MercedesCup 2018: Das sind die Favoriten - das ist der Geheimtipp
Sky Experten nehmen Stars in Stuttgart unter die Lupe
12.06.2018 | 13:56 Uhr
Sky eröffnet beim MercedesCup 2018 in Stuttgart in die Rasensaison und überträgt das Turnier mit dem "King of Gras" Roger Federer und anderen Hochkarätern ab Montag 11:00 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 1 HD. Unsere Kommentatoren Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser melden sich zum Turnierstart mit ihren Einschätzungen.
Favoritencheck
Marcel Meinert: "Wenn Roger Federer mitspielt, steht er auf der Favoritenliste immer ganz oben. Hinter dem Weltranglistenzweiten ist das Feld eng beisammen. Titelverteidiger Lucas Pouille muss sich endlich mal wieder beweisen, das würde auch seinen neuen 'Supercoach' Tommy Haas freuen. Auch Philipp Kohlschreiber zähle ich zu den Mitfavoriten."
Stefan Hempel: "Mein Finaltipp lautet Federer gegen Raonic. Das sind meine beiden Favoriten. Das wäre dann auch die Neuauflage des Wimbledon-Halbfinals von 2016. Damals gewann Raonic und Federer pausierte danach für sechs Monate."
Paul Häuser: "Roger Federer ist natürlich der Top-Favorit. Danach kommen Milos Raonic und Nick Kyrgios, sofern bei beiden die Fitness mitspielt. Vor allem Kyrgios ist mit seinem Vermögen eigentlich alles zuzutrauen."
Roger Federer - Status quo
Häuser: "Für Federer beginnt nun das Projekt Wimbledon-Titel Nummer neun. So leicht wie im letzten Jahr wird das sicher nicht. Damals gewann er in Wimbledon ohne Satzverlust. In Stuttgart allerdings unterlag er gegen Tommy Haas in seinem Auftaktmatch. Das wird ihm dieses Jahr nicht passieren, aber der Turniersieg und die Rückkehr auf Platz eins der Weltrangliste wird richtig schwer für den Rasenkönig. Die jungen Wilden lauern nur darauf ihn zu ärgern, aber Roger bleibt Roger. Er ist bei weitem auf Gras nicht so dominant wie Rafael Nadal auf Sand, aber kein anderer Spieler versteht das Spiel auf Rasen so gut wie der Maestro."
Hempel: "Er wird sicher ein paar Matches brauchen, aber es ist sein Rasen, er wird sich dann doch sehr schnell akklimatisieren. So ein Halbfinale gegen Kyrgios könnte eine erste knackige Herausforderung sein."
Meinert: "Schwer zu sagen, wo der Maestro steht. Der Schweizer ist mit zwei Niederlagen in eine 80-tägige Pause gegangen. Auch im Vorjahr hatte er in Stuttgart seine Mühe, der Titel im Schwabenland wäre eine Premiere in Federers reichhaltiger Trophäensammlung. Doch der Weg kann extrem beschwerlich werden. Mit Mischa Zverev und Denis Shapovalov drohen in den ersten beiden Runden gefährliche Gegner. Die mögliche Eroberung der Nummer eins dürfte erneut eine gute Zusatzmotivation sein."
Die Chancen der Deutschen
Hempel: "Maximilian Marterer hat nach seinem großen Erfolg in Paris nun gemerkt, wie gut er wirklich ist. Er kann mit seiner Wucht sicher auch sehr gut auf Rasen spielen. Wir haben natürlich viele gute deutsche Rasenspieler, vor allem mit Philipp Kohlschreiber, aber mein Fokus liegt diese Woche auf Marterer."
Meinert: "Die Deutschen gehen gestärkt in die Rasensaison. Philipp Kohlschreiber ist beim Heimspiel immer alles zuzutrauen, Mischa Zverev kann endlich wieder Serve and Volley spielen und auch das Spiel von Jan-Lennard Struff ist prädestiniert für den schnellsten aller Beläge. Maximilian Marterer will weiter die Erfolgswelle reiten, mit dem erst 17-jährigen Rudi Molleker gibt einer der Stars von morgen sein Debüt auf dem Killesberg, und Florian Mayer hat durchaus Chancen auf der Zielgerade seiner Karriere noch einmal zu dem 'Grashüpfer' zu werden, der in Wimbledon das Viertelfinale erreichte."
Häuser: "Jan-Lennard Struff, Mischa Zverev und auch Philipp Kohlschreiber fühlen sich richtig wohl auf Rasen. Allen dreien traue ich einiges zu. Mischa Zverev hat Pech mit der Auslosung, im Achtelfinale würde Federer warten. Aber Struffi und Kohli traue ich sogar den Einzug ins Viertelfinale zu. Dann würden sie aufeinander treffen und für einen von Beiden ist dann noch viel mehr drin."
Dark Horses - Players to watch
Hempel: "Feliciano Lopez kann so phantastisch auf Rasen spielen. Er ist allerdings in der oberen Hälfte bei Kyrgios und Federer. Aber mit seiner Klasse hat er das Zeug dazu hier für eine Überraschung zu sorgen."
Meinert: "Denis Shapovalov ist zwar längst kein 'dark horse' mehr, aber mit seinem krachenden Aufschlag und der guten Volleytechnik ist für ihn auch auf Rasen alles drin. Außerdem freue ich mich sehr auf das Comeback des streitbaren Nick Kyrgios. Er ist einfach ein besonderer Typ und wenn er fit ist, auch sportlich eine absolute Bereicherung."
Häuser: "An der Stelle komme ich gerne mit Lucas Pouille um die Ecke, aber er ist ja der Titelverteidiger und somit kein dark horse. Ein dark horse ist für mich dafür sein möglicher Achtelfinalgegner Jan-Lennard Struff. Der hat eigentlich alles um auf Rasen so richtig durchzustarten. Er war letztes Jahr schon ganz nah dran am Sieg gegen Pouille. Vielleicht klappt es ja dann dieses Jahr."
Typisch Stuttgart
Meinert: "...sind nicht nur Maultaschen, sondern auch die Bedingungen beim MercedesCup. Die Veranstaltung am Weißenhof ist das einzige Rasenturnier, das in der Höhe von rund 400 Metern gespielt wird. Dadurch fliegen die Bälle nochmal schneller. Bisher hat übrigens noch kein Spieler beim Stuttgarter Rasenturnier seinen Titel verteidigen können."
Häuser: "Es war ein schlauer Move das Turnier von einem Sandplatz- in ein Rasenevent zu verändern. Mit Roger Federer hat das Turnier dazu das perfekte Zugpferd. Mit Stuttgart beginnt die Erdbeerzeit, die kurze Rasensaison ist für die Tennisfans und die Spieler etwas ganz besonderes. In Stuttgart ist die große Vorfreude auf Wimbledon, die Mutter aller Turniere, bereits spürbar."