Indian Wells - das erste Masters des Jahres: Der Sky Favoritencheck
ATP- Masters-Turnier live auf Sky
11.03.2019 | 09:55 Uhr
Am Donnerstag ab 20:00 Uhr startet auf Sky das erste Masters-Turnier der Saison in Indian Wells. Sky macht den Favoritencheck.
Auch in diesem Jahr gibt sich fast die komplette Weltelite die Ehre, angeführt von der Nummer eins Novak Djokovic. Aber auch Rafael Nadal, Roger Federer und Alexander Zverev gehen hoch motiviert in den "gefühlten fünften Grand Slam."
Unsere Kommentatoren Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser melden sich vor dem Turnierstart mit ihren Einschätzungen.
Favoritencheck:
Stefan Hempel: "Natürlich geht es erst einmal um Novak Djokovic. Der erste Auftritt nach seinem souveränen Triumph bei den Australian Open. Aber es ist eine heiße Auslosung für den Serben, der schon in Runde 3 auf Wundertüte Kyrgios treffen könnte. Gegen den frischgebackenen Acapulco-Sieger gewann Djokovic noch nie und verlor sogar schon in Indian Wells 2017. Das hätte natürlich seinen besonderen Reiz. Trotzdem ist die Nummer eins auch der Turnierfavorit."
Marcel Meinert: "Gar keine Frage, Novak Djokovic gilt es zu schlagen. Aber Rafael Nadal wird alles daran setzen, seine offene Rechnung aus Australien zu begleichen. Roger Federer hat eine exzellente Auslosung (wenn man von einem möglichen Drittrunden-Duell mit Stan Wawrinka absieht) und ist mit dem Rückenwind aus seinem 100. Turniersieg in Dubai natürlich einer der Mitfavoriten."
Paul Häuser: "Alles Djoker oder was? Der Serbe dominiert wieder nach Belieben. Bei den Australian Open wirkte er unantastbar, vor allem im Halbfinale gegen Lucas Pouille und im Endspiel gegen Rafael Nadal. Ich glaube dennoch an einen kleinen Ausrutscher des großen Favoriten. Als Nutznießer kommen dann für mich Roger Federer, Rafael Nadal, aber auch Alexander Zverev oder Stefanos Tsitsipas in Frage."
Alexander Zverev - Status quo:
Marcel Meinert: "Das Turnier in der Wüste müsste Zverev von den Bedingungen her liegen, doch mit Grigor Dimitrov, Alex de Minaur oder Milos Raonic, der sich gerade von Trainer Goran Ivanisevic getrennt hat, warten früh fiese Stolpersteine. Dennoch hoffe ich darauf, dass der Hamburger erstmals zumindest das Viertelfinale im "Tennis Paradise" erreicht. Dann könnte ein heißes Duell mit Stefanos Tsitsipas warten."
Paul Häuser: "Acapulco war ein voller Erfolg mit dem Finale im Einzel und dem Doppeltitel mit Bruder Mischa. Im Endspiel gegen Nick Kyrgios wurde aber wieder einmal deutlich wie sehr Alexander Zverev Probleme mit kreativen Spielern hat, die seinen Rhythmus brechen. Vor allem mit den Stopps von Kyrgios war der Deutsche ziemlich überfordert. Ich traue Zverev in Indian Wells aber ein bockstarkes Turnier zu und sehe ihn mindestens im Halbfinale."
Stefan Hempel: "Alexander Zverev hatte ein gutes Turnier in Acapulco. Das Wichtigste: Seine Knöchelverletzung ist wohl ausgeheilt. Es könnte in Indian Wells das zweite Bruderduell auf ATP-Level gegen Mischa geben und im Turnierverlauf womöglich eine Revanche gegen Raonic für die glatte Niederlage in Melbourne. Die Daumen sind gedrückt für die deutsche Nummer eins."
Chancen der anderen Deutschen:
Paul Häuser: "Philipp Kohlschreiber traue ich in Indian Wells immer etwas zu. Letztes Jahr hat er phantastisch gespielt und verlor erst knapp gegen den späteren Sieger Juan Martin del Potro im Viertelfinale. Die Auslosung dieses Jahr ist brutal. Schlägt "Kohli" Herbert und dann auch noch Kyrgios wartet als Belohnung der "Djoker".
Stefan Hempel: "Harte Auslosung für Kohlschreiber und Gojowczyk. Sollten beide ihre 1. Runde gewinnen, dann kämen Kyrgios und Federer. Auch Marterer und Struff sind klar in Außenseiterrollen."
Marcel Meinert: "Wenn einer der übrigen fünf Deutschen die zweite Runde überstehen sollte, wäre das eine große Überraschung. Doch nur wer sich mit den ganz Großen misst, kann sich auch verbessern. Philipp Kohlschreiber fühlt sich in Indian Wells immer gut und wenn es zum Duell mit Kyrgios kommt, muss der Australier seine Leistung aus Acapulco erst einmal wiederholen."
Dark horses - Players to watch:
Stefan Hempel: "Meine dark horses sind Stan Wawrinka und Tomas Berdych. Zwei große Namen auf dem Weg zurück, beide ungesetzt, beide gefährlich."
Marcel Meinert: "2019 könnte das große Jahr von Felix Auger-Aliassime werden, der sich innerhalb von zwei Wochen in die Top 60 geschmettert hat. In Rio (Finale) und Sao Paulo (Viertelfinale) verlor er jeweils gegen Laslo Djere, der in Indian Wells plötzlich sogar gesetzt ist. Mal sehen, ob der Serbe auch auf Hartplatz ganz vorne mitmischen kann. Eigentlich ist er von seinen spielerischen Möglichkeiten eher limitiert, doch wenn das Selbstvertrauen stimmt, ist vieles möglich."
Paul Häuser: "Mein dark horse ist Gael Monfils. Der charismatische Franzose ist beflügelt durch seine Beziehung mit Elina Svitolina. Die Beiden glänzen zusammen auch mit ihrem gemeinsamen Instagram-Account g.e.m.s.life:
Die frische Liebe animiert den 32-Jährigen zu weiteren Topleistungen.
In Indian Wells kann sich das neue Tennistraumpaar wie bei einem Grand-Slam-Turnier gemeinsam vor Ort unterstützen."
Typisch Indian Wells:
Marcel Meinert: "Wohlfühlzone Indian Wells. Die Bezeichnung „Tennis Paradise" ist genauso wenig untertrieben wie die des fünften Grand-Slam-Turniers. Das Event ist eine Klasse für sich, finanziert von Oracle-Gründer Larry Ellison und repräsentiert von Tommy Haas. Der Wahl-Amerikaner ist zum Gesicht des Turniers geworden und macht einen richtig guten Job."
Stefan Hempel: "Typisch Indian Wells ist das gute Wetter, die gute Laune bei den Spielern - liegt vielleicht auch an den guten Golfplätzen in dieser Gegend."
Paul Häuser: "Der langsamste Hardcourt auf der Tour und eine gigantische Anlage mitten in der Wüste Kaliforniens machen dieses Event so besonders. Die Spieler schwärmen vom Komfort auf Grand-Slam-Niveau. Und mittendrin: Tommy Haas als gefeierter Turnierdirektor."