Grand-Slam-Rekordchampion Rafael Nadal ist 22 Tage nach seinem Triumph bei den French Open mit einem mühevollen Viersatzsieg ins Wimbledonturnier gestartet.
Der Spanier, dessen chronische Fußprobleme durch eine Therapie etwas gelindert scheinen, brauchte 3:33 Stunden, um den Argentinier Francisco Cerundolo 6:4, 6:3, 3:6, 6:4 zu bezwingen. Es war Nadals 306. Sieg bei einem der vier größten Tennisturniere der Welt.
Damit schloss der 36-Jährige in der ewigen Bestenliste zur Tennis-Ikone auf, nur Spitzenreiter Roger Federer, Serena Williams und Novak Djokovic haben noch mehr Siege gefeiert. Für Nadal steht Sportgeschichte auf dem Spiel: Nach seinen Titeln in Melbourne und Paris ist er noch immer im Rennen um den Kalender-Grand-Slam, den zuletzt Rod Laver (Australien) 1969 erreicht hatte.
Nadal lobt seinen Kontrahenten
Gegen Cerundolo (23) musste Nadal härter arbeiten, als nach den ersten beiden Sätzen gedacht. Im vierten Durchgang lag er mit Break zurück, ehe er die Partie, die ihm zu entgleiten schien, herumriss und seine Erleichterung herausschrie. Der 22-malige Majorchampion wird sich steigern müssen, am Donnerstag trifft er auf Ricardas Berankis aus Litauen.
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"Respekt an Fran, er war ein richtig harter Gegner", sagte Nadal: "Ich habe aus verschiedenen Gründen seit drei Jahren keinen Fuß mehr auf einen Rasenplatz gesetzt. Der Sieg ist heute das Wichtigste, er gibt mir die Möglichkeit, morgen wieder zu trainieren."
Nadal erlebt Schreckmoment
Anfang des dritten Satzes erlebten die Zuschauer auf dem gut gefüllten Centre Court einen Schreckmoment, als Nadal ausrutschte und hinfiel. Der Spanier blieb aber unverletzt. Vor allem mit einer peitschenden Vorhand setzte der Außenseiter Cerundolo, der noch nie bei einem Grand-Slam-Turnier die erste Runde überstanden hat, seinen Gegner unter Druck. Obwohl er schon mit einem Break vorne lag, gab Nadal den dritten Durchgang ab und lag auch im vierten Satz zurück. Nach harten 3:33 Stunden durfte er aber jubeln.
Nadals letzter seiner zwei Wimbledonsiege liegt bereits zwölf Jahre zurück, seitdem schaffte er es nur noch einmal (2011) ins Finale und kassierte einige überraschende Niederlagen: Gegen den früheren deutschen Davis-Cup-Spieler Dustin Brown, Steve Darcis aus Belgien oder Gilles Muller aus Luxemburg. 2020 war Wimbledon wegen der Pandemie ausgefallen, im vergangenen Jahr hatte Nadal auf die Rasensaison verzichtet.
Diesmal kämpft er um seine Chance - trotz der Fußschmerzen, hervorgerufen durch das Müller-Weiss-Syndrom, einer seltenen und degenerativen Erkrankung, welche die Knochen in den Füßen betrifft. Die "gepulste Radiofrequenzstimulation", der sich Nadal nach Paris unterzog, linderte das Leiden. An den meisten Tagen könne er "normal" laufen, sagte er vor Turnierbeginn.
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