Viele Neuerungen: Renn-Kalender für 2022 nimmt Formen an
25.09.2021 | 17:09 Uhr
Offiziell ist noch nichts, doch der vorläufige Kalender für die Formel-1-Saison 2022 ist mittlerweile durchgesickert.
Auch wenn sich Details noch ändern können, ist erkennbar, wie die Rechteinhaber aus den USA die Zukunft planen: Liberty Media will weniger Ausnahmen für die großen Standorte, viele Rennen in kurzer Zeit und einen starken amerikanischen Markt.
"My way or the highway", sagt der Amerikaner, wenn er meint: "Friss oder stirb." Und frei nach diesem Motto geht Liberty Media auch den Umbau des Kalenders an, denn mittlerweile geht es sogar den Traditionen an den Kragen. So mussten die Macher in Monaco ziemlich lange verhandeln - und hatten am Ende einige Privilegien verloren.
Wie alle anderen wird das Fürstentum seinen Grand Prix künftig von Freitag bis Sonntag ausfahren müssen. Der Sonderzeitplan mit dem Training am Donnerstag passt nicht mehr in eine Zeit, in der die Formel 1 eher auf kürzere Wochenenden drängt. Und wie alle anderen muss Monaco nun wohl auch eine offizielle Antrittsgage an die Königsklasse zahlen.
Selbst der fixe Termin im Mai könnte künftig wackeln, denn Wunschtermine will die Formel 1 abschaffen - um ihren vollgepackten Kalender sinnvoller ordnen zu können. Auch die über Jahre bewährte Saisoneröffnung in Australien und der Abschluss in Abu Dhabi sind nicht mehr sicher, Down Under könnte seine Sonderstellung schon 2022 verlieren.
Es gab Zeiten in der Formel 1, da galten Triple-Header als absolute Ausnahme, als Notfallmaßnahme, wenn nichts anderes möglich ist. Drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden belasten die Crews hinter den Teams zu sehr, um zum Standard zu werden - eigentlich. Denn 2022 wird nach jetzigem Stand das dritte Jahr in Folge, in dem die Königsklasse gleich mehrere Dreierpacks einstreut. 2020 spielten die Coronaverwerfungen eine Rolle, nun aber sieht auch ein ziemlich regulärer Kalender diese Belastung vor: Gleich drei Triples könnten es werden, dazu fünf Double-Header.
"Alle, die in der Logistik arbeiten, auch alle Mechaniker müssen ja viel früher vor Ort sein als wir", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff: "Und sie reisen auch nicht so komfortabel wie wir, das muss alles bedacht werden." Es gelte, die Umsatzziele der Königsklasse und die Belastung abzuwägen.
Realität ist aber auch: Will die Formel 1 23 Rennen zwischen März und Ende November austragen, dazu eine vierwöchige Sommerpause halten - dann sind Triple-Header die Zukunft.
Die Erschließung des US-Marktes spielte von Beginn an eine sehr große Rolle in der Strategie von Liberty Media, dort liegt ein riesiges Potenzial beinahe brach. Also wollte die Formel 1 neben dem mittlerweile etablierten Standort Austin in Texas weitere Rennen in den Staaten haben. Geträumt wurde und wird von Grands Prix in New York und Las Vegas, für kommendes Jahr umgesetzt ist nun das Stadtrennen in Miami. Bei der Expansion der vergangenen Jahre, auch in Saudi-Arabien wird ja nun gefahren, bleibt für einige kein Platz. Deutschland etwa spielt auf Sicht keine Rolle mehr in den Überlegungen.
20. März - Bahrain
27. März - Saudi-Arabien
10. April - Australien
24. April - China
8. Mai - USA/Miami
22. Mai - Spanien
29. Mai - Monaco
12. Juni - Aserbaidschan
19. Juni - Kanada
3. Juli - Großbritannien
10. Juli - Österreich
17. Juli - Frankreich
31. Juli - Ungarn
28. August - Belgien
4. September - Niederlande
11. September - Italien
25. September - Russland
2. Oktober - Singapur
9. Oktober - Japan
23. Oktober - USA/Austin
30. Oktober - Mexiko
13. November - Brasilien
20. November - Abu Dhabi
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