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Surer: "Vettel soll beim nächsten Anfall erst nachdenken"

Milde Strafe nach Rambo-Attacke gegen Hamilton

Sebastian Vettel kommt nach seiner Attacke im Rennen von Baku gegen Lewis Hamilton mit einem blauen Auge davon.
Image: Sebastian Vettel kommt nach seiner Attacke im Rennen von Baku gegen Lewis Hamilton mit einem blauen Auge davon.  © Getty

Das größte Geschenk zu Sebastian Vettels 30. Geburtstag am Montag war vermutlich die milde Strafe der FIA für seinen Rammstoß gegen Lewis Hamilton beim Rennen in Baku.

Der Ferrari-Pilot musste sich nur öffentlich entschuldigen und einen Teil seiner Freizeit in Nachwuchsarbeit der FIA leisten. Sky Experte Marc Surer glaubt, dass dies ein letzter Warnschuss an Vettel war und erklärt, warum der Weltverband so handeln musste.

Sky: Marc, Sebastian Vettel konnte nach dem Zwischenfall in Baku den Kopf aus der Schlinge ziehen. Statt einer harten Strafe kommt er mit einem blauen Auge davon. War das zu erwarten?

Marc Surer: Ja, eigentlich schon, obwohl er Wiederholungstäter ist. Letztes Jahr hat er in Mexiko Rennleiter Charlie Whitning übel beschimpft. Es wird das letzte Mal sein, dass er so davonkommt. Bei seinem nächsten Vergehen müsste die FIA durchgreifen, da es auch um eine Vorbildfunktion geht. Selbst ein Go-Kart-Fahrer wird bestraft, wenn er einen Anderen rammt.

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Nicht zimperlich, wenn es um den eigenen Vorteil geht: Ferrari-Legende Michael Schumacher und sein Nachfolger Sebastian Vettel.

Sky: Der Deutsche gilt als Wiederholungstäter. Hat der Ferrari-Pilot einen Sonderstatus oder warum wird er immer recht milde bestraft?

Marc Surer: Die FIA wollte die Sache nicht größer machen, weil das Verfahren zu lange dauern würde. Im schlimmsten Fall zieht es sich bis in den Sommer hin. Davor hatte die FIA Angst. Es war sicherlich auf der Kippe, aber Vettels Entschuldigung, seine Reue plus Strafarbeiten hat die FIA milde gestimmt. Ich denke, dass das milde Urteil darauf ausgerichtet ist, die WM nicht zu beeinflussen. Wenn man Vettel ein Rennen sperrt, würde logischerweise Lewis Hamilton das Rennen gewinnen. Das wäre womöglich schon eine Vorentscheidung. So gesehen hat die FIA mit einem Auge auf den WM-Kampf geschaut.

Sky: Denkst du, dass Vettels Reue ernst gemeint war?

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Marc Surer: Da er so lange gebraucht hat, war es denke ich kalkuliert. Vettel hat sich im Recht gefühlt. Er dachte wirklich, dass Hamilton eine Schikane-Bremsung gemacht hat. Sebastian ist ein intelligenter Mensch und wusste, dass er nur mit einer Entschuldigung davonkommt.

Sky: Wie wird sich die Strafe auf den Ferrari-Piloten auswirken? Glaubst du, dass sich Vettels Fahrstil ändern wird?

Marc Surer: Glaube ich überhaupt nicht. Ich hoffe, dass er beim nächsten Anfall erst nachdenkt, bevor er wieder jemand über Funk beschimpft oder unnötige Aktionen macht. Das sind immer Wutausbrüche bei ihm. Er braucht nichts an seinem Fahrstil zu ändern.

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Sky: Lewis war nach dem Rennen zu Recht sauer auf Sebastian. Muss Vettel jetzt die Rache des Briten fürchten?

Marc Surer: Nein, das wäre nicht Lewis. Hamilton ist ein knallharter Fahrer, der zwar die Ellbogen ausfährt, aber unfair habe ich ihn nie erlebt.

Sky: Kommen wir nochmal auf das Sportliche zum Abschluss. Wie schätzt du die Chancen der beiden WM-Führenden beim Grand Prix in Österreich ein?

Marc Surer: In Österreich haben wir wieder einen rutschigen Asphalt und ultrasofte Reifen. Das müsste Ferrari in die Hände spielen, die stark sein werden. Mercedes wird allerdings nicht viel schlechter sein. Ich erwarte daher einen offenen Zweikampf.

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