Formel 1: Mercedes-Pilot George Russel über Williams-Zeit und Wechsel

Russell über "zu lange" Williams-Zeit: Es gab keinen Ausweg, aber...

George Russell ist seit Anfang des Jahres Stammpilot bei Mercedes.
Image: George Russell ist seit Anfang des Jahres Stammpilot bei Mercedes.  © Imago

George Russell fuhr vor seinem Wechsel zu Mercedes drei Jahre im nicht konkurrenzfähigen Williams. Für den Briten war die Zeit dort laut eigener Aussage zu lang, auch wenn ein früherer Wechsel zum Konstrukteurs-Weltmeister zu großen Problemen geführt hätte.

In der Saison 2018 dominierte George Russell die Formel 2 und holte mit 287 Punkten mit großem Vorsprung den Titel vor dem heutigen McLaren-Piloten Lando Norris, der nur auf 219 Zähler kam. Als Belohnung für das starke Jahr rückte der damalige Mercedes-Junior-Fahrer in die Formel 1 auf und unterschrieb einen Vertrag über drei Jahre bei Williams.

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Russell hatte sich mehr von Williams versprochen

Eine Entscheidung, die der 24-Jährige heute als Fluch und gleichzeitig auch als Segen ansieht: "Ich denke, als wir 2018 bei Williams unterschrieben haben, war das ein Team, das gerade drei Jahre lang Podestplätze eingefahren hatte. In der Konstrukteurswertung wurden sie zweimal Dritter und einmal Fünfter, ehe sie dann 2018 ein sehr schlechtes Jahr hatten, als sie Letzter wurden", erinnert sich Russell im Formel-1-Podcast Beyond the Grid und ergänzt:

"Aber wir dachten, dass es ein Team ist, das sich davon erholen kann und wieder in der Region zwischen Platz drei und Platz fünf wettbewerbsfähig sein wird. Wir waren uns also alle einig, dass drei Jahre eine gute Zeit sind, in der man um Punkte und vielleicht auch um Podestplätze kämpft."

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Doch es kam anders: 2019 (ein Punkt) und 2020 (null Punkte) war Williams nicht konkurrenzfähig und Letzter im Konstrukteurs-Ranking, 2021 lief es mit 23 Punkten und Platz acht vor Alfa Romeo und Haas nur unwesentlich besser.

Keinen Ausweg aus Williams-Vertrag

"Im Nachhinein betrachtet waren drei Jahre, in denen ich allein am Ende des Feldes fuhr, zu lang. Aber leider hat Claire (Williams, ehemalige stellvertretende Teamchefin, Anm. d. Red.) bei den Vertragsverhandlungen gute Arbeit geleistet, und es gab keinen Ausweg."

Dass Russell selbst zu Höherem berufen war, zeigte der junge Brite, als er 2020 für den erkrankten Lewis Hamilton beim GP von Bahrain einsprang und im Mercedes auf Platz zwei fuhr. Zudem landete er in Spa 2021 beim kürzesten Rennen der Formel-1-Geschichte dank eines herausragenden Qualifyings im unterlegenen Williams ebenfalls auf P2. Ein Wechsel bereits in der vergangenen Saison zu Mercedes hätte allerdings auch negative Seiten gehabt, wie Russell erläutert, denn das Auto sei damals perfekt auf Hamilton abgestimmt worden.

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Früherer Wechsel hätte auch Nachteile gehabt

"Aber im Nachhinein betrachtet, denke ich, dass es unglaublich schwierig gewesen wäre, letztes Jahr oder sogar 2020 bei Mercedes einzusteigen, weil es 'sein' Baby war. Gegen Lewis anzutreten, obwohl das Auto über so viele Jahre hinweg für seinen Fahrstil weiterentwickelt wurde. Jetzt hingegen hat jeder ein neues Blatt Papier, jeder fängt bei Null an, und das war wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt", so Russell.

Auch wenn Russels Lehrjahre bei Williams für ihn also zu lang waren, könnte man sagen: Ende gut, alles gut...

Mehr zum Autor Robert Gherda