Ein frustrierter Sebastian Vettel verlässt die Fahrersitzung der Formel 1 vorzeitig und kassiert dafür eine Strafe - mit seinem Ärger ist der Deutsche aber nicht allein: Zwischen den Piloten und den neuen Regelhütern knirscht es seit einigen Wochen gewaltig, Vettels Abgang in Spielberg war bloß die sichtbare Eskalation in dieser Angelegenheit.
Die Hauptvorwürfe: Zu wenig Konstanz und Transparenz bei der Anwendung der Regeln. Seit diesem Jahr besetzen der Deutsche Niels Wittich und der Portugiese Eduardo Freitas im Wechsel den Posten des Renndirektors. Sie folgten auf den ebenfalls schwer kritisierten Michael Masi, allein aus der Doppelbesetzung ergeben sich aber neue Probleme.
So forderte im Rahmen des Großen Preises von Österreich Mercedes-Pilot George Russell "mehr Konstanz bei den Strafen, wir kommen zum Rennen und haben eine andere Besetzung als beim vorherigen Event". Es sei schwierig, "einfache Antworten" zu bekommen. Auch Red-Bull-Pilot Sergio Perez kritisierte "eine gewisse Inkonstanz" und hofft auf einen "Rhythmus" in der Zusammenarbeit.
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Diskussionen über Nebensächlichkeiten
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der im Fahrermeeting nicht anwesend war, berichtet ebenfalls von "Frust" bei den Fahrern angesichts der Debatten: "Ich höre, dass da über Themen diskutiert wird, die nicht zu den 50 wichtigsten gehören."
Vettel hatte am Freitagabend das Drivers Meeting nach offenbar hitziger Diskussion vorzeitig verlassen und damit gegen das Sportliche Reglement verstoßen. Der Aston-Martin-Pilot wurde zu einer Zahlung von 25.000 Euro verurteilt, die Sanktion wurde allerdings für die restliche Saison zur Bewährung ausgesetzt. Strafmildernd wirkte sich aus, dass Vettel anschließend den Renndirektor aufgesucht und sich entschuldigt hatte.