Wimbledon: Elina Svitolina spielt für die Ukraine

Der Stolz einer Nation: Svitolina spielt in Wimbledon für Ukraine

Von Peer Kuni

Elina Svitolina verzaubert mit ihren Leistungen das britische Publikum in Wimbledon. Der Einzug ins Viertelfinale ist allerdings nicht nur für die 28-Jährige etwas ganz Besonderes, sondern auch für die Menschen in ihrer Heimat Ukraine.

Denn Svitolina spielt an der Church Road für ihr Land. Das betont die Ehefrau von Gael Monfils in fast jedem ihrer Interviews. Insbesondere galt das aufgrund des Krieges in ihrer Heimat für das Duell im Achtelfinale gegen Victoria Azarenka und Belarus. Wie zuvor angekündigt, verweigerte Svitolina nach dem Match den obligatorischen Handschlag mit ihrer Gegnerin. Ein klares Statement. Bereits bei den French Open hatte Svitolina den Handschlag mit Azarenka Landsfrau Aryna Sabalenka verweigert.

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"Das war ein sehr hartes Match für mich und daher bedeutet dieser Sieg mir auch so viel. Ich weiß, dass viele Leute in meiner Heimat zugeschaut und mich unterstützt haben. Ich fühle mich für sie verantwortlich. Wenn ich in einem Match auf eine Russin oder Belarussin treffe, dann fühle ich einen noch größeren Druck, gewinnen zu müssen. Deshalb fühlt sich dieser Triumph so gut an. In gewisser Weise habe ich der Ukraine einen Sieg geschenkt, auch wenn es nur ein kleiner ist", erklärte die Nummer 76 der Welt nach dem Erfolg gegen Azarenka. Ihren Sieg und den Einzug ins Viertelfinale bezeichnete sie als "glücklichsten Moment" ihrer Sportlerkarriere.

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Mama Svitolina meldet sich eindrucksvoll zurück

Svitolina selbst hatte damit offenbar überhaupt nicht gerechnet und bereits für das vergangenen Wochenende Karten für ein Konzert von Harry Styles in Wien gekauft. Das musste sie sausen lassen. Das Erstaunliche am Erfolgslauf Svitolinas: Sie war nach der Geburt ihres ersten Kindes erst im März zurück auf die WTA-Tour gekehrt. Im Mai feierte Svitolina dann in Straßburg direkt einen Turniersieg. Bei den French Open erreichte sie dann überraschend das Viertelfinale. In Wimbledon konnte sie diesen Erfolg nun wiederholen. Und die ehemalige Nummer drei der Welt kann auf dem heiligen Rasen sogar noch einen draufsetzen.

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Denn trotz einer knüppelharten Auslosung bezwang die Ukrainerin nacheinander Venus Williams (USA/WC), Elise Mertens (BEL/28), Sofia Kenin (USA/Q) und eben zuletzt Azarenka (19) - dabei ist sie nur dank einer Wildcard überhaupt dabei. "Svitolina hat gegen Azarenka sehr gut verteidigt und sehr viele Bälle erlaufen. Dazu hatte sie eine unglaubliche Aufschlagstatistik (8 Asse/0 Doppelfehler) und vor allem mit der Vorhand immer wieder sehr viel Druck gemacht", erklärte Sky Wimbledon-Kommentator Markus Gaupp die Stärken der Familienmutter.

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Svitolina vor Wimbledon-Top-Match gegen Swiatek

Nun geht es in der Runde der letzten acht gegen die Nummer eins der Welt, Iga Swiatek. Die Polin ist damit bereits die vierte Grand-Slam-Siegerin, auf die Svitolina im bisherigen Turnier trifft. "Ich bin froh, dass sie zurück ist, nachdem sie Mutter geworden ist. Ich weiß nicht, wie hart es ist, aber ich bin mir sicher, dass es wirklich hart ist. Es ist gut, solche Spielerinnen auf der Tour zu haben, die nett sind und gute Werte haben, denke ich", sagte Swiatek nach ihrem knappen Dreisatz-Sieg gegen Belinda Bencic (SUI/14) über ihre kommende Gegnerin.

Das bislang einzige Duell der beiden im Viertelfinale von Rom im Jahr 2021 ging an Swiatek. Svitolina wird alles daransetzen, um mit einem nächsten Coup in Wimbledon die Bilanz auszugleichen und ihren ukrainischen Landsleuten eine weitere Freude zu bereiten.

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