Kommentar zum neunten WM-Titel von MotoGP-Legende Marc Marquez
Bereits fünf Rennen vor dem Saisonende ist der spanischen MotoGP-Legende der WM-Titel nicht mehr zu nehmen.
28.09.2025 | 10:06 Uhr
In Japan krönt sich Marquez vorzeitig erneut zum Champion.
Von Marvin Fritz
Sieben Weltmeistertitel in der MotoGP! Glückwunsch, Marc Marquez! Was für eine Leistung!
Ich kenne Marc Marquez schon sehr lange. Er ist zwei Monate älter als ich und wir sind früher zu 125-er-Zeiten zusammen Rennen gefahren. Marc war immer schon anders als alle anderen.
Marquez mit steilem Aufstieg
Er war damals einer der Kleinsten und Leichtesten, aber er war schon brutal talentiert. Er hatte immer sehr gute Leute um sich herum und hat sehr schnell gelernt. Nach nur zwei Jahren hatte er den ersten Sieg und nach drei Jahren den ersten WM-Titel eingefahren. Ab 2013 gewann er dann in der MotoGP einen Titel nach dem anderen.
Dass er nach seinen ganzen Verletzungen so zurückgekommen ist und jetzt schon den Titel eingefahren hat, ist etwas ganz Großes und sehr speziell. Höchsten Respekt dafür!
Marquez liefert Spektakel
Was ihn besonders auszeichnet? Bei ihm passt alles perfekt zusammen: seine Familie, sein Bruder, mit dem er trainiert, seine Freundin, sein Team, sein Bike. Wenn er fährt, sieht es immer super spektakulär aus, aber er ist nicht einmal am Limit, alles wirkt unheimlich locker.
JETZT ABSTIMMEN!
Ich habe zwar vor der Saison gedacht, dass er eventuell stärker sein würde als Pecco Bagnaia, sein Teamkollege und Weltmeister der Jahre 2022 und 2023, aber so dominant (bislang 11 Saisonsiege in 17 Rennen) hätte ich ihn nicht erwartet. Alles lief bei ihm wie am Schnürchen und endete mit seinem insgesamt neunten WM-Titel. Genauso viele wie sein ehemals größter Konkurrent Valentino Rossi.
Auf einer Stufe mit Valentino Rossi
Rossi hat immer die Fans mitgerissen und eine riesige Show abgeliefert. Das ging seinerzeit mit dem Kampf zwischen Rossi und Marquez leider etwas kaputt. Es waren Marcs junge, wilde Jahre. Aber er hat sich gewandelt, ist reifer und lockerer worden und kommt heute bei den Fans viel besser an als früher. Es freuen sich viel mehr Leute mit ihm, dennoch ist Rossi in meinen Augen der beste Fahrer in der Geschichte der MotoGP.
Aber Marc ist noch jung, er ist erst 32. Jahre alt, Rossi hat mit 39 noch Rennen gewonnen und ist mit 41 noch gefahren. Ich glaube nicht, dass Marc noch so lange fahren will, aber ich bin mir sicher, dass er die nächsten drei bis fünf Jahre auf dem gleichen Level performen kann und um Siege und WM-Titel fahren wird.
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.
