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Powerranking vor den ATP-Finals von Patrik Kühnen

Zverev nur Außenseiter! Das Powerranking zu den ATP Finals

Alexander Zverev gehört bei den ATP-Finals nicht zum engsten Favoritenkreis.
Image: Alexander Zverev gehört bei den ATP-Finals nicht zum engsten Favoritenkreis.  © Imago

Mit den ATP Finals steht das letzte Tennis-Highlight des Jahres 2023 vor der Tür - Zeit für das Powerranking von unserem Sky Tennis-Experten Patrik Kühnen.

Die große Abschlusssause in Turin bei den ATP Finals steht an. Die besten acht Spieler der Saison geben sich im Pala Alpitour die Ehre. Auch wieder mit dabei ist die deutsche Nummer eins, Alexander Zverev. Im Powerranking von unserem Sky Tennis-Experten Patrik Kühnen ist Zverev aber nicht im Kreis der Topkandidaten, dafür ist die Konkurrenz im Moment zu stark. Der ehemalige Davis-Cup-Kapitän erwartet bei den Herren ein packendes Jahresendturnier mit einem klaren Favoriten. Hier gibt es Patriks Top-Five für die ATP Finals in Turin.

1.) Novak Djokovic

Der Djoker bewegt sich auch in diesem Jahr in einer eigenen Welt. Der Serbe hätte beinahe alle vier Grand-Slam-Turniere in einer Saison gewonnen und damit den Grand Slam erobert. Nur die knappe Wimbledon-Finalniederlage gegen Carlos Alcaraz hat dies verhindert. Djokovic ist die Nummer eins, er hat die ATP Finals bereits sechs Mal gewonnen und ist der Titelverteidiger in Turin. Dazu hat er gerade in Paris seinen 40. Masters-Titel erobert. 40! Unglaublich. Titel Nummer sieben bei den Finals wäre auch ein neuer Rekord. Genau das treibt Djokovic auch weiter so sehr an. Er will Rekorde brechen und sucht immer wieder nach Wegen, sich weiter zu verbessern.

2.) Jannik Sinner

Der Südtiroler hat in dieser Saison die Turniere in Montpellier, Toronto, Peking und Wien gewonnen. Sein erster Masters-Triumph in Toronto, aber auch die Finalsiege in Peking und Wien gegen seinen ehemaligen Angstgegner Daniil Medvedev haben mich überzeugt. Gemeinsam mit seinem Supercoach Darren Cahill und seinem Tourcoach Simone Vagnozzi entwickelt sich Sinner ständig weiter. Er ist bereit, sein Spiel auf seine Gegner anzupassen und hat besonders durch das Coaching von Cahill auch mehr Zug ans Netz.

Sinner hat sicherlich (noch) nicht den besten Volley, aber er lässt sich auf diese Veränderungen in seinem Spiel ein und findet somit auch neue Varianten, die Punkte abzukürzen. Die Power in seinen Schlägen und die offensive Courtposition sprechen ebenfalls für seine offensive Einstellung. Ich hoffe, er geht nach seiner Aufgabe in Paris nun ausgeruht in die ATP Finals bei seinem Heimspiel in Turin. Er wird die Zuschauer hinter sich haben, diesen Heimvorteil versuchen zu nutzen und ist für mich somit der erste Herausforderer von Novak Djokovic im Kampf um den Titel.

3.) Daniil Medvedev

Der Russe hat die ATP Finals 2020 im Corona-Jahr im Finale gegen Dominic Thiem gewonnen. Medvedev läuft für viele Experten immer mal wieder unter dem Radar, aber sein Jahr war erneut überragend. Der 27-Jährige stand im US-Open-Finale, hat die Turniere in Rotterdam, Doha, Dubai, Miami und Rom gewonnen. Er ist nach wie vor einer der unangenehmsten Gegner, die es in diesem Sport gibt und ist heiß auf Titel. Medvedev liebt die schnellen Hartcourts und wird mit den Bedingungen in Turin sehr gut zurechtkommen. Für mich ist er damit nach Djokovic und Sinner mein Topkandidat Nummer drei für den Titel bei den Finals.

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4.) Carlos Alcaraz

Der Spanier war bei seinen letzten Turnieren nicht in Topform. Seine frühen Niederlagen in Shanghai gegen Grigor Dimitrov und in Paris gegen Roman Safiullin kamen etwas überraschend und ließen aufhorchen. Die Verletzungsanfälligkeit von Alcaraz macht vielen Sorgen, aber ich habe bei seinem Team und vor allem bei seinem fantastischen Coach Juan Carlos Ferrero ein sehr gutes Gefühl, dass sie zusammen die richtige Dosierung für den Turnierplan des Spaniers finden. Für die ATP Finals ist er nun nicht in meinen Top-3, aber ich habe ihn mit all seinen Möglichkeiten natürlich trotzdem dick angestrichen auf dem Zettel.

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5.) Andrey Rublev

Der so liebenswürdige Russe hat etwas im Schatten der anderen Finalisten eine enorm starke Saison gespielt und steht verdient in den Top-5. Er hat seine Stärken gestärkt, aber auch seine Schwächen verbessert. Er dominiert bei eigenem Service, sein Slice-Aufschlag ist dabei eine enorme Waffe. Und meistens kommt als zweiter Ball seine "Turbo-Vorhand" sehr platziert und knallhart geschlagen. Rublev gewinnt mehr und mehr an Charisma und ist dabei ein ganz fleißiger Arbeiter.

Seine Rückhand galt immer als Schwachstelle in seinem Spiel. Die Gegner mussten ihn nur lange genug auf seiner Rückhand bearbeiten, dann kam entweder der Fehler oder der harmlose, kurze Ball ins T-Feld. Das ist nicht mehr so. Er erzielt mittlerweile auch mit der Rückhand Winner gerne die Linie runter. Rublev ist völlig zurecht in den Top-5 der Welt und deshalb auch für Turin in meinem Powerranking in den Top-5.

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