Formel-1-Kolumne: Halleluja, Halo hilft wirklich

Back on Track – die F1-Kolumne von Sandra Baumgartner

Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel-1-Saison (Bildquelle: Jerry Andre).
Image: Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel-1-Saison (Bildquelle: Jerry Andre).

Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal um das ungeliebte Halo und die Diskussion um Sicherheit.

Was hat die Motorsportwelt geschimpft über den Cockpitschutz Halo. Das gehört nicht auf einen Formel-1-Renner, das sieht aus wie ein FlipFlop etc. Auch die Teams waren alles andere als glücklich. Das zusätzliche Teil verändert Gewicht und Aerodynamik des Wagens. Auch ich war kein Fan der ersten Stunde, aber wie man in Spa gesehen hat, ist es kein überflüssiges Teil, um das Gefühl von mehr Sicherheit zu suggerieren.

Charles Leclerc war froh um seinen Heiligenschein aus Titan als Fernando Alonso nach dem Start angeflogen kam. Denn Bilder zeigen deutlich, wo der Reifen des McLaren den Sauber getroffen hat. Das kann niemand leugnen und sagen, 'so nah war das ja gar nicht dran'. Natürlich weiß niemand, wie der Unfall ohne Halo ausgegangen wäre, aber ich will es gar nicht wissen.

Formel 1: Vettel siegt in Spa! Hülkenberg mit Horror-Crash
Formel 1: Vettel siegt in Spa! Hülkenberg mit Horror-Crash

Sebastian Vettel hat einen Tag nach dem Ferrari-Chaos im Qualifying kühlen Kopf bewahrt und beim belgischen Grand Prix in Spa das erste Schlüsselrennen im WM-Duell mit Lewis Hamilton gewonnen.

Vettel akzeptiert Halo

Ich halte es da mit Sebastian Vettel, der im letzten Jahr in der Halo-Diskussion zu mir sagte: "wenn das Teil die Autos nur ein paar Prozent sicherer macht, dann her damit". Vettel selbst ist ein Motorsportpurist, hätte auch lieber die alten V10 Motoren zurück, doch auch er akzeptierte den Sicherheitsaspekt.

Die Situation erinnert stark an 2012, als Romain Grosjean über Fernando Alonso geflogen ist. Es war eine ähnliche Situation an der gleichen Stelle. Ja, da ist nichts passiert. Aber Unfälle laufen nicht nach Schema F ab und ich glaube, Alonso hat vor sechs Jahren unglaubliches Glück gehabt, dass er nicht am Kopf getroffen wurde. Der Spanier selbst hatte nach dem Rennen die beiden Situationen verglichen und Nico Hülkenberg schwer abgestraft. Der Deutsche Renaultpilot hatte die Situation ausgelöst, nachdem er ins Heck des McLaren gerauscht war.

Nico Hülkenberg und Fernando Alonso waren nach dem Start in einem Crash verwickelt.
Image: Nico Hülkenberg und Fernando Alonso waren nach dem Start in einem Crash verwickelt.  © Getty

Alonso zeigt kein Verständnis

Alonso ist der Meinung, dass es nicht sein kann, dass ein Formel-1-Pilot solch gravierende Fehler macht. Doch, das kann sein. Da kann Alonso noch so viel schimpfen, aber auch Fahrer sind nur Menschen. Auch wenn sie Menschen mit enormer Erfahrung sind. Nico Hülkenberg ist ein erfahrener Pilot, kein wilder Draufgänger oder Kamikazefahrer. Ihm ist ein Fehler passiert, er hat sich dafür entschuldigt und seine Schuld eingestanden. Auch er dürfte froh sein, dass Halo schlimmeres verhindert hat. Der Cockpitschutz ist ja auch kein Freibrief für die Fahrer jetzt größere Risiken einzugehen. Motorsport ist gefährlich und wird es auch immer bleiben, ob mit Halo oder ohne.

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Der WM-Stand nach dem Vettel-Sieg

Über mich:

Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.

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