Verstappen-Aufholjagd wäre epischer als Vettel in 2012 & Dreikampf-Drama von 2007
Max Verstappen sollte man nie abschreiben. Das hat der amtierende Weltmeister im Saisonendspurt einmal mehr unter Beweis gestellt. Nach dem Grand-Prix-Sieg in Katar ist der WM-Kampf spannender denn je. Krönt er sich am Ende tatsächlich noch zum Champion?
02.12.2025 | 10:34 Uhr
Es wäre eine der epischsten Aufholjagden der F1-Geschichte - und noch spektakulärer als der WM-Titel von Sebastian Vettel in 2012 und das Dreikampf-Drama von 2007 um Kimi Raikkönen.
104 Punkte!
So groß war der Rückstand von Verstappen auf den damaligen WM-Führenden Oscar Piastri nach dem Heim-Grand-Prix in Zandvoort. Die Hoffnung im Red-Bull-Lager auf den fünften Weltmeister-Titel des Niederländers war dementsprechend maximal klein.
Das hat sich nun geändert. Nach seinen jüngsten zwei Grand-Prix-Siegen in Las Vegas - samt Super-GAU für McLaren - und Katar. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf den aktuellen WM-Führenden, Lando Norris, nur noch zwölf Punkte.
Der 28-Jährige, der vor dem großen Finale in Abu Dhabi auf dem zweiten Platz vor McLaren-Pilot Piastri (392 Punkte) und hinter dessen Teamkollegen Norris (408) liegt, den Titelgewinn nicht selbst in der Hand - doch das Momentum spricht ganz klar für Verstappen (396).
Seine Aufholjagd würde sich in die epischsten Comebacks der Formel-1-Geschichte einreihen. Sie wäre sogar spektakulärer als zwei historische Titelkämpfe Mitte der 2000er-Jahre/Anfang der 2010er-Jahre.
Verstappen würde Vettel & Raikkönen übertrumpfen
Mit 97 Punkten auf Piastri hatte Verstappen nach dem Ungarn-GP mit 29,94 Prozent prozentual gesehen einen größeren Rückstand als Sebastian Vettel ihn in 2012 hatte oder Kimi Raikkönen in 2007.
Vettel war einst nach zehn von 20 Rennen als Dritter in seinem Red Bull 44 Punkte (29 Prozent) hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Nach einem dramatischen Saisonfinale in Sao Paulo holte der Heppenheimer aber doch noch seinen damals dritten WM-Titel - mit drei Punkten Vorsprung vor Alonso.
Bei Raikkönens Husarenritt fünf Jahre zuvor mischten gleich zwei Konkurrenten bis zum Ende mit. Der Finne lag in seinem Ferrari nach neun von 17 Rennen als Dritter 18 Punkte (26 Prozent) hinter Lewis Hamilton im McLaren - dessen Teamkollege Alonso war Zweiter. Am Ende der Saison triumphierte Raikkönen mit einem Punkt Vorsprung vor den beiden McLaren.
Hoffen auf McLaren-Patzer
Im Hier und Jetzt - in der F1-Saison 2025 - kann Verstappen vor dem letzten Rennen der Saison noch immer Weltmeister werden. In der aktuellen Form sollte man den viermaligen Champion auf keinen Fall abschreiben.
Er ist allerdings in Abu Dhabi auch auf Patzer von McLaren angewiesen, um sich am Ende doch noch an die Spitze zu schieben. Wenn Verstappen gewinnen sollte, dürfte Norris maximal Vierter werden. Bei Platz zwei dürfte Norris maximal Achter werden und Piastri nicht gewinnen. Wenn am Ende der dritte Platz herausspringt, dürfte Norris maximal Neunter werden und Piastri nicht gewinnen.
"Wir bleiben bis zum Schluss im WM-Rennen mit dabei. Unglaublich!", sagte ein freudiger Verstappen nach dem Katar-Sieg.
Am kommenden Wochenende beim Großen Preis von Abu Dhabi erreicht der spannende WM-Dreikampf seinen Höhepunkt. Und Verstappen will dann am liebsten eine der epischsten Aufholjagden der F1-Geschichte mit seinem fünften Weltmeister-Titel krönen.
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