Australian Open: Das Djokovic-Aus & die Folgen - profitiert Zverev?
Zverev als Nutznießer? Djokovic-Aus hat historische Folgen
26.01.2022 | 09:43 Uhr
Novak Djokovic darf nach einer grotesken Posse um sein Visum nicht an den Australian Open teilnehmen. Sein Aus hat gravierende Folgen und bietet Alexander Zverev eine historische Chance in Melbourne. Sky Sport gibt einen Überblick.
Lucky Loser profitiert von Djokovic-Aus
Novak Djokovic wurde nach Bekanntgabe des offiziellen Spiel- und Zeitplans ausgewiesen. Laut Reglement wird daher ein sogenannter Lucky Loser, der in der Qualifikation eigentlich gescheitert ist, die Position des Serben einnehmen und das Teilnehmerfeld wieder auf 128 Spieler auffüllen. Es ist der Italiener Salvatore Caruso (Nummer 150 der Tennis-Welt), der in der ersten Runde nun auf Miomir Kecmanovic treffen wird.
Der Wegfall von Djokovic öffnet zudem das obere Viertel und ermöglicht Außenseitern die vielleicht einmalige Chance auf einen tiefen Lauf bei einem Grand-Slam-Turnier. Profitieren könnte beispielsweise der Deutsche Oscar Otte, der in der dritten Runde auf den ausgewiesenen Superstar hätte treffen können.
Und: Erstmals nach 71 Grand-Slam-Turnieren steht weder der Name von Djokovic, Roger Federer, Rafael Nadal oder Andy Murray ganz oben auf der Setzliste. Vor der Dominanz des Quartetts war Andy Roddick bei den Australian Open 2004 der letzte Spieler, der das Feld bei einem Major-Turnier angeführt hat.
Die Auswirkungen auf Zverevs Monster-Hälfte
Wie schon bei den Olympischen Spielen und den US Open hätte es auch bei den Australian Open zu einem Halbfinal-Duell zwischen Djokovic und Alexander Zverev kommen können. Das ist durch die Ausweisung von Djokovic nun ausgeschlossen. Wirklich leichter wird es für den Deutschen aber nicht, zumal es im Viertelfinale zum Aufeinandertreffen mit Nadal kommen könnte. Bei einem Sieg über den Spanier könnte in der Runde der letzten Vier als höchst gesetzter Spieler der Weltranglisten-Siebte Matteo Berrettini warten.
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Historische Chance: Nadal kann zum alleinigen Grand-Slam-Rekordsieger aufsteigen
Eigentlich wollte Djokovic bei seinem Lieblingsturnier (neun Siege) die Jagd nach seinem 21. Grand-Slam-Titel aufnehmen, mit dem er die gleichauf liegenden Federer und Nadal in der Bestenliste hinter sich gelassen hätte.
Da Federer verletzungsbedingt fehlt, hat von den "Big Three" beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres jetzt nur noch Nadal die Chance auf die historische Nummer 21. Der Spanier konnte die Australian Open in seiner Karriere bislang nur einmal gewinnen (2009), die Form scheint jedoch rechtzeitig zu stimmen.
Bei seinem Comeback triumphierte der Weltranglisten-Sechste beim Vorbereitungsturnier in Melbourne, nachdem er zuvor aufgrund einer komplizierten Fußverletzung monatelang pausieren musste. Kurz vor Weihnachten infizierte er sich zudem mit dem Coronavirus.
Historischer Machtwechsel? Zverev kann die Regentschaft von Djokovic beenden
Seit zwei Jahren führt der Serbe die Weltrangliste ununterbrochen an, doch nun ist sein Nummer-eins-Status ernsthaft gefährdet. Djokovic verliert als Titelverteidiger der Australian Open 2000 Punkte. Das ermöglicht gleich zwei Spielern die Chance auf den Tennis-Thron: Daniil Medvedev und Alexander Zverev.
Beide könnten erst im Endspiel aufeinandertreffen und mit dem Titel in Melbourne die Spitzenposition einnehmen. Es wäre ein historischer Machtwechsel, denn seit dem 2. Februar 2004 war kein anderer Spieler als Federer, Murray, Nadal und Djokovic die Nummer eins der ATP-Rangliste.
STIMMT AB!
Sollte Zverev am 30. Januar den Norman Brookes Challenge Cup erhalten, könnte er in doppelter Hinsicht in die Fußstapfen von Boris Becker treten. Zum einen wäre der 24-Jährige der erste Deutsche seit 1996, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnt. Becker feierte seinerzeit bei den Australian Open seinen insgesamt sechsten und letzten Major-Triumph und war am 8. September 1991 auch der letzte Deutsche, der bis dato die Tennis-Weltrangliste angeführt hat.
Djokovic-Federer-Serie ist beendet
Seit 2015 haben bei den Australian Open nur zwei Spieler triumphiert: Roger Federer (zweimal) und Novak Djokovic (fünfmal). 2022 wird es einen anderen Namen auf der Siegertrophäe geben, denn beide Spieler sind in diesem Jahr nicht am Start.
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