Sky Check up vor Wimbledon mit Zverev, Alcaraz, Djokovic

"Wimbledon, it's a must!" Sagte schon der große Gerhard Polt. Im All England Club kommt wieder alles zusammen: Historie, Prestige, Ästhetik und eine unvergleichliche Atmosphäre.  

Alexander Zverev erreicht das Finale in Stuttgart.
Image: Alexander Zverev will in Wimbledon weit kommen.  © DPA pa

Hier kommt unser Sky Check-up zur Mutter aller Turniere mit unseren Kommentatoren Nicky Geuer, Andreas Thies, Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser.

Favoritencheck Herren:

Stefan Hempel: "Nummer 1: Carlos Alcaraz.

Der Spanier hat die letzten beiden Wimbledonturniere gewonnen und hat zuletzt beim Turniersieg in Queens erneut gezeigt, dass sein wuchtiges und variables Spiel perfekt auf Rasen passt und er der Topfavorit an der Church Road ist.

Nummer 2: Novak Djokovic.

Der Rekord-Grand-Slam-Champion stand bei den letzten sechs Wimbledonturnieren immer im Finale und gewann dabei viermal den Titel. Wenn der 38-jährige Serbe noch ein Major gewinnen will, dann wohl am ehesten in Wimbledon.

Nummer 3: Jack Draper.

Der Lokalmatador hat den Durchbruch 2025 geschafft und wird in Wimbledon mit dem Publikum im Rücken alles versuchen, um ein gewichtiges Wörtchen bei der Titelvergabe mitzureden. Als Nummer 4 des Tableaus geht der Linkshänder Alcaraz aus dem Weg und würde im Halbfinale nach Setzliste auf Sinner treffen. Gegen die Nummer eins der Welt aus Südtirol hat der Brite auf Rasen schon gewonnen und Sinner selbst kam in Wimbledon bisher nur einmal ins Semifinale."

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Alexander Zverev - Update:

Paul Häuser: "Alexander Zverev hat mit dem Finale in Stuttgart und dem Halbfinale in Halle bislang eine sehr starke Rasensaison hingelegt. Das Halbfinale in Halle gegen Daniil Medvedev war auf enorm hohen Niveau und hat Zverev das Gefühl gegeben, dass sein Spiel für den Rasen voll da ist. In Wimbledon kam er bislang aus unterschiedlichsten Gründen nie über das Achtelfinale hinaus. Das wird sich meiner Meinung nach dieses Jahr ändern. Zverev performte bereits letztes Jahr richtig gut auf dem heiligen Rasen, wurde dann aber durch eine Knieverletzung ausgebremst. Nun kommt der 28-Jährige topfit und mit viel Selbstvertrauen nach London. Er ist die Nummer drei der Welt hinter Sinner und Alcaraz und auch die Nummer drei im Race und er sieht sich dementsprechend auch für Wimbledon in the mix, zwar hinter Alcaraz und Sinner, aber dann im Topf mit den Kandidaten dahinter wie Novak Djokovic, Jack Draper und Taylor Fritz. Mein Gefühl sagt: Dieses Jahr gibt es bei Sascha Zverev den Wimbledon-Durchbruch und er kann sogar wirklich um den Titel mitspielen. Fun Fact: Zverev könnte der erste Spieler der Historie werden, der bei allen vier Grand-Slam-Turnieren im Finale stand und verliert."

Die Chance der anderen Deutschen:

Marcel Meinert: "Das neben Alexander Zverev mit Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier nur zwei weitere deutsche Herren im Wimbledon-Hauptfeld stehen, ist schlichtweg eine enttäuschende Bilanz. So wenige waren es zuletzt vor 42 Jahren. Hinzu kommt, dass Jan-Lennard Struff aktuell in einer echten Formkrise steckt. In diesem Jahr hat er gerade einmal fünf Matches gewonnen. Trotz seiner Rasenkompetenz ist er gegen den Österreicher Filip Misolic aber nicht der uneingeschränkte Favorit. Viel wird vom Aufschlag des Westfalen abhängig. Daniel Altmaier hat mit dem Kanadier Gabriel Diallo ebenfalls eine komplizierte Auftakthürde zu bewältigen. In Wimbledon kam Altmaier noch nie über Runde zwei hinaus. Da würde in diesem Jahr Taylor Fritz warten, den hatte er jüngst bei den French Open noch bezwungen."

Dark Horses - Players to watch:

Nicky Geuer: "Reilly Opelka."

Andreas Thies: "Jacob Fearnley."

Stefan Hempel: "Matteo Berrettini."

Paul Häuser: "Joao Fonseca."

Marcel Meinert: "Corentin Moutet."

Favoritencheck Damen:

Marcel Meinert: "Nummer 1: Aryna Sabalenka.

Der Triumph in Wimbledon ist vielleicht das größte Ziel der Weltranglistenersten in diesem Jahr. Nach zwei verlorenen Grand-Slam-Finals ist sie noch hungriger als sonst. Ihr Spiel passt perfekt auf den Rasen. Wenn sie eine spielerische und emotionale Balance findet, ist sie die Spielerin, die es zu schlagen gilt.

Nummer 2: Coco Gauff.

Die French-Open-Siegerin nicht auch in Wimbledon zu den Favoritinnen zu zählen, wäre schlicht nicht fair. Allerdings: Gauff muss schnell wieder den Fokus finden und sich vor allem sehr gut bewegen, um ihr druckvolles Spiel aufzuziehen. An der Church Road ist sie kurioserweise noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen. Das sollte sich bald ändern.

Nummer 3: Jessica Pegula.

Die Siegerin von Bad Homburg ist vielleicht die konstanteste Spielerin im Feld und ist extrem schwer aus der Ruhe zu bringen. Mental und körperlich macht der erfahrenen US-Amerikanerin so schnell niemand etwas vor. In einem Atemzug mit 'JP' ist aber auch Australian Open-Champion Madison Keys zu nennen.

Eva Lys - Update:

Andreas Thies: "Als Allererstes darf Entwarnung gegeben werden. Eva Lys' Bauchmuskelverletzung ist nicht so schwerwiegend, als dass sie nicht in Wimbledon antreten kann. In der Pressekonferenz vor dem Turnier gab sich die Hamburgerin bestens gelaunt und bereit. Ihre Erstrundengegnerin ist Yue Yuan aus China, die mit ihrem Viertelfinaleinzug zum Start der Rasensaison in s'Hertogenbosch für Aufsehen sorgte. In der zweiten Runde könnte die Halbfinalistin aus Bad Homburg, Linda Noskova, auf Lys warten. Der Einzug in die zweite Runde dürfte schon als Erfolg gewertet werden."

Die Chance der anderen Deutschen:

Nicky Geuer: "Tatjana Maria wurde vor zwei Wochen sensationell zur "Queen of the Queens". Sie hat mit ihrem grandiosen Turniersieg im Londoner Queens' Club auf beeindruckende Art und Weise bewiesen, dass man sie niemals unterschätzen darf. Insbesondere auf Rasen, wo sie mit ihrem Einzug ins Wimbledon-Halbfinale im Jahr 2022 ihr bestes Grand-Slam-Resultat erzielt hat. Gegen Katie Volynets sehe ich sie als Favoritin in Runde 1, fürchte jedoch, dass die Bad Homburg Siegerin Jessica Pegula eine zu große Hürde in der zweiten Runde sein wird.

Laura Siegemund hat sich in Nottingham sehr gut präsentiert, viel Matchpraxis auf Rasen und Selbstbewusstsein durch den Sieg im Doppel gesammelt. Rasen ist für sie der bestmögliche Untergrund gegen Peyton Stearns, die sich deutlich wohler auf Sand- und Hartplätzen fühlt. Ich traue ihr zu, die ersten zwei Runden zu überstehen, in der dritten Runde wartet allerdings mit Madison Keys eine schwierige Aufgabe.

Ella Seidel hat sich mit drei Siegen durch die Qualifikation gespielt und steht erstmals im Hauptfeld von Wimbledon. Wenn sie es schafft, die gute Form aufrechtzuerhalten und sich nicht von der Szenerie zu sehr beeindrucken zu lassen, sehe ich für sie durchaus gute Chancen. Jessica Bouzas Maneiro ist eine lösbare Aufgabe in Runde eins, die nur ein Match auf Rasen gespielt hat in diesem Jahr und deutlich stärker auf Sand ist. Mit Kenin oder Townsend in Runde zwei warten schwierigere Aufgaben, jedoch ist auf Rasen einiges möglich, wenn man einmal im Flow ist."

Dark Horses - Players to watch:

Stefan Hempel: "Alexandra Eala."

Paul Häuser: "Ons Jabeur."

Marcel Meinert: "Xinyu Wang."

Nicky Geuer: "Xinyu Wang."

Andreas Thies: "Veronika Kudermetova."

SID

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