ATP-Finals: Nadal, Federer, Thiem und Debütant Alexander Zverev
Saisonfinale in London
11.11.2017 | 20:03 Uhr
Mit den Nitto ATP Finals endet das Tennis-Jahr bei Sky. Das prestigeträchtige Saisonfinale in London ist neben den Grand Slams der Höhepunkt der Saison. In diesem Jahr feiert der Hamburger Alexander Zverev seine Premiere. Er hat sich nach dem Top-Duo Rafael Nadal und Roger Federer als Dritter für das Turnier der acht besten Spieler des Jahres qualifiziert. Sky überträgt die Nitto ATP Finals vom 12. bis 19. November exklusiv live und in HD. Kommentar: Stefan Hempel und Paul Häuser.
Das Turnier
Das Saisonfinale der ATP ist nach den vier Grand Slams das wichtigste Turnier auf der Tour. Nur die acht besten Spieler des Jahres qualifizieren sich für die Nitto ATP Finals in London. Anders als bei den normalen Turnieren spielen sie zunächst in zwei Vierergruppen gegeneinander. Die Gruppensieger und -zweiten ziehen ins Halbfinale ein. Das Turnier und seine Vorläufer gibt es seit 1970. Bei der Premiere des damals Masters Grand Prix genannten Turniers in Tokio gewann Stan Smith in einem reinen Gruppenwettbewerb vor Rod Laver. In den 90er Jahren fand das Turnier auf dem Höhepunkt des deutschen Tennis-Booms in Frankfurt und Hannover statt. Rekordsieger ist Roger Federer mit sechs Erfolgen vor Novak Djokovic, Ivan Lendl und Pete Sampras mit je fünf Siegen. Boris Becker gewann das Turnier dreimal (1988, 1992, 1995), Michael Stich siegte 1993.
Preisgeld: 8.000.000 US-Dollar.
ATP-Punkte: Der Sieger erhält 1500 Zähler, der unterlegene Finalist 1000.
Austragungsort: The O2 arena, London
Belag: Hartplatz
Zuschauerkapazität: 17.500
Der Titelverteidiger
Andy Murray oder Novak Djokovic? Im letztjährigen Endspiel der ATP Finals ging es nicht nur um den Sieg in dem prestigeträchtigen Turnier, sondern auch darum, wer das Jahr als Weltranglistenerster beenden würde. Murray hatte mit einer unglaublichen Serie von vier Turniersiegen in Folge unmittelbar vor den ATP Finals erstmals die Führung in der Weltrangliste übernommen. Sein Vorsprung vor Djokovic war jedoch so gering, dass der Serbe ihn mit einem Finalerfolg schon wieder überholen würde.
Die Spannung vor dem Finale war dementsprechend groß, die O2 arena natürlich voll besetzt und auch viele Promis waren in London dabei, etwa Jude Law, Woody Harrelson, Clive Owen oder Bastian Schweinsteiger. Murray hatte auf dem Weg ins Endspiel insgesamt fast zehn Stunden benötigt und damit drei Stunden länger als Djokovic. Im Halbfinale musste der Schotte gegen Milos Raonic sogar einen Matchball abwehren. Doch von Müdigkeit war bei ihm am Ende einer langen Saison nichts zu spüren. Er hielt voll dagegen, breakte Djokovic zum 5:3 und servierte den Satz zum 6:3 nach Hause. Mit zwei frühen Breaks im zweiten Satz sorgte Murray für die Entscheidung und gewann schließlich nach 102 Minuten 6:3, 6:4. "Das ist ein ganz besonderer Tag. Das Jahr als Nummer eins zu beenden, bedeutet mir sehr viel, damit habe ich nie gerechnet", freute sich Murray.
Das Feld
Das Teilnehmerfeld der Nitto ATP Finals ist in diesem Jahr etwas anders besetzt als die Jahre zuvor. Ausgerechnet die beiden Finalisten von 2016 fehlen, da sie ihre Saison wegen Verletzungen frühzeitig beendet haben. Das Gleiche gilt für Stan Wawrinka. Dafür gibt es neben den beiden Top-Favoriten Rafael Nadal und Roger Federer drei Debütanten: David Goffin, Grigor Dimitrov und Alexander Zverev. Der junge Hamburger hat sich bereits Anfang Oktober als Dritter für London qualifiziert. Mit seinen zwei Masters-Titeln in Rom und Montreal, dem Sieg beim 500er-Turnier in Washington und den 250ern in Montpellier und München ist der 20-Jährige bis auf Platz drei der Weltrangliste gestürmt. Für ihn sei seine erste Teilnahme in London ein "unglaublicher Erfolg", sagt Zverev. Er freue sich vor allem auf die "tolle Atmosphäre", die er vor zwei Jahren als Zuschauer erleben durfte, als er in London zum Nachwuchsspieler des Jahres gekürt wurde.
Folgende Spieler nehmen an den Nitto ATP Finals teil:
Rafael Nadal
Roger Federer
Alexander Zverev
Dominic Thiem
Grigor Dimitrov
Marin Cilic
David Goffin
Jack Sock