Alexander Zverev litt an der Seitenlinie mit und peitschte seinen Teamkollegen Daniel Altmaier nach vorne - doch es reichte nicht.
Nach seiner eigenen Niederlage musste die deutsche Nummer eins hilflos mitansehen, wie der tapfere Davis-Cup-Debütant das Ruder im entscheidenden fünften Match nicht mehr herumreißen konnte. Das deutsche Tennisteam verlor mit 2:3 gegen die Schweiz und verpasste die Qualifikation für die Gruppenphase im September.
"Das schmerzt extrem", sagte Altmaier im Anschluss und kämpfte mit den Tränen: "Ich war lange nicht mehr so emotional nach einem Spiel, weil es eine so große Ehre war, hier dabei zu sein und für mein Land zu spielen."
Trotz starken Kampfes scheiterte der 24 Jahre alte Altmaier im Hexenkessel von Trier mit 3:6, 7:5, 4:6 am dreimaligen Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka (37). Zuvor hatte Zverev überraschend 2:6, 6:7 (4:7) gegen Marc-Andrea Hüsler verloren und vor den Augen von Tennis-Legende Boris Becker, der wie schon tags zuvor auf der deutschen Bank saß, den ersten Matchball zum Weiterkommen vergeben.
"Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt, aber solche Tage wird es bei mir noch öfter geben, bis ich wieder bei 100 Prozent bin", sagte Zverev, der im vergangenen Jahr rund sieben Monate mit einer Fußverletzung ausgefallen war: "Ich kann es nicht ändern."
Mies/Pütz gewinnen Doppel
Der Hamburger verpasste die Entscheidung zu Gunsten der Mannschaft des DTB wegen eines spielerischen Rückschritts. Nachdem Andreas Mies und Tim Pütz mit ihrem Dreisatzerfolg im Doppel vorgelegt hatten, konnte Zverev seinen Aufwärtstrend vom klaren Sieg gegen Wawrinka am Freitag nicht fortführen. Er fand kaum in die Ballwechsel, wirkte nach Hüslers frühem Break zunehmend ratlos und schenkte den ersten Satz zum Jubel der rund Hundert Schweizer Schlachtenbummler deutlich ab.
In der anschließenden Pause redete Teamchef Michael Kohlmann auf den hadernden Zverev ein - und es wirkte zunächst: Der Olympiasieger dominierte, Hüsler gab seinen Aufschlag ab und Becker, der vor den Matches höchstpersönlich mit dem Team auf dem Trainingsplatz gestanden hatte und möglicherweise vor einer Rückkehr zum DTB steht, klatschte Beifall.
Doch Zverevs Selbstvertrauen hing am seidenen Faden: Er zitterte seine zweiten Aufschläge teilweise übers Netz und geriet folgerichtig wieder ins Hintertreffen. Mit dem Rücken zur Wand raffte sich Zverev noch einmal auf, musste sich am Ende aber im Tiebreak geschlagen geben.
Altmaier kämpft vergeblich
Altmaier mühte sich vor 4000 Zuschauern in der ausverkauften Trierer Arena anschließend nach Kräften. Dennoch musste er gegen den souverän auftretenden Wawrinka, der bereits sein drittes Match des Duells bestritt, den ersten Satz abgeben.
Im zweiten Durchgang diktierte der Schweizer Routinier zu Beginn weiter die Partie, doch Altmaier schlug zurück: Mit einem Wahnsinns-Ballwechsel nahm er Wawrinka zunächst den Aufschlag zum 4:4 ab, ehe er die Arena mit einem wunderbaren Lob endgültig zum Kochen brachte.
In einem jetzt hochklassigen Match lieferten sich beide Spieler einige lange Duelle mit der einhändigen Rückhand, die Altmaier immer häufiger für sich entschied. Das bessere Ende aber hatte Wawrinka in einem engen Entscheidungssatz für sich.
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