Ferrari-Doppelsieg beim Auftakt in Bahrain: "Gibt keine bessere Art, die Saison zu beginnen"
Stimmen: Hamilton freut sich für Ferrari, Wolff spricht von "Griff ins Klo"
20.03.2022 | 20:38 Uhr
Ferrari feiert zum Auftakt der neuen Formel-1-Saison einen Doppelsieg. Bei anderen Teams läuft es weniger gut. Sky hat die wichtigsten Stimmen zum Großen Preis von Bahrain.
Charles Leclerc (Ferrari) ...
... zum Rennen: "Ich musste sehr hart um diesen Sieg kämpfen. Sobald ich ein bisschen Abstand zu Max hatte, konnte ich meine Pace und den Abstand zu ihm gut kontrollieren. Aber nach dem ersten Boxenstopp war Max direkt hinter mir und ich musste über drei Runden lang meinen Platz verteidigen. Das war schwer. Ich freue mich, dass es geklappt hat. Nach dem Safety Car hatte ich einen guten Restart und konnte wegziehen."
... zu seiner Favoritenrolle im WM-Kampf: "Nach dem, was wir dieses Wochenende gezeigt haben, kann ich nicht einfach sagen, dass es nicht so ist. Aber man muss auch sagen, dass unser Niveau dem von Red Bull recht ähnlich ist und wir müssen schauen, wie sich das ab jetzt entwickelt. Aber es gibt keine bessere Art, die Saison zu beginnen."
Carlos Sainz (Ferrari) ...
... zum Rennen: "Ferrari ist zurück mit diesem Doppelsieg. Wir sind jetzt da, wo das Team sein sollte. Die harte Arbeit des Teams hat sich ausgezahlt. Für mich persönlich war es ein schwieriges Wochenende und eigentlich hatte ich nicht die Pace für den zweiten Platz. Ich habe mich da aber doch noch reingebissen und bin drangeblieben."
... zum Ausscheiden von Verstappen: "Max hatte Pech. Er ist eigentlich so gefahren, dass er Platz zwei verdient gehabt hätte."
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Lewis Hamilton (Mercedes)...
... zum Rennen: "Einen großen Glückwunsch an Ferrari, ich freue mich für sie. Es ist ein episches Team und es ist gut, Carlos und Charles da zu sehen. Das war so ein schwieriges Rennen. Wir haben unser Bestes gegeben, auch schon in den Trainingseinheiten. Die beiden Red-Bull-Fahrer hatten dann natürlich ein riesiges Pech."
Max Verstappen (Red Bull) ...
... zum Rennen: "Wir hatten heute viele Probleme. Ich hatte zuerst mal keinen Grip, wie schon am Freitag. Der zweite Platz wäre trotzdem ein guter Start in die Saison gewesen. Wir hatten aber auch keine gute Strategie. Wir hätten viel aggressiver sein müssen in den beiden Runden nach den Reifenwechseln. Da hätte ich zweimal schneller sein müssen, dann hätte ich die Führung übernommen. Danach hatte ich Probleme mit dem Lenkrad. Es war viel zu schwer, zu lenken. Da wäre ein zweiter Platz echt gut gewesen. Aber am Ende gab es dann natürlich noch ein Problem. Ich glaube, es ist kein Benzin mehr zum Motor gekommen. Und dann ist alles ausgefallen und das war es. Das hatten wir nicht erwartet. Balanceprobleme können immer vorkommen. Aber was danach noch kam, war richtig schade. Und schlecht, weil beide Autos keine Punkte geholt haben."
... zu den neuen Regularien, die für mehr Spannung sorgen sollen: "Ich glaube es bringt schon etwas. Aber auf dieser Strecke ist es natürlich immer schwer, weil der Verschleiß der Reifen immer sehr hoch ist. Ich denke auf einer anderen Strecke wird das noch besser werden."
Mattia Binotto (Teamchef Ferrari) ...
... zum Doppelsieg: "Zunächst mal freut es mich sehr für das Team. Sie haben es verdient und sehr lange, viel Arbeit in das Auto gesteckt. Zu lang, aber jetzt haben wir es endlich geschafft. Wir waren schon am Samstag im Qualifying konkurrenzfähig und dann auch im Rennen. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück, aber wir haben die Position halten können. Und das Safety Car hat uns dann nochmal zusätzlich eine Chance gegeben. Der Doppelsieg ist natürlich schön."
... zu Sainz: "Carlos hatte schon über das gesamte Wochenende ein paar Probleme und er muss das Auto noch besser verstehen. Aber er ist ein sehr guter Fahrer und ich bin sicher, dass er das schafft. Wir arbeiten an seiner Vertragsverlängerung und wir sind ziemlich kurz vor einem Abschluss, aber es wird noch ein paar Tage brauchen."
Toto Wolff (Motorsportchef Mercedes) ...
... zum Rennen: "So schnell ändert sich die Erwartungshaltung. Letztes Jahr wären wir über den dritten und vierten Platz enttäuscht gewesen. Aber wir müssen uns eingestehen, dass die Performance im Moment noch nicht stimmt. Auf den weichen Reifen sind wir vom Speed her mit dabei, aber der baut schnell ab. Auf den anderen beiden sind wir nicht schnell genug, und der harte Reifen war diesmal ein richtiger Griff ins Klo. Aber wir wollten es probieren. Wir wissen, wo der Anspruch liegt. Aber es gibt im Moment nicht einen Bereich, wo ich sagen würde, wir performen so, wie wir das wollen."
... zu Ferrari: "Der Motor von Ferrari ist extrem stark. Aber auch das Auto insgesamt. Wir haben gesehen, wie Leclerc immer wieder von Verstappen weggefahren ist. Ihr Grip ist wirklich gut und ich denke, sie haben auch einen Gewichtsvorteil gegenüber dem Red Bull und uns. Ferrari hat einen guten Job gemacht."
... zu George Russell: "Sehr solide, die Pace ist bei ihm absolut da. Es war für ihn das erste Rennen bei uns und da kommt sicherlich auch der Druck-Faktor noch dazu. Ich finde, dass er seine Aufgabe tadellos gelöst hat."
Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull Racing) ...
... zum Ausfall beider Autos: "Die Ausfallursache ist bei beiden Autos die gleiche. Wir haben kein Benzin mehr vom Tank zum Motor bekommen. Warum genau das so ist, wissen wir nicht. Der Dreher von Perez ist aber auf das mangelnde Benzin zurückzuführen. Es ist schwer zu sagen, warum das passiert ist. Das wissen wir erst, wenn wir uns die Autos genau angeschaut haben. Aber das ist etwas, dass zuvor nie aufgetreten ist. Wir haben Tests gemacht, bei denen wir die Autos bis auf einen Liter leer gefahren haben. Also es muss irgendetwas kaputt gegangen sein."
... zu Ferrari: "Wir waren von ihrem Renntempo überrascht. Es ist natürlich schwer zu sagen, wie es gewesen wäre, wenn wir vorne gewesen wären. Wir haben vor allem im zweiten Sektor Zeit verloren. Durch das Hinterherfahren war unser Reifenverschleiß höher als bei Ferrari. Aber wir sind vom Ferrari nicht weit weg. Es sind bei uns ein paar andere Probleme aufgetreten, da müssen wir schauen. Beide Autos zu verlieren, war aber auch schon ein kräftiger Rückschlag."
Mick Schumacher (Haas) ....
... zum Rennen: "Es war schwierig. Ich hatte gleich in der ersten Runde einen Kontakt. Zum Glück habe ich das Auto mit einem eleganten Dreher wieder grade bekommen. Leider waren die Reifen danach schon hinüber. Generell war es ein schwieriger Tag. Ich glaube schon, dass wir mehr Pace gehabt hätten. Wir sehen es ja bei Kevin, er hat einen riesigen Job gemacht. Ich bin sehr froh für das Team über die Punkte."
... zur Verbesserung des Autos: "Es gibt mir sehr viel Vertrauen für die nächsten Rennen. Wir haben noch 22 Rennen vor uns, also 22 Möglichkeiten, Punkte zu sammeln."
Nico Hülkenberg (Ersatzfahrer Aston Martin) ...
... zum Rennen: "Es war sehr anstrengend. Ich bin am Ende schon ein bisschen auf der Felge gegangen. Natürlich ist so ein Rennen für den Körper immer nochmal was anderes als so eine Qualifikations-Runde, die nur 70, 80 Sekunden dauert. Es war ein hartes Rennen. Es lief ganz gut, bis ich mich verbremst habe. Danach ging es etwas bergab, dann kamen auch die Überrundungen."
... zum schwachen Auto: "Wir müssen das jetzt alles mal ein bisschen analysieren und verstehen. Es gibt einige Bereiche, die wir uns anschauen müssen. Denn wenn man hinten ist, dann gibt es immer Dinge, die es zu verbessern gibt. Wo das genau ist, müssen wir noch verstehen."
... zu seinem kurzfristigen Einsatz für Sebastian Vettel: "Manche Dinge haben mehr Spaß gemacht, manche weniger. Letzter zu werden, macht natürlich nicht wirklich Spaß. Aber das war auch nicht wirklich anders zu erwarten. Aber es ist wie es ist. Ich habe eigentlich keinen groben Fehler gemacht. Ich kann nicht sagen, dass ich zufrieden bin, aber auch nicht unzufrieden."
Ross Brawn (F1-Sportdirektor) ...
... zu den Wirkungen der Veränderungen im Reglement: "Es war erst ein Rennen gefahren, aber wir sind wirklich begeistert. Wir haben nichts gesehen, was entgegen dem lief, was wir versucht haben zu erreichen. Es war ein spannendes Rennen. Was schön ist, ist das wir keine großen Abstände bei den Top-Teams haben. Die haben das sehr gut hingekriegt."
... zu den Top-Teams: "Ich kann natürlich nicht leugnen, dass Ferrari bei mir noch immer im Herzen sind. Und sie hatten jetzt ein paar schwere Jahre. Wir freuen uns sehr für sie. Für Mercedes ist es jetzt eine Herausforderung und dann gibt es natürlich noch Red Bull, bei denen man sicher sagen kann, dass sie wieder um Siege kämpfen."
Sky Experte Ralf Schumacher ...
... zu Ferrari: "Sie haben auf jeden Fall die Haltbarkeit und den Speed. Ich sage aber immer noch, dass der Red Bull, wenn er vorne gewesen wäre, wahrscheinlich auch das schnellere Auto gewesen wäre. Zumindest mal Max. Aber auch Perez ist ein starkes Rennen gefahren im Gegensatz zu Sainz, der ein paar Schwierigkeiten hatte. Aber ansonsten haben sie das Potential und auch die Power."
... zu Haas und Magnussen: "Ich hätte nicht mit Platz fünf gerechnet. Ich war auch einer der gesagt hat: 'warum denn kein junger Fahrer'. Aber Magnussen ist zurückgekommen und war sofort schnell. Er hat die Punkte eingefahren und einen tollen Job gemacht. Da muss sich der Mick ein bisschen strecken. Aber das ist auch gut. Das braucht ein junger Fahrer."
Sky Experte Timo Glock ...
... zum Ergebnis: "Ich habe auch gedacht, dass die Red Bulls über das gesamte Rennen besser dastehen würden als die Ferraris. Aber es war umgedreht. Charles Leclerc hat das wirklich sehr gut gemanagt und hatte eine super Pace. Er hat auch sehr clever verteidigt und hatte einen tollen Restart. Er hat alles richtig gemacht und ein Ausrufezeichen gesetzt. Es war auch ein Ausrufezeichen von Ferrari."
... zum Ausscheiden der beiden Autos von Red Bull: "Sie müssen natürlich verstehen und analysieren, woran das gelegen hat. Dass beide Autos so kurz vor Schluss ausscheiden, ist bitter. Max hat gezeigt, dass er schnell ist, aber es hat nicht gereicht und er hat Pech gehabt."
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