollziehbar und richtigerweise kein Handball gespielt. Wir müssen aber nicht nur Verantwortung für die Zeit in der Corona-Krise übernehmen, sondern auch für die Zeit danach. Jede Entscheidung, die jetzt getroffen wird, kann in einem halben Jahr juristisch angefochten werden."

Dass es auch Stimmen gibt, die den sofortigen Saisonabbruch fordern, ärgert Schmedt gewaltig, daher spricht er sich klar dafür aus, erst einmal den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie abzuwarten: "Keiner kann seriös beurteilen, wie es kurz- und mittelfristig weitergeht."

Handball ohne Publikum ist nicht emotional

Nur im Notfall plädiert er für Geisterspiele: "Handball ohne Zuschauer geht eigentlich gar nicht. Aber auch hier muss man nüchtern analysieren und vielleicht auch zwischen der Beendigung der aktuellen Saison und der neuen Spielzeit unterscheiden. Mittel- und langfristig ist Handball ohne Publikum für mich natürlich weder emotional noch wirtschaftlich denkbar." Im Handball stammt ein Viertel der Einnahmen aus dem Ticketing, nur rund fünf Prozent des Etats machen die TV-Gelder aus.

Die LIQUI MOLY HBL ist zunächst bis 22. April ausgesetzt. Spätestens am 16. Mai muss der Spielbetrieb wiederaufgenommen werden. Ob es weitergeht, macht die HBL von den nächsten Maßnahmen der Bundesregierung über den 20. April hinaus abhängig.

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