Kolumne von Sandra Baumgartner: F1-Kolumne: "Danke Max, Lewis und Sebastian"

Formel 1 Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de.

An diesem Sonntagabend brauche ich keinen Tatort mehr, denn ich habe am Nachmittag den Alpenkrimi aus der Steiermark gesehen. Bekäme ein Drehbuchautor den Auftrag ein Formel-1-Rennen zu scrikten, würde ich ihm empfehlen, den Österreich Grand Prix 2018 als Vorlage zu nehmen. In den Hauptrollen:

Lewis Hamilton: Der WM-Leader, der als Favorit auf den Sieg strauchelt

Nach dem Start dachte ich, ok jetzt wird’s langweilig und Hamilton gewinnt das Ding. Doch dann traute ich meinen Augen und Ohren kaum. Mercedes verpasst die Chance auf einen Stopp während des Virtual Safety Car.

Der Rennstratege entschuldigt sich und wäre dem nicht schon genug, gibt der so zuverlässige Silberpfeil kurz vor Schluss den Geist auf. Dieses Rennen macht das Team menschlich. Mercedes - großer Dominator und "Team Zuverlässig“. Mercedes, Ihr seid doch noch von dieser Welt!

Max Verstappen: Der viel Gescholtene, der in diesem Rennen allen zeigt, was er drauf hat

Mich persönlich freut der Sieg von Verstappen in Österreich sehr. Ich halte ihn für einen der talentiertesten Fahrer im Feld. So wie ich ihn kennen gelernt habe, ist er ein sehr witziger junger Mann, der seinen Weg geht und sich nur schwer beeinflussen lässt.

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Er wurde in dieser Saison viel kritisiert – ja auch von mir! Ich wollte einfach wieder diesen brillanten jungen Fahrer auf der Strecke sehen und nicht "Mad Max“. Das habe ich in Österreich und ich freue mich jetzt schon auf mehr Rennen dieser Art von ihm. Max, lass den "Mad“ zu Hause!

Sebastian Vettel: Der Abgestrafte, der nach großer Aufholjagd die WM-Führung zurück erobert

Ich glaube, das Lenkrad von Sebastian Vettel hat nach diesem Rennen tiefe Zahnabdrücke - so sehr hat sich der Ferrari-Pilot durch dieses Rennen gekämpft. Eines der Highlights: sein mutiges Überholmanöver gegen Hamilton. Platz 3 bringt ihm die nötigen Punkte für die WM-Führung. Danke Ferrari fürs Nicht-Eingreifen, um Vettel so nicht mit der Team-Order an Räikkönen vorbei zu schieben.

Valtteri Bottas und Daniel Ricciardo sind als tragische Figuren in den Nebenrollen: Der Pole-Setter scheidet mit technischem Defekt aus, ebenso das Geburtstagskind, das keinen guten Sonntag geschenkt bekommen hat. Auch diese beiden haben dazu beigetragen, dass dieser Sonntagnachmittag so spannend wurde.

Und ich bin froh über den Tripleheader, denn es geht die kommende Woche gleich weiter mit dem nächsten Showdown in Silverstone.

Formel: Die Fahrerwertung

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Über mich:

Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.

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