Roger Federer triumphiert zum achten Mal in Wimbledon - Rekord!
Fed-Express rast zu neuen Bestmarken
18.07.2017 | 14:38 Uhr
Superstar Roger Federer ist Wimbledon-Champion 2017. Der Schweizer besiegte den Kroaten Marin Cilic in drei Sätzen mit 6:3, 6:1 und 6:4. Federer blieb damit das komplette Rasenturnier ohne Satzverlust.
Mit diesem Triumph krönte sich der Weltranglisten-Dritte zum achten Mal zum König vom "heiligen Rasen" und überholte Pete Sampras und William Renshaw in der ewigen Bestenliste. Damit ist Federer alleiniger Rekordsieger des ältesten Tennisturniers der Welt.
Der Schweizer ist mit 35 Jahren zudem der älteste Wimbledon-Champion der Geschichte. Er sicherte sich seinen 19. Grand-Slam-Titel - und baut damit seine eigene Bestmarke aus.
Seine ersten Worte nach dem Final-Match richtete der Rekordsieger an Cilic: "Manchmal ist es grausam, aber du hast gekämpft und bist ein Held", lobte Federer seinen Kontrahenten und kann seinen eigenen Triumph kaum fassen: "Das ist magisch. Fast schon zu viel", sagte er: "Ich wusste nach dem letzten Jahr überhaupt nicht, ob ich hier noch einmal ins Finale kommen kann. Aber ich habe immer daran geglaubt und immer geträumt."
Cilic kämpft mit den Tränen
Nach nur 1:41 Stunden verwandelte Federer seinen zweiten Matchball zum Turniergewinn gegen Cilic, der im zweiten Satz in Tränen ausgebrochen war. Ein Drama deutete sich an, Cilic ließ sich am linken Fuß behandeln, doch der 28-Jährige biss auf die Zähne. Allerdings ohne Erfolg: Federer triumphierte mühelos.
Die Anspannung auf dem Centre Court erreichte kurz vor dem ersten Aufschlag ihren Höhepunkt, unter den 15.000 Fans befand sich kaum jemand, der Liebling Federer den Sieg nicht wünschte. Der Grand-Slam-Rekordchampion hatte 2014 und 2015 gegen den Serben Novak Djokovic jeweils Chancen auf seinen achten Titel im Finale ausgelassen, diesmal sollte es endlich klappen, diesmal befand sich Federer in Bestform und diesmal waren seine größten Konkurrenten längst ausgeschieden.
Federer mit Respekt vor Cilic
Dennoch war dem Alt-Meister der Respekt vor Cilic anzumerken, immerhin hatte der ihn vor drei Jahren im Halbfinale der US Open vom Platz geschossen. Federer erinnerte sich ebenfalls noch gut an das Match aus dem Vorjahr, als er bereits drei Matchbälle gegen sich hatte und nur knapp dem Aus entging.
Erleichtert rief er sein "Komm jetzt!" aus, nachdem er Cilics ersten Breakball beim Stand von 1:2 im ersten Durchgang vereitelt hatte. Wenig später nahm er dem besten Aufschläger im Turnier selbst dessen Service ab, und das Schicksal nahm seinen Lauf. Als die Ärzte im zweiten Satz zum ersten Mal auf den Platz kamen, liefen dicke Tränen über Cilics Wangen, in der zweiten Behandlungspause zu Beginn des dritten Durchgangs nahm der "sanfte Riese" eine Schmerztablette.
Cilic verzweifelt an "King Roger"
Die Verzweiflung stand dem 28-Jährigen in seinem zweiten Grand-Slam-Finale nach seinem Triumph in New York ins Gesicht geschrieben, er hatte sich so viel vorgenommen für sein erstes Endspiel in Wimbledon und fest an seine Chance geglaubt. Ohne den Vollbesitz seiner Kräfte war das Unterfangen gegen Federer jedoch aussichtslos.