Valtteri Bottas prophezeit düstere Zukunft für Audi: Wo er die größte Baustelle sieht

Nach seinem Abschied von Sauber spricht Valtteri Bottas über die größte Baustelle seines Ex-Teams und was das für Audi bedeutet

Valtteri Bottas prophezeit düstere Zukunft für Audi.
Image: Valtteri Bottas prophezeit düstere Zukunft für Audi.  © Imago

Valtteri Bottas verlässt das Sauber-Team ohne einen einzigen WM-Punkt in der vergangenen Formel 1-Saison 2024. Jetzt spricht er über die Herausforderungen, die auf Audi zukommen und prognostiziert eine düstere Zukunft.

Die vergangene Formel 1-Saison 2024 war für Sauber ein Desaster. Nur ein einziges Mal konnte das Team aus der Schweiz punkten und landete somit zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder auf dem letzten Platz.

Audi soll frischen Wind bringen

Der Einstieg des Ingolstädter Motorenherstellers soll die Wende bringen, doch Ex-Fahrer Valtteri Bottas gibt einen düsteren Ausblick. "Meine größte Sorge ist das Chassis. Es wird nicht von Audi hergestellt, sondern weiterhin von Sauber", so Bottas.

Der Audi-Motor habe laut dem Finnen das Potenzial, um 2026 konkurrenzfähig zu sein. Die bereits existierende Motorsportfabrik in Neuburg an der Donau wurde hierfür nochmals deutlich ausgebaut. Das Hauptproblem sieht Bottas jedoch in der Schweiz. Das Chassis wird auch ab 2026 und darüber hinaus weiterhin in Hinwil (bei Sauber) produziert. "Die Chassis-Seite muss also definitiv verbessert werden", betont Bottas mit Blick auf die Sauber-Ergebnisse der vergangenen Jahre.

Binotto sieht Licht am Ende des Tunnels

Mattia Binotto, der seit diesem Sommer die Leitung des Audi-Projekts übernommen hat, blickt trotz aller Herausforderungen positiv auf das Ende der Saison zurück. "Mit einigen tollen Updates geht der Fortschritt in die richtige Richtung", erklärt der ehemalige Ferrari-Teamchef ein. Gleichzeitig räumt er jedoch ein, dass in Hinwil noch erheblicher Nachholbedarf besteht: "Es gibt viel weniger Produktions- und technische Kapazitäten, einen sehr veralteten Simulator und zudem rund 400 Leute weniger als bei einem Spitzenteam".

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Sauber: der Bremsklotz für Audi?

Ex-Sauber-Fahrer Bottas betrachtet die aktuelle Ausgangslage kritisch: "Bislang war es ein schwieriger Start für die Marke". Seiner Meinung nach muss Sauber, künftig Audi, eine Abwärtsspirale durchbrechen, wofür man zusätzliches Personal bräuchte. Der Wechsel zu Sauber jedoch wäre ein Wechsel zum aktuell schlechtesten Team der Formel 1 und zudem auch an einen für viele unattraktiven Standort in der Schweiz.

"Dieses Team hat in den vergangenen zehn Jahren nur überlebt, es war im Überlebensmodus", erklärt Binotto und fügt hinzu, dass es immer nur das Ziel gewesen sei, "das Beste [aus der Situation] zu machen". Mit einem großen Namen wie Audi jedoch, ändern sich auch Erwartungen grundlegend. Eine Vergrößerung des Teams in Hinwil ist allerdings nicht geplant, vielmehr müsse sich eine komplett neue Denkweise etablieren.

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Wie lange dieser Prozess dauern wird und ob Audi mit einem Sauber-Chassis jemals erfolgreich sein wird, bleibt ungewiss. Mattia Binotto setzt auf Geduld und einen langen Atem. Sein Ziel: "bis 2030 erfolgreich zu sein."

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