Coronakrise: Shutdown in der Formel 1 um weitere zwei Wochen verlängert

Shutdown verlängert: F1 plant mit Geisterrennen

Wie die FIA am Freitag, 13. März, bekanntgab, werden auch die angesetzten Rennen in Bahrein und Vietnam abgesagt.
Image: Der Shutdown in der Formel 1 wird verlängert.  © Imago

Auch der sonst so schillernde Millionen-Zirkus Formel 1 leidet unter der Coronakrise. Um die Folgen etwas abzumildern, wird nun auch über Geisterrennen nachgedacht.

Die Millionen sprudeln nicht mehr, Teams stehen womöglich vor der Pleite, der Saisonstart liegt in weiter Ferne - und so erwägt offenbar auch die sonst so schillernde Formel 1 in der Coronakrise ungewöhnliche Maßnahmen. Nämlich: Geisterrennen.

Jetzt Push-Nachrichten zu Deinen Lieblingssportarten!
Jetzt Push-Nachrichten zu Deinen Lieblingssportarten!

Du willst personalisierte Sport-Nachrichten als Push auf dein Handy? Dann hol Dir die Sky Sport App und wähle Deine Lieblingssportarten- und wettbewerbe aus. So funktioniert's.

Saison durch Geisterrennen retten?

Formel-1-Boss Chase Carey prüfe derzeit "ernsthaft" ein Szenario, in dem Weltmeister Lewis Hamilton, Ferrari-Star Sebastian Vettel und Co. ohne Fans um WM-Punkte kämpfen, berichtet die BBC. So könnte die derzeit ruhende Saison im Zuge der grassierenden Pandemie doch noch irgendwie gerettet werden. Und wieder ein bisschen Geld in die Kassen der Rennserie und der klammen Teams fließen.

Ein weiteres Thema bei einer Krisen-Videokonferenz zwischen den Teamchefs, Carey sowie Weltverbands-Präsident Jean Todt: die Budgetobergrenze. Um Rennställe vor der Pleite zu retten, könnte die ab der Saison 2021 geltende Kostendeckelung weiter gesenkt werden - von 175 Millionen Dollar (rund 161 Millionen Euro) pro Jahr auf 150 Millionen Dollar.

Sky und Netflix – zum besten Preis
Sky und Netflix – zum besten Preis

Mit Entertainment Plus die besten Serien von Sky und alle Inhalte von Netflix zu einem unschlagbaren Angebot sichern. Netflix-Standard-Abo im Wert von € 11,99 inklusive.

Besonders Ferrari soll sich nach übereinstimmenden Medienberichten allerdings dagegen gewehrt haben, die Summe sogar auf 125 Millionen Dollar zu beschränken. Die Scuderia argumentiert, dass sie hohe Forschungs- und Entwicklungskosten aufbringt, die die kleineren Kundenteams nicht hätten. Die Regel soll eingeführt werden, um mehr Chancengleichheit und damit spannendere Rennen zu schaffen.

F1 möchte so schnell wie möglich zurück auf die Strecke

Doch mittlerweile wären die Bosse ja froh, wenn in diesem Jahr überhaupt Rennen stattfinden würden - erst am Dienstag wurde der Shutdown in den Fabriken von 21 auf 35 Tage verlängert. Wie in anderen Sportarten entgeht auch der Formel 1 ohne Betrieb jede Menge Geld. Die Zahlungen der Streckenbetreiber fehlen, Einnahmen von TV-Sendern und Sponsoren bleiben teilweise aus. Die Formel 1 setzt daher alles daran, 2020 so schnell wie möglich wieder auf die Strecke zu gehen.

 Sky Sport präsentiert: Die "hisToooRische Sky Konferenz"
Sky Sport präsentiert: Die "hisToooRische Sky Konferenz"

Sky zeigt auf Basis des festgesetzten Spielplans an den kommenden Samstagen um 15.30 Uhr die besten Bundesliga-Partien der vergangenen Jahre in live produzierten Konferenzen

Carey, der in Coronazeiten auf 20 Prozent seines Gehalts verzichten soll, hofft noch auf 15 bis 18 Rennen. Denn um nicht massive Einbußen bei den TV-Einnahmen zu riskieren, muss der Manager in der Saison 15 Grand Prix auf die Beine stellen. Doch die ersten acht von 22 geplanten Rennen sind bereits abgesagt oder verschoben worden, nach aktuellem Stand soll die Saison am 14. Juni in Kanada beginnen, doch das Rennen wackelt - ebenso wie die danach in Frankreich und Österreich.

Mehr dazu

Als derzeit realistischster Einstieg - womöglich unter Ausschluss der Öffentlichkeit - gilt der Große Preis von Großbritannien in Silverstone (19. Juli). Sieben der zehn Teams betreiben ihre Fabriken im Umkreis der Traditionsrennstrecke, die Reisetätigkeit - und damit das Infektionsrisiko - würde einigermaßen in Grenzen gehalten.

Alexander Wurz, Präsident der Fahrergewerkschaft GPDA hofft, dass nicht sogar auf den Acht-Rennen-Notfallplan (Mindestanzahl für eine WM) zurückgegriffen werden muss. Der Österreicher rechnet damit, dass im Motorsport schneller wieder der Betrieb aufgenommen werden kann als etwa im Fußball. "Alle haben Handschuhe, Helme an", sagte Wurz dem ORF: "Selbst die Mechaniker beim Boxenstopp. Man hat keine wirkliche Nähe." Und die Fans müssen im Fall der Fälle vielleicht auch erst einmal draußen bleiben.

Sport-Informations-Dienst (SID)