Play la Bamba, Baby

Leon Draisaitl trifft im NHL-Finale mit den Edmonton Oilers erneut auf die Florida Panthers.

Leon Draisaitl zeigt in Spiel vier der Playoff-Serie gegen die Kings eine Gala-Leistung.
Image: Gewinnt Leon Draisaitl in diesem Jahr seinen ersten Stanley-Cup?  © Imago

In diesem Jahr will der deutsche NHL-Superstar die Panthers schlagen und die Sehnsucht der Stadt Edmonton nach "Lord Stanley" befriedigen.

Stille kann etwas Beruhigendes, etwas Friedvolles, manchmal gar Anmutiges haben. Am 25. Juni 2024 war sie in der Kabine der Edmonton Oilers jedoch Ausdruck der Resignation einer Mannschaft, die eines der größten Comebacks der Sportgeschichte um Haaresbreite verpasst hat: "So schlecht habe ich mich noch nie gefühlt", beschrieb Leon Draisaitl seine Gefühle nach dem verlorenen Spiel 7 des Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers.

35 Jahre ohne Titel

Die Stadt Edmonton hat gewisse Parallelen zum Ruhrpott: die große industrielle Vergangenheit, dazu Einwohner, die ihre Stadt lieben, obwohl oder gerade weil sie nicht zu den schicken Metropolen des Landes wie etwa Montreal, Vancouver und Toronto gehört. Dazu ein Sportverein, der dafür verantwortlich ist, ob die Leute am Montagmorgen mit einem Lächeln oder etwas trübseliger zur Arbeit fahren. Religion der Edmontonians: die Oilers. Die erfolgreichste Ära waren die 80er und frühen 90er: angeführt von Superstar Wayne Gretzky gewann Edmonton fünfmal den Stanley Cup, den letzten 1990. Und seit dem? Sehnsucht nach "Lord Stanley'.

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Leon Draisaitl greift mit den Edmonton Oilers nach dem Stanley Cup. Der Vizemeister bezwang die Dallas Stars im fünften Halbfinalspiel mit 6:3. Die Best-of-seven-Serie gewannen die Oilers damit 4:1.

Ein mexikanisches Volkslied als Franchise-Song

Angeführt von Connor McDavid und Leon Draisaitl entwickelte sich Edmonton in den letzten Jahren mehr und mehr zum Stanley Cup Anwärter. Aus den gedraftetet Top-Picks im Teenager-Alter wurden Männer, die Bärte länger, die Leistung von Jahr zu Jahr besser. Die Oilers-Fans, jahrelang den großen Zeiten hinterher trauernd, hatten wieder Hoffnung. Es war gleichzieitg Startschuss der ‚La Bamba'-Ära. Dafür verantwortlich? Ein todkranker Sechsjähriger.

Für Ben Stelter zum Cup

Ben, ein sechsjähriger, schwer krebskranker Junge, bat das Team während den Playoffs 2022, "La Bamba" zu spielen, wenn sie gewannen. Seit Stelters Tod wenige Monate später ist das Lied des amerikanischen Rock'n'Roll-Musikers Ritchie Valens aus dem Jahr 1958 nicht mehr aus der Arena wegzudenken. ‚La Bamba' wurde, neudeutsch, zum ‚Vibe'. Es steht für die Lebensfreude Stelters, den offensiven Spielstil der Oilers, die unzähligen Tore des Duos Leon Draisaitl und Connor McDavid.

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Wieder gegen Florida

Nun warten ausgerechnet wieder die Florida Panthers. Ein Team gespickt mit Typen, bei denen das Wort ‚Mentalitätsmonster' wie die Untertreibung des Jahres wirkt: Matthew Tkachuk, Brad Marchand, Aleksander Barkov. Beinhart, abgezockt, voller Fokus auf den Erfolg. Ein Team, das bereits zum drittten Mal in Folge im Stanley Cup Finale steht. Mitnichten ein Zufall, sondern Ergebnis einer selten dagewesenen Dominanz im Eishockey der Neuzeit.
Und Edmonton? Ein Herausforderer auf Augenhöhe, der eine Sache ganz und gar nicht will: Stille in der Kabine nach dem entscheidenden Spiel. Höchstens in einem Augenblick des Gedenkens an Ben Stelter. Play la Bamba, Baby!

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