Wichtiger als Punkte! Verstappen verschiebt Fokus nach Quali-Schock
16.09.2023 | 21:24 Uhr
Red Bull erlebt ein in der jüngeren Vergangenheit historisches Debakel. Im Qualifying zum GP von Singapur scheitern sowohl Weltmeister Max Verstappen als auch Teamkollege Sergio Perez bereits in Q2. Die Mega-Serie droht zu reißen, Verstappen denkt sogar nicht mal mehr an Punkte.
Was sich in den drei Freien Trainings am Freitag und Samstagmittag bereits angedeutet hatte, setzte sich im Qualifying in Singapur fort. Die Red Bull rutschten über den Stadtkurs, Verstappen haderte am Funk und am Ende stand sowohl für den Weltmeister als auch für Perez das vorzeitige Quali-Aus in Q2.
Verstappen passierte dies zuletzt in dieser Saison in Saudi-Arabien, allerdings waren damals technische Gründe anzuführen. Diesmal reichte es sportlich nicht. Für Perez war es bereits das siebte Mal in diesem Rennjahr, dass er nicht in Q3 mitfahren konnte. Dass beide Red Bull gleichzeitig Q3 verpassen, gab es zuletzt 2018 in Russland. Also vor über fünf Jahren - eine Ewigkeit in der Formel 1.
Verstappen, der in dieser Saison zwölf von 14 Rennen gewonnen hat, hatte bereits vor dem Rennwochenende in Singapur eine böse Vorahnung, was die Performance von Red Bull betrifft.
"Ich wusste immer, dass es schwierig werden würde, auf die Pole Position zu fahren. Aber das hatten wir nicht erwartet", erklärt der Weltmeister am Sky Mikrofon. "Das ganze Wochenende über hatten wir Probleme. Das 3. Freie Training war nicht so schlecht, aber dann haben wir ein paar Dinge für das Qualifying probiert. Dann wurde das Auto aber wieder unfahrbar. Ich hatte riesige Probleme in den Bremsbereichen. Wenn ich hart bremsen wollte, ist der gesamte Druck von meinen Vorderreifen runtergegangen. Wie ich am Funk sagte: Es war einfach schockierend. In den langsameren Bereichen bin ich einfach nur rumgerutscht."
An eine Fortsetzung seiner Siegesserie (zuletzt zehn GP-Siege in Folge) glaubt der Niederländer deshalb nicht mehr. "Nein, ganz sicher nicht."
Für Verstappen steht dies aber nach dem Qualifying-Schock auch gar nicht mehr im Fokus. Selbst das Einfahren von Punkten ist für den Weltmeister nicht das Wichtigste. "Es ist egal, ob wir als Elfter, Fünfzehnter oder vom letzten Platz starten. Das Wichtigste ist, dass wir verstehen, warum es so schlecht war. Das ist jetzt wichtiger für mich als Punkte einzufahren."
Auch für Red-Bull-Teamchef Christian Horner genießen die Aufarbeitung und das Verständnis für das schlechte Quali-Ergebnis Priorität. "Es ist komisch und wir müssen einiges verstehen. In Q1 war das Auto doch sehr konkurrenzfähig, aber danach war keine Pace mehr im Auto. Es war einfach außerhalb des Arbeitsfensters, an das wir gewohnt sind und wie das Auto normalerweise auf die Veränderungen reagiert. Wir müssen uns die Daten anschauen. Das Rennen wird hart werden. Es ist schwierig zu überholen hier. Aber wir müssen erstmal verstehen, wo die Performance hin ist."
Ganz abschenken wollte Horner das morgige Rennen aber auch nicht, wie er am Sky Mikrofon andeutete: "Der Grand Prix wird definitiv sehr, sehr hart. Aber man gibt niemals auf bis zur karierten Flagge. Wir hatten einen super Lauf bisher, eine unglaubliche Saison. Wir sind nicht bereit, jetzt aufzuhören."
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