Zum Inhalte wechseln

Kittel gibt nach Sturzdrama auf - Froome verteidigt Gelb

17. Etappe der Tour de France

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Marcel Kittel muss nach den Folgen eines Sturzes aufgeben. Er hatte gute Aussichten, mit dem Grünen Trikot des besten Sprinters in Paris anzukommen.

Marcel Kittel muss nach einem schweren Sturz auf der 17. Etappe aufgeben. Christopher Froome baut seinen knappen Vorsprung auf der ersten Alpen-Etappe um vier Sekunden aus. Ein ehemaliger Skispringer feiert seinen ersten Tagessieg.

Marcel Kittel begrub seinen Traum vom Grünen Trikot blutend und unter großen Schmerzen: Die Hoffnungen des 29-Jährigen, die Tour in Grün zu beenden, waren kurz nach Rennstart im Straßengraben der D526 geplatzt.

Bereits nach 19 Kilometern war der Sprintstar in einen Massensturz verwickelt.

Kittel quält sich zwei Stunden

Kittel quälte sich danach noch gut zwei Stunden trotz seiner Verletzungen am Oberschenkel und an der Schulter durch das Rennen - mit zerrissenem Trikot und einem Eisbeutel an der Schulter.

Für Marcel Kittel ist die Tour beendet.
Image: Für Marcel Kittel ist die Tour beendet.  © Getty

Am Tag zuvor war der 29-Jährige abgehängt worden und hatte das Ziel mit 16 Minuten Rückstand erreicht, sein Polster im Kampf um das "Maillot vert" gegenüber dem Australier Michael Matthews war nahezu aufgebraucht.

Nun endete die Tour kurz nach der ersten Bergwertung auf dem Col de la Croix de Fer. Den Weg über den Galibier, mit 2642 m Höhe das Dach der Tour, ersparte sich Kittel dann.

Kittel "total im Eimer"

"Das ist eine riesige Enttäuschung für mich. Ich bin total im Eimer", sagte Kittel nach seiner Aufgabe wegen des Sturzes auf der 17. Etappe am Mittwoch und fügte hinzu: "Ich wollte im Grünen Trikot nicht aufgeben. Ich hatte den Ehrgeiz und die Motivation, durch den Tag zu kommen. Irgendwann hat mich aber die Realität eingeholt. Ich war am Croix de la Fer 18 Minuten hinter dem Feld."

Mehr Radsport

Letzter deutscher Gewinner des deutschen Trikots bleibt damit Erik Zabel, der 2001 zum sechsten Mal in Serie gesiegt hatte.

Nun geht der Australier Matthews, der Kittel beim Zwischensprint am Mittwoch weitere Punkte abgenommen hatte, mit riesigem Vorsprung auf André Greipel in die letzten vier Tourtage.

Staatschef Macron schaut zu

Der Slowene Primoz Roglic feiert dagegen seinen größten Triumph. Der ehemalige Skispringer, der 2007 Junioren-Weltmeister mit dem slowenischen Team wurde, hatte den mythischen Galibier als erster überquert und ließ sich seinen größten Karriere-Erfolg nicht mehr nehmen.

Primoz Roglic feiert seinen ersten Tagessieg.
Image: Primoz Roglic feiert seinen ersten Tagessieg.  © Getty

Froome, der 1:13 Minuten nach Roglic ins Ziel kam, sicherte sich als Etappendritter hinter dem Kolumbianer Rigoberto Uran vier Sekunden Zeitgutschrift. Damit führt er nun mit 27 Sekunden vor Uran und dem zeitgleichen Franzosen Romain Bardet, der vor den Augen von Staatschef Emmanuel Macron diesmal keine großen Akzente setzen konnte.

Aru: Verlierer des Tages

Froomes bislang härtester Verfolger Fabio Aru war der Verlierer des Tages. Der Astana-Kapitän handelte sich 31 Sekunden Rückstand auf den Sky-Boss ein, fiel in der Gesamtwertung auf Platz fünf (+0:53 Sekunden) zurück.

Christopher Froome (l.) kommt dem Gesamtsieg immer näher.
Image: Christopher Froome (l.) kommt dem Gesamtsieg immer näher.  © Getty

In einer packenden Etappe hatten die im Gesamtklassement doch recht weit zurückliegenden Bergspezialisten Alberto Contador und Nairo Quintana frühzeitig den Schlagabtausch eröffnet, der spanischen Altstar Contador hielt sich bis kurz vor der Passhöhe des Galibier an der Spitze des Rennens - dann wurde er von Roglic und auch von der Gruppe um Froome gestellt.

Der britische Titelverteidiger steht nun vor dem wohl entscheidenden Tag im Kampf um Gelb.

Sollte Froome auch am Donnerstag die zweite und letzte Alpenetappe mit der Bergankunft auf dem 2360 m hohen Izoard im Leader-Trikot überstehen, ist ihm der vierte Tour-Sieg wohl nicht mehr zu nehmen. (sid)

Weiterempfehlen: