Rafael Nadal gewinnt das US-Open-Finale gegen Kevin Anderson
Glatt in drei Sätzen
15.09.2017 | 20:23 Uhr
Der 15-malige Grand-Slam-Sieger hat es geschafft: Rafael Nadal triumphiert bei den US Open. Im Finale besiegt die Nummer eins der Welt den Underdog Kevin Anderson aus Südafrika glatt in drei Sätzen. 6:3, 6:3 und 6:4 hieß es am Ende für den Spanier.
"Das waren sehr spezielle zwei Wochen. Ich fühle mich ein bisschen Zuhause hier. Diese Saison verläuft unglaublich für mich nach den letzten Jahren, in denen ich viele Verletzungen hatte und Rückschläge einstecken musste", sagte Nadal und sprach den von Hurrikan Irma bedrohten Amerikanern in seiner Siegesrede auf dem Centre Court Mut zu.
Zuvor hatte der Paris-Rekordchampion Nadal nach 2:27 Stunden seinen zweiten Matchball mit einem Volley verwandelt und sich von den 23.771 Zuschauern im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium feiern lassen.
Für seinen 16. Grand-Slam-Titel und seinen ersten Hartplatz-Coup seit über dreieinhalb Jahren kassierte Nadal ein Preisgeld in Höhe von 3,7 Millionen Dollar. Der gleichaltrige Anderson, der erstmals in einem Major-Finale stand, bekam einen Scheck über mehr als 1,8 Millionen Dollar überreicht.
"Rafa ist mein Idol. Er ist einer der größten Botschafter unseres Sports", lobte Anderson und sagte direkt zu Nadal: "Wir sind zwar im selben Alter, aber ich habe das Gefühl, ich gucke dir schon ein Leben lang beim Spielen zu."
Zweiter Grand-Slam-Titel für Nadal 2017
Als Nummer 32 des ATP-Rankings war der 2,03 Meter große Aufschlagspezialist der am schlechtesten platzierte Finalteilnehmer bei den US Open seit Einführung der Computer-Rangliste 1973. Anderson war der erste Südafrikaner seit 52 Jahren, der wieder ein US-Open-Endspiel erreichte.
Nadal gewann damit nach den French Open im Juni sein zweites Grand-Slam-Event des Jahres. Mindestens zwei Major-Erfolge in einer Saison waren dem Linkshänder zuletzt 2013 geglückt. Der Schweizer Roger Federer (Nr. 3), in Flushing Meadows im Viertelfinale gescheitert, triumphierte 2017 bei den Australian Open und in Wimbledon.
Anderson war die Nervosität im bislang wichtigsten Match seiner Karriere zunächst deutlich anzumerken. Im Gegensatz zu Nadal hatte er große Probleme, seine Aufschlagspiele durchzubringen.
Fünf Top-Elf-Spieler fehlten
Seinen fünften Breakball konnte der Favorit dann zur 4:3-Führung nutzen, wenig später verwandelte Nadal seinen ersten Satzball mit einem Rückhand-Volley.
Auch danach blieb der zehnmalige Paris-Gewinner am Drücker und leistete sich kaum unerzwungene Fehler (insgesamt elf Unforced Errors). Die Basis für seinen Sieg legte Nadal, als er Anderson gleich zu Beginn des dritten Durchgangs das Service abnahm. Der Branchenführer indes ließ keinen einzigen Breakpunkt zu.
Beim mit 50,4 Millionen Dollar dotierten letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres hatten fünf Spieler aus den Top elf wegen Verletzungen gefehlt - unter anderem Titelverteidiger Stan Wawrinka (Schweiz) sowie Andy Murray (Großbritannien) und Novak Djokovic (Serbien).