Nach positivem Doping-Test und Vorwürfen
23.09.2018 | 21:44 Uhr
Manuel Charr muss sich nach seinem positiven Doping-Test viel Kritik gefallen lassen - auch von Ex-Trainer Graciano Rocchigiani. Via Facebook schlägt er jetzt zurück.
Wenige Tage nachdem der amtieren Box-Weltmeister im Schwergewicht positiv auf unerlaubte Mittel getestet wurde und sein Traum einer Titelverteidigung gegen den Puerto-Ricaner Fres Oquendo geplatzt ist, rechnet Charr nun mit seinem Ex-Coach Rocchigiani ab.
Grund dafür ist ein Interview der Boxlegende mit dem Fachblatt Boxsport. Der ehemalige Coach verspottete Charr und war vom Doping-Befund nicht überrascht: "Das war absehbar, so aufgepumpt wie Manuel Charr zuletzt aussah. Das erinnerte schon an einen Luftballon", sagte der 54-Jährige.
Charr hingegen beteuert gegenüber Sky erneut seine Unschuld: "Ich habe die Hoffnung auf meine WM-Titelverteidigung noch nicht aufgegeben. (...) Es ist doch klar, dass mich alle jetzt als Schuldigen darstellen und mir niemand ein Wort glauben will. Deswegen schweige ich auch überwiegend zu diesem Thema."
Die Aussagen von Ex-Coach Rocchigiani möchte der selbsternannte "Diamond Boy" aber nicht so stehen lassen. "Es ist aber teilweise unfassbar, wie Menschen, mit denen man prägende Momente des Lebens geteilt hat, all das jetzt zu vergessen scheinen. Wo ich sie als Freunde und Berater am dringendsten brauchen würde", so Charr.
In einem Facebook-Statement bekommt eben jener Rocchigiani deshalb jetzt sein Fett weg: "Graciano Rocchigiani, mit Aufmerksamkeit verfolge ich, wie du meinen Namen benutzt, um dich in der Öffentlichkeit zu profilieren", leitet der Boxer den langen Text ein.
Danach spricht Charr über den Trennungsgrund von Rocchigiani und wirft ihm ein Alkoholproblem vor: "Der Trennungsgrund warst du, Rocky, und nicht dein Bruder Ralf, den ich nach wie vor sehr schätze. Du kamst öfters zum Training mit einem roten Kopf und mit leichten Schwankungen. Ich habe aus Respekt vor deinem Alter geschwiegen und nichts dazu gesagt."
Rocchigiani soll sogar vor dem Kampf gegen Vitali Klitschko das Training geschwänzt haben: "Du kamst 45 Minuten zu spät runter aus deiner Suite mit einem leuchtenden Kopf wie eine rote Ampel. Als du mich begrüßen und umarmen wolltest, ging es mir wirklich sehr sehr schlecht. Deine Fahne war nicht zu überriechen", so Charr.
"Ein Mann, der wie du soviel Geld verdient hat durchs Boxen und am Ende nichts mehr hat, sollte niemals mit dem Finger auf amtierende Champions (oder auf andere Menschen) zeigen. Das was ich menschlich, sportlich, geschäftlich geschafft habe, davon bist du Lichtjahre entfernt", behauptet der Box-Weltmeister.
Charr lädt seinen ehemaligen Coach sogar in den Ring ein: "Ich lade dich gern noch heute zum Sparring gegen mich ein, zu deiner Sicherheit verbinde ich mir dabei die Augen" und wünscht seinem "Freund", dass er nicht erneut wegen seiner Alkoholprobleme seinen Job verliert.