Tennis: Interview mit Alexander Zverev über Regeneration und Krankheit

In der Sky Doku "Mission Comeback": Zverev nennt Turin als das große Ziel

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Sky hat Alexander Zverev bei seiner Reha in Donaustauf exklusiv begleitet. Teil 2 der exklusiven Doku gibt es am Montag, den 29. August ab 22:00 Uhr bei Sky Sport Tennis und exklusiv auf skysport.de und in der Sky Sport App.

Bei den US Open wird Alexander Zverev in diesem Jahr nicht aufschlagen. Im Rahmen der Sky-Doku "Mission Comeback" äußerte sich der deutsche Top-Spieler im Interview und sprach dabei unter anderem über seine Regeneration nach dem dreifachen Bänderriss und seine nächsten Ziele.

Es war vor knapp zwei Jahren als sich Alexander Zverev und Dominic Thiem ein dramatisches US-Open-Finale lieferten, in dem der Deutsche trotz langer Führung hachdünn unterlag. Ein Rematch wird es beim anstehenden Turnier in New York in diesem Jahr aber nicht geben.

Kürzlich ließ Zverev verlauten, dass ein weiterer Anlauf auf seinen ersten Grand-Slam-Titel erst wieder im nächsten Jahr stattfinden wird. Nach seiner dramatischen Verletzung im French-Open-Halbfinale gegen Rafael Nadal im Mai sagte der 25-Jährige seinen Start bei den US Open ab.

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Bitteres Aus für Alexander Zverev bei den French Open: Der Olympiasieger musste verletzt das Halbfinale gegen Rafa Nadal abbrechen. Wie geht es jetzt weiter für ihn? Sky Experte Michael Stich spricht über den Rückschlag.

Im Rahmen der Sky-Doku "Mission Comeback" äußerte sich Alexander Zverev im Interview und sprach dabei unter anderem über seine Regeneration nach dem dreifachen Bänderriss und seine Diabetes-Erkrankung, die das deutsche Tennis-Ass kürzlich öffentlich publik machte.

Alexander Zverev ...

... über Fortschritte nach seiner schweren Knöchelverletzung bei den French Open:

"Mir wurde gesagt, nach vier Monaten wirst du das erste Mal langsam auf dem Tennisplatz stehen. Ich bin jetzt voll im Training - und das nach zweieinhalb Monaten. Ich fühle mich extrem wohl. Gestern habe ich zwar aus den US Open rausgezogen, das aber mehr vorsichtshalber. Mein Team hat mir gesagt, es wäre ein bisschen verrückt, die ersten Matches direkt wieder in einem Fünf-Satz-Turnier zu spielen. Wären es jetzt vielleicht noch ein, zwei Wochen mehr gewesen, wäre ich schon wieder voll bereit. Aber es ist jetzt so, wie es ist. Ich bin trotzdem sehr glücklich über meine Regeneration und wie alles verläuft."

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Sky hat Alexander Zverev bei seiner Reha in Donaustauf exklusiv begleitet. Teil 2 der exklusiven Doku gibt es am Montag, den 29. August ab 22:00 Uhr bei Sky Sport Tennis und exklusiv auf skysport.de und in der Sky Sport App.

…über das knappe Verpassen der US Open:

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"Für mich waren die US Open schon das Turnier, wo ich in meinen Augen die meisten Chancen gehabt hätte in diesem Jahr. Aber es ist halt so, wie es ist. Man kann sich solche Sachen nicht aussuchen, die passieren halt. Das ist das Leben eines Sportlers. Es war meine erste große Verletzung, da hatte ich in meiner Karriere schon relativ viel Glück. Aber wenn man sowas hat, muss man das sehr ernst angehen und erstmal den Körper heilen lassen. In der Reha habe ich verstanden, was zu tun ist. Ich habe verstanden, dass ich Geduld brauche."

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…auf die Frage, wie er mental mit der Verletzung umgegangen ist:

"Ich habe das aus Spaß heute schon mal gesagt, aber ich bin wirklich nicht mehr der Jüngste, was das Thema angeht, ich bin 25 Jahre alt. Ich bin mitten in der Karriere, aber hoffentlich immer noch am Anfang von meinem Höhepunkt. Aber klar werde ich älter. Klar verstehe ich Dinge mehr. Wäre die Verletzung mit 20 oder 21 passiert, weiß ich gar nicht, ob ich so gut zurückgekommen wäre. Meine Eltern und meine ganze Mannschaft haben mir extrem geholfen am Anfang."

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…über die Reha mit einer VR-Brille:

"Während der Reha musste man den Fuß trainieren, ohne dass man ihn großartig bewegt. Das heißt, du musst Steuerungsabläufe trainieren, du musst versuchen, koordinativ zu trainieren, ohne dass du die Abläufe machst. Und das geht wirklich sehr, sehr gut mit der VR-Brille, weil du ja in einer Virtual-Reality-Welt bist und das sehr gut damit steuern kannst. Mit dem Gerät habe ich zwei Masters gewonnen, habe sechs Turniere gewonnen, die Goldmedaille und die Weltmeisterschaft und war kurz davor, die Nummer eins der Welt zu werden."

Zverev:"Freue mich auf Tokio"

…über Vorfreude auf anstehende Turniere in diesem Jahr:

"Mit Turin und Paris sind dieses Jahr noch große Turniere. Ich freue mich auf Tokio, um ehrlich zu sein. Letztes Jahr habe ich die Goldmedaille ohne Zuschauer gewonnen. Dieses Jahr komme ich zurück und wir spielen im vollen Stadion. Ich freue mich auch wirklich auf Hamburg. Auf meine Heimat, auf das Publikum dort. Und einfach wieder auf dem Platz zu stehen, das ist das, was ich am meisten vermisst habe in den letzten paar Monaten. Aber klar ist Turin das große Ziel. Mit meinen 2700 Ranglisten-Punkten habe ich ja auch immer noch eine Chance mich zu qualifizieren. Wäre das nicht mehr möglich, würde ich auch dieses Jahr gar nicht mehr spielen, glaube ich."

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…über das Training mit seinen Konkurrenten vor einem Turnier:

"Natürlich bist du mit den ganzen Jungs unterwegs. Du hast die ganze Trainingswoche davor schon Zeit, dich wohlzufühlen. Du weißt, auf welchem Level du bist, weil du im Training schon mit den Jungs kommunizieren kannst. Du kannst nachfragen: "Sag mal, bewege ich mich jetzt eigentlich genauso gut, wie ich es vor drei, fünf, sechs Monaten getan habe. Ist meine Vorhand genauso schnell?" Und so weiter. Das hilft dann natürlich, vor allem, wenn du eine längere Verletzung gehabt hast."

Zverev will Menschen mit Diabetes helfen

…auf die Frage, warum er seine Diabetes-Erkrankung jetzt öffentlich gemacht hat:

"Weil ich mich jetzt damit wohlfühle. Früher habe ich mich extrem unwohl gefühlt. Mir war es vielleicht auch ein bisschen peinlich. Ich war einfach anders. Ich musste mich vor jedem Essen spritzen, musste vor jedem Essen meinen Zucker messen. Das war anders als bei anderen Kindern. Jetzt ist es an der Zeit, der Welt zu zeigen, dass man mit Diabetes alles machen kann. Klar, von vielen Ärzten wurde uns gesagt: „Mit Diabetes kannst du nicht so einen Leistungssport machen, damit kannst du nicht an der Spitze der Sportwelt sein." Ich glaube, dass ich das Gegenteil bewiesen habe."

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Tennisprofi Alexander Zverev lässt seine US-Open-Teilnahme offen und spricht erstmals über seine Diabeteserkrankung.

…auf die Frage, wie er Menschen mit Diabetes helfen kann:

"Ich möchte anderen Kindern Mut machen, ich möchte vor allem auch den Eltern Mut machen und zeigen, dass man seinen eigenen Kindern kein Limit setzen sollte, sondern man mit jeder Krankheit trotzdem das erreichen kann, was man erreichen möchte. Das einzige Limit, das du dir setzen solltest, ist das, was du dir selbst setzt. Das wichtigere Thema sind viele Kinder - und ich sage Kinder, weil die gar nicht bis ins Erwachsenenalter kommen - in afrikanischen Ländern und asiatischen Ländern. Wenn die Diabetes bekommen, sind sie innerhalb von ein paar Tagen oder ein paar Wochen tot. Die kommen gar nicht an die Medizin, an das Insulin, an die Messgeräte ran. Ich denke, das ist schon ein wichtiges Thema, da zu helfen."

…auf die Frage, ob Diabetes seine Konzentration beeinträchtigt und ganz konkret für mehr Doppelfehler verantwortlich ist:

"Die Doppelfehler sind ein anderes Thema." (lacht)

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Sky Experte Moritz Lang hat nach der Bekanntgabe der Diabetes-Erkrankung von Alexander Zverev über die Einschränkungen für den Tennisprofi gesprochen.

…auf die Frage, ob er erst lernen musste, mit seiner Krankheit richtig umzugehen:

"Auch. Da bin ich ganz ehrlich, das ist schon anders. Wenn du fünf Stunden gegen Nadal in Australien bei 40 Grad spielst, ist das schon etwas anderes für den Körper. Das ist generell für jeden Menschen anstrengend. Aber ich muss natürlich meine Getränke anpassen. Was ich esse, muss ich anpassen. Ich kann nicht so wie andere Spieler zum Beispiel anfangen, Bananen zu essen. Da muss ich mich anpassen, muss mich spritzen. Das war schon ein Thema für mich. Klar gab es auch Momente, wo du mal unterzuckert bist. Klar gab es auch mal Momente, wo es dann schwierig wird. Ich musste auch schon mal ein Training abbrechen. Aber trotzdem ist das Große und Ganze ja immer noch dasselbe, dass ich wirklich beweisen möchte, dass man es schaffen kann. Deswegen habe ich genau jetzt mir überlegt: Warum verstecke ich es? Warum möchte ich da nicht in die Öffentlichkeit gehen? Tennis ist schon eine der Sportarten, wo du wirklich nicht weißt, wie lange das Match läuft. Du weißt nicht, wann und bei welchen Temperaturen du spielst. Wenn man das im Tennis schaffen kann, habe ich das Gefühl, dass man es in jeder einzelnen Sportart und wirklich in jeder Lebenslage schaffen kann.

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