Mick Schumacher befindet sich in seiner Formel-1-Karriere derzeit in einer schwierigen Phase. Gute Resultate bleiben aus - so auch beim Qualifying zum GP von Aserbaidschan. Im Hinblick auf das Rennen am Sonntag bewegt sich die Gefühlswelt des 23-Jährigen zwischen Frust und Hoffnung.
Das vor wenigen Tagen von Haas-Teamchef Günther Steiner ausgegebene Ziel hat Mick Schumacher immerhin erreicht. Weder in den drei Trainingssessions am Freitag und Samstag noch im Qualifying crashte der Youngster seinen Haas-Boliden. Dies war ihm unter anderem zuletzt in Monaco passiert, woraufhin es eine Ansage seines Bosses gab.
Doch in der Formel 1 kommt es natürlich nicht nur darauf an, sein Auto ganz zu lassen und keinen Unfall zu verursachen. Wie sonst auch wollte Schumacher seinen Haas in Baku möglichst schnell durch die teils engen Passagen manövrieren und so einen guten Startplatz für das Rennen am Sonntag (ab 11:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) einfahren.
Schumacher nach P20 in Baku-Quali genervt
Doch dieses Unterfangen scheiterte am Ende beim Blick auf die Startaufstellung krachend. Platz 20, Start von ganz hinten aus der letzten Reihe. Dieser Umstand führte dazu, dass Schumacher, der immer höflich und freundlich auftritt, erstmals in seiner Karriere bei einem Interview sichtlich angefasst wirkte.
"Ich bin genervt, weil natürlich die ganze Situation ein bisschen doof ist. Das Auto ist besser als der letzte Platz", konnte Schumacher am Sky Mikrofon seinen Ärger nicht verbergen. Man merkt: Der Druck auf den 23-Jährigen wächst von Rennwochenende zu Rennwochenende. Noch immer wartet der Youngster auf den ersten WM-Punkt seiner Karriere.
"Das Qualifying spricht für sich. Es ist recht enttäuschend. Wir wussten, dass es knapp sein wird, in Q2 zukommen, aber eigentlich hätten wir die Pace auf jeden Fall gehabt, um noch ein bisschen weiter vorne zu sein", hadert Schumacher zwischen den Zeilen auch mit seiner eigenen Leistung.
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Baku-Historie und Papa: Mick hofft auf erste WM-Punkte
Trotz des erneuten Rückschlags und der in der Formel 1 schlechtesten Ausgangsposition für ein Rennen, hat Schumacher die Hoffnung auf seine Punkte-Premiere aber nicht verloren. Vielleicht ist es auch Zweckoptimismus, denn die Argumente für eine Aufholjagd, die in den Top 10 enden soll, basieren überwiegend nicht auf seinen eigenen Fähigkeiten, sondern sind entweder historisch oder durch äußere Einflüsse belegt.
"Baku ist chaotisch. Baku ist eine Straßenrennstrecke und dementsprechend actionreich. Von daher können wir auch noch vom letzten Platz aus in die Punkte fahren. Das ist gar nicht so weit hergeholt, weil hier im Durchschnitt glaube ich, sechs Autos die Zielflagge nicht sehen. Wenn das wieder der Fall ist, fehlen nur noch vier, die ich überholen muss. Mein Papa hat es früher auch schon geschafft von hinten aus zu starten und nach vorne zu fahren. Von daher gibt es keinen Grund, warum ich es nicht auch kann."
Ralf Schumacher über Mick: Verstehe ihn, aber ...
Sky Experte und Mick-Onkel Ralf Schumacher zeigte für die teilweise gereizten Antworten von Mick Verständnis, glaubt aber nicht an das Punkte-Wunder: "Ich verstehe ihn. Ja, mit dem Vater, der nach vorne fährt …klar. Aber der Vater hatte auch ein anderes Auto. Das sehe ich ein bisschen anders als Mick. Da fehlt es im Moment ein bisschen. Darauf zu bauen, dass andere Fahrer ausfallen, kann man natürlich tun, aber das liegt nicht in der eigenen Hand. Deswegen wird ein Punkte-Run nur mit viel Glück möglich sein."
Doch vielleicht ist dieses nach vielen unglücklichen Phasen in dieser Saison nun in Baku auch endlich einmal auf Mick Schumachers Seite ...
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