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Formel 1: Christian Horner exklusiv zu Daniel Ricciardo und Oscar Piastri

Horner "traurig" über Ricciardo-Aus & verwundert wegen Piastri

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat eine ganz klare Meinung zum McLaren-Aus von Daniel Ricciardo und zur Saga um Alpine-Junior Oscar Piastri.
Image: Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat eine ganz klare Meinung zum McLaren-Aus von Daniel Ricciardo und zur Saga um Alpine-Junior Oscar Piastri.  © Imago

Christian Horner hat mit großem Bedauern auf das Aus von Daniel Ricciardo bei McLaren reagiert.

Im Exklusivinterview mit Sky Sport UK erklärte der Teamchef von Red Bull: "Es ist einfach sehr traurig. Ich erkenne in ihm nicht mehr den Fahrer, der damals bei uns war. Er ist einer der besten Jungs da draußen. Er hat definitiv diese Fähigkeit." Daniel Ricciardo fuhr von 2014 bis 2018 für die Österreicher und feierte in diesem Zeitraum sieben Rennsiege.

"Sein Selbstvertrauen ist angeknackst. Wir sind daran gewöhnt, ihn auf dem Podium zu sehen, ihn dort Champagner aus seinem Schuh trinken zu sehen und ihn mit einem breiten Lächeln herumzulaufen zu sehen. Von all dem sehen wir nichts mehr", sagte der 48-jährige Brite. Nur einmal stand Ricciardo für McLaren auf dem Podium, bei seinem überraschenden Sieg in Monza in der Vorsaison.

Ricciardo war 2021 mit großen Ambitionen von Renault zu McLaren gewechselt. Allerdings zog der Australier bereits in seinem ersten Jahr beim Traditionsteam aus Woking mit 115 zu 160 Punkten den Kürzeren im teaminternen Vergleich zu Lando Norris. In der laufenden Saison hat Ricciardo nach 14 Rennen erst 19 Punkte gesammelt, Norris steht bei 76.

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Nach seinem Aus bei McLaren hat sich Daniel Ricciardo erstmals geäußert und durchweg positiv über seine Zeit beim Rennstall gesprochen.

Ricciardo galt als zukünftiger Weltmeister

McLaren gab kurz vor dem Ende der Sommerpause und dem Rennen in Spa-Francorchamps bekannt, dass der bis 2023 gültige Kontrakt Ricciardos vorzeitig aufgelöst wurde und der 33-Jährige das Team nach der laufenden Saison verlassen werde. Ricciardo zählt zu den Topverdienern in der Formel 1 und soll pro Jahr über 15 Millionen Euro einstreichen.

"Ich hoffe für ihn, dass er eine Möglichkeit findet, seine Karriere bei einem anderen Team fortzusetzen. Ich denke, dass es für die Formel 1 besser ist, ihn in dieser Meisterschaft zu haben als nicht", meinte Horner. Ricciardo hatte 2014 in seinem ersten Jahr bei Red Bull Sebastian Vettel geschlagen, 2017 lag er teamintern zudem vor Max Verstappen, der damals sein erstes komplettes Jahr für Red Bull fuhr.

Ricciardo, der 2014 und 2016 WM-Dritter wurde, galt einst als zukünftiger Weltmeister. Doch die Österreicher setzten auf den jungen Verstappen, so dass Ricciardo trotz einer bereits bestehenden Einigung mit Red Bull das Team nach der Saison 2018 verließ. Anschließend fuhr der Mann aus Perth zwei Jahre lang für Renault, bevor es ihn zu McLaren zog.

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Teamchef Andreas Seidl äußert sich im Rahmen der Sendung ''Warm-up'' vor dem Rennen in Spa zum Aus von Daniel Ricciardo bei McLaren und Oscar Piastri, der mit dem McLaren-Team in Verbindung gebracht wird.

Fehlende Loyalität bei Piastri?

Wie es mit Ricciardo weitergeht, ist noch offen. Eine Rückkehr zu Alpine (ehemals Renault) käme überhaupt nur infrage, wenn Oscar Piastri das Cockpit nicht bekommt. Der amtierende Formel-2-Champion ist Alpine-Junior und sollte bei den Franzosen die Nachfolge von Fernando Alonso antreten. Doch Piastri will lieber zu McLaren und dort den frei werdenden Platz von Ricciardo übernehmen.

Zur Piastri-Saga hatte Horner ebenfalls eine klare Meinung. "Ich verstehe das nicht ganz, denn vertraglich sollte so etwas einfach nicht passieren. Alpine hat in Piastris Junioren-Karriere investiert, sie haben in die Jugend investiert, weil sie ihn auf eine Zukunft in der Formel 1 vorbereiten wollten. Und da muss es ein gewisses Maß an Loyalität geben", so Horner.

Der Red-Bull-Teamchef wurde weiter deutlich: "Ich kenne die Details nicht, aber dass Piastri überhaupt in der Lage ist, zu denken, dass er nächstes Jahr nicht für Alpine fahren muss, zeigt ganz offensichtlich, dass da etwas nicht stimmt. Hoffentlich wird das alles geklärt. Ich kenne ihn ziemlich gut, er ist ein großes Talent, das in die Formel 1 gehört. Aber es gab schon jetzt mehr Chaos um sein Debüt, als es sein sollte."

Mehr zum Autor Peer Kuni

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