Starker Test: Kubica glänzt beim Formel 1 Comeback
Viertschnellste Zeit trotz Handicap
24.08.2017 | 19:55 Uhr
Robert Kubica hat im Kampf um eine Rückkehr in die Königsklasse ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 32-Jährige, der seit einem schlimmen Rallye-Unfall an der rechten Hand schwer gehandicapt ist, ging bei den offiziellen Testfahrten in Budapest für Renault auf die Strecke - und lieferte bemerkenswert ab.
Mit seiner Bestzeit von 1:18,572 Minuten war er viertschnellster Mann des Tages. Insgesamt absolvierte 142 Runden - fleißiger war nur Luca Ghiotto (161 Runden) im Williams. Zahlreiche Fans hatten sich auf den Tribünen eingefunden und wollten sehen, wie sich der Pole im RS17 schlägt.
"Es war ein fantastisches Gefühl, hier zu sein und so viele Fans an der Strecke zu sehen", sagte Kubica: "Bis hierher war es eine unglaubliche Reise, und wir haben heute gute Fortschritte gemacht. Es ist aber noch zu früh, um zu sagen, was der nächste Schritt sein wird."
Hoffnung auf ein Cockpit für 2018
Vor rund sechs Jahren hatte Kubica bei einem Unfall schwere Verletzungen erlitten, die ihn noch heute behindern. Die Beweglichkeit seines rechten ist Arms stark eingeschränkt, trotzdem darf er sich Hoffnungen auf ein Comeback machen.
Der Pole saß am Mittwoch erstmals wieder in einem aktuellen F1-Boliden und wird von Renault als Kandidat für die kommende Saison bezeichnet. Er könnte Jolyon Palmer (Großbritannien) ersetzen und Teamkollege von Nico Hülkenberg werden.
Vettel: "Weiß nicht, wie er das mit seiner Hand macht"
"Es gab nie Zweifel an Roberts Talent und Geschwindigkeit", sagte WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel, mit 1:17,124 Minuten Schnellster am Mittwoch: "Aber ich weiß nicht, wie er das mit seiner Hand macht."
Ein Kniff: Für Kubica wurden die Schaltwippen im Renault komplett auf der linken Seite des Lenkrads angebracht, so sollen die Einschränkungen minimiert werden.
Runde auf etwas schnelleren Ultra-Softs
Mit seiner Tagesbestzeit lag Kubica etwa im Bereich von Palmers Leistung aus dem Qualifying zum Großen Preis von Ungarn am vergangenen Samstag (1:18,415).
Allerdings drehte Kubica seine beste Runde auf den noch etwas schnelleren Ultra-Soft-Reifen. Der hochtalentierte Pole hatte seine Formel-1-Karriere 2006 begonnen. Bei 76 Starts für BMW Sauber und Renault holte er einen Sieg, zwölf Podestplätze und 273 Punkte. 2008 wurde er WM-Vierter.