Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die Wiederholung des Vorjahres-Coups verpasst und ist bei der WM in Finnland im Viertelfinale ausgeschieden. Knapp ein Jahr nach dem Halbfinaleinzug in Riga und genau 100 Tage nach dem frühen Olympia-Aus unterlag das Team von Bundestrainer Toni Söderholm gegen Tschechien in Helsinki mit 1:4 (0:2, 0:1, 1:1). Deutschland wartet damit seit 69 Jahren auf eine WM-Medaille.
NHL-Youngster Moritz Seider (54.) erzielte vor 4290 Zuschauern das Tor für Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die mit dem punktemäßig besten Vorrunden-Ergebnis der WM-Geschichte (16) als Zweiter in die Runde der letzten Acht eingezogen war.
David Pastrnak (3.), Roman Cervenka (11.) und David Krejci (33.) jeweils im Powerplay sowie Jiri Smejkal (59.) ins leere Tor trafen für Tschechien, das die deutsche Mannschaft bereits 2019 in der Runde der letzten Acht ausgeschaltet hatte.
DEB-Team misslingt Revanche
"Die Enttäuschung ist schon groß", sagte Söderholm bei Sport1, "ich hatte schon andere Pläne. Aber das muss man schlucken. Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs." Bei den Titelkämpfen im vergangenen Jahr hatte die DEB-Auswahl das Halbfinale verloren und am Ende als Vierter das beste Ergebnis seit Silber 1953 in der Schweiz erzielt.
Die Ausgangslage im Vergleich zum Viertelfinal-K.o. vor drei Jahren hätte am Donnerstag in der "Helsingin Jäähalli" ähnlicher kaum sein können: Damals in der Slowakei wollte das DEB-Team nach der bis dato besten Gruppenphase (15 Punkte) den Schwung in die K.o.-Runde mitnehmen, ging gegen die Tschechen aber 1:5 unter.
Erster Rückstand in Unterzahl
Söderholm vertraute erwartungsgemäß seinem Stamm-Goalie Philipp Grubauer, der in der Vorrunde vor allem beim 2:1-Sieg gegen die Slowakei gezeigt hatte, warum er zur absoluten Weltklasse gehört.
Nach einer frühen Strafe von Yasin Ehliz musste Grubauer im ersten Unterzahlspiel nach einem strammen Schuss von NHL-Star Pastrnak direkt hinter sich greifen. Die mit NHL-Größen gespickten Tschechen hielten den Druck aufrecht und bereiteten der deutschen Defensive teils schwere Probleme. Erneut im Powerplay legte Topscorer Cervenka nach einer Traumkombination nach.
Deutschland offensiv mit Problemen
Bis zum ersten Torschuss der deutschen Mannschaft dauerte es fast elf Minuten, dann fand sie aber besser ins Spiel. Kurz vor der ersten Pause traf AHL-Profi Lukas Reichel den Pfosten. Nach dem Wechsel blieb die DEB-Auswahl dran, kassierte aber mit dem dritten Gegentreffer in Unterzahl den nächsten Nackenschlag. Berlins Meister-Stürmer Marcel Noebels jubelte in der Folge vergebens, nachdem er nur die Latte getroffen hatte.
"Wir hatten ein bisschen zu viel Respekt", sagte Verteidiger Seider nach 40 Minuten bei Sport1. Söderholm probierte alles und nahm Grubauer während eines Powerplays bereits neun Minuten vor Schluss zum ersten Mal zugunsten eines weiteren Feldspielers raus - mit Erfolg. Bis kurz vor dem E